Samstag, 30. November 2019

INDIEN - Tag 36, 37, 38, 39 - Mysore

Mittwoch, 27. bis Samstag, 30. November 2019
Unsere weiteren vier Tage in Mysore fassen wir wieder in einem Blogbeitrag zusammen. Am Mittwoch sind wir als erstes in den „Beer Garden“ frühstücken gegangen, die Speisekarte erfüllt uns diesbezüglich zum Glück alle Wünsche. Und so starten wir mit Toast, Butter, Jam, Black Tea, Coffee, double-fried Eggs, Cornflakes und Orangenjuice in den Tag. Derart gestärkt sind wir gleich zu Fuß zum Hotel zurückgegangen, unterwegs haben wir bei einem Bankomaten (ATM) frisches Geld geholt. Im Hotel dann nur schnell Handtücher und Leintuch gewechselt, schon waren wir wieder unterwegs. Vorerst nur zu unserem Tea-Stall-Wallah am Eck, auf ein schnelles Käffchen und einen Tee. Er sieht uns kommen, steht sofort auf und richtet unsere Bestellung her. Die wir aber gar nicht aufgegeben haben, ein „Hi!“ hat genügt. Schon sehr lässig. Wir haben uns dann ein Uber-Taxi gerufen und sind für 240 RP auf die Chamundi-Hills raufgefahren, ca. 15 Kilometer vom Zentrum Mysores entfernt. Die Chamundi-Hills zählen zu den 8 heiligsten Hügeln Indiens, dementsprechend groß ist der Andrang, wir überholen dutzende Busse. Oben am Berg angekommen sind wir an unzähligen Marktständen vorbeispaziert und haben uns viele Tempel angeschaut.  Letztendlich haben wir den riesigen Haupttempel umrundet, der einen großen Teil des Geländes einnimmt. Bei einem kleineren Tempel haben wir viele Affen gesehen, eines der Tiere, ein Weibchen, hatte keine Hände mehr. Die wird’s auch nicht leicht haben … 
Den kilometerlangen Marsch zur großen Nandu-Statue haben wir uns dann erspart, wir sind keine Mittfünfziger mehr …😊Stattdessen sind wir essen gegangen, der lange Spaziergang hat uns hungrig gemacht. Gernot hat sich ein ausgezeichnetes Thali bestellt, Ilse war mit einem Cola zufrieden. 
Danach sind wir noch weiter herumflaniert und irgendwann hat Gernot zufällig unseren Taxler gesehen. Der hat sozusagen auf uns gewartet, aber wir hätten schon längst weiter oben ein anderes Taxi nehmen können. Er ist mit uns dann noch beim so genannten „View Point“ stehen geblieben und Gernot hat schnell ein Foto geschossen. Hat dann 30 RP (!) gekostet, weil es dort auch Ferngläser gegeben hat, die man für den Eintritt benutzen durfte. Wurscht, das Bild „Mysore von oben“ ist wenigstens halbwegs was geworden …Wir haben uns dann vom Taxi gleich in den „Beer Garden“ bringen lassen, kleine Zwischenmahlzeit einnehmen und ein Bierchen genießen. Für Gernots hats noch „Palak Paneer“ gegeben, köstlicher Spinat mit Käsestückchen. Ilse wagte sich erneut über ein Eis, diesmal einen Bananensplit. Danach mit der Rikscha ins Hotel und ruhen. 
Gegen 20 Uhr sind wir dann noch einmal (!!) in den „Beer Garden“ gefahren und haben wieder ausgezeichnet gegessen und kaltes Bier getrunken. Aber dann nix wie zurück ins Hotel und zack - Licht aus und weg waren wir. Der Donnerstag hat dann für Ilse nicht besonders gut angefangen - Schnupfnase! Aber richtig - natürlich wegen der Klimaanlage. Wir nehmen am Tea-Stall am Eck unser kleines Frühstück zu uns, heute mit einem Schokokuchen. Wir sind danach zu Fuß zum „Beer Garden“ spaziert, dort auf einen kleinen Einkehrschwung kurz Halt gemacht und danach zu Fuß zu einer großen Mall, ca. 2 Kilometer entfernt. Das so genannte „Einkaufszentrum“ hat nicht viel hergegeben, nur Bekleidung, Elektronik und Krimskrams, aber nicht einmal Lebensmittel. Dafür einen McDonalds und allein schon wegen dem eiskalten Coca-Cola mit Eiswürfeln und den Pommes mussten wir hingehen. Hat geschmeckt wie erwartet. Weit besser war hingegen der Cappuccino einen Stock darunter, der war wirklich gut. Wir haben ihn auf einer Terrasse genossen, eine sehr gemütliche halbe Stunde war das. Aber - wir sind ja nicht ganz ohne Grund hierhergefahren, Ilse braucht dringend Taschentücher. Leider gibt es im ganzen Haus keine zu kaufen, später vergessen wir dann darauf. Von der Mall sind wir dann über lustvolle Umwege zu unserem Hotel zurückgegangen und haben uns niedergelegt. Viel haben wir dann an diesem Tag nicht mehr zusammengebracht, wir sind noch einmal in den „Beer Garden“ zum Essen gefahren und haben uns dort „Fish and Chips, sowie Chicken 65“ kommen lassen. Bei der Zahl 65 handelt es sich übrigens um die Anzahl der verwendeten Gewürze. Ein Traum! Danach nur noch ins Hotel und ruhen.

Am Freitag wieder als erstes zum Tea-Stall, heute mit Zitronenkuchen. Danach haben wir uns gleich wieder niedergelegt und bis gut 13 Uhr wunderbar gedöst. Aber dann haben wir einen - für unsere Verhältnisse - mächtigen Spaziergang hingelegt, deutlich über sechs Kilometer weit. Wir sind zur Mall rüber gegangen, wo wir schon eingekauft haben. Dort hat es dann Taschentücher in der erwünschten Qualität gegeben. Und Chips und Süßigkeiten obendrein. Danach sind wir einfach so herumgelatscht und haben eine wirklich feine Zeit gehabt. Wir sind an einem großen Markt vorbeigekommen, da haben wir eine Frau gesehen, die aus einem Kübel Wasser in nagelneue „Bisleri“ Trinkwasser-Flaschen umfüllte und zuschraubte. Na servas, auf so was will man lieber nicht reinfallen …!
Das Wetter ist wie geschaffen zum Flanieren, es hat höchstens 28 Grad, es ist stark bewölkt und es weht ein feines Lüftchen. Mit einer Rikscha sind wir dann ins Hotel zurück, ein bisschen den Blog auf Vordermann bringen und dann ein wenig schlafen. Abends sind wir dann wieder in den „Beer Garden“ gefahren, erwartungsgemäß haben wir wieder gut getafelt. Ilse ist erneut nicht am „Chicken 65“ vorbeigekommen, übrigens gibt es auch ein „Chicken 95“ auf der Karte. Doch beim 95er wird mit einem + vor großer Schärfe gewarnt und das mag in Südindien wahrlich etwas heißen. Gernot kann das bestätigen, denn seine „Veg. Spaghetti“ waren höllisch scharf. Beim Servieren hat er eh noch gehofft, das Rote käme von den Tomaten, so kam es denn aber doch vom überreichlich verwendeten Chili. Passt schon, brennt nach dem Essen nur kurz weiter, das hält man schon aus.
Der Samstag war dann unser letzter voller Tag in Mysore. Eigentlich wollten wir heute schon weiterfahren, aber wir denken, am Sonntag sollten wir leichter ein Zimmer kriegen, als an einem Samstag. Unser nächster Weg wird uns nach Coorg führen, ebenfalls eine Hill-Station, auch das „Schottland Indiens“ genannt. Die Stadt ist auch als Madikeri bekannt, mal schauen, was uns dort erwartet. Vorerst sind wir aber noch in Mysore, die Stadt ist wirklich ein Ort, an dem man gerne länger bleibt. Sie ist für indische Verhältnisse wirklich eine saubere Großstadt und es wird auch drauf geschaut. Die Leute, denen wir begegnet sind, waren alle freundlich, von den vielen Rikscha-Wallahs, über den Tea-Stall-Besitzer, die Kellner, die VerkäuferInnen bis hin zum Hotel-Personal. Alle nett, nicht aufdringlich oder lästig. Sehr angenehm das Alles und deshalb werden wir immer gerne an Mysore zurückdenken.
Nach dem obligaten kleinen Frühstück beim Tea-Stall sind wir zu Fuß zum „Freedom-Fighter“ Park spaziert, der soll nicht mehr als einen Kilometer weit entfernt sein. 
Der Park selber ist sehr großzügig angelegt und wirklich sehr sauber. Wir kommen gleich zu seiner Hauptattraktion, einem wirklich beeindruckenden Denkmal von Gandhis Salzmarsch. Das hat ein echter Meister angefertigt, die Figuren sind ungemein realistisch dargestellt. Wir können uns lange nicht von diesem Kunstwerk losreißen und machen natürlich zahlreiche Fotos davon. Sehr, sehr lässig. Leider haben wir von anderen Freedom-Fightern nichts gesehen, nur noch ein eher erbärmliches Denkmal eines unbekannten Soldaten. Im Internet wird der Park ganz anders dargestellt und es werden Skulpturen gezeigt, die nicht da sind. Egal, alleine schon das Salzmarsch-Denkmal ist den Weg hierher mehr als nur wert gewesen. Über weite Umwege sind wir dann zu unserem Hotel zurückmarschiert, zwischendurch haben wir uns für ein Viertelstündchen auf eine Treppe gesetzt, genau gegenüber von einem kleinen Hindu-Tempel. 
Das permanente Kommen und Gehen dort, die Rituale beim Eintreten, die Gesten und Verbeugungen usw. waren schon sehr interessant. Einmal ist ein Rikscha-Wallah genau vor dem Eingangstor stehen geblieben und hat von seinem Three-Wheeler aus eine kurze Puja gemacht - 20 Sekunden und weg war er wieder. Später haben wir dann eine Familie beobachtet, wie sie zu viert mit einem kleinen Mofa weggefahren sind. Ilse hat eh ein kleines Video davon gemacht, ist sehr nett geworden. Bei uns daheim landest du mit so einer Aktion am Titelblatt der „Tiroler Tageszeitung“ … 😊 Im Hotel haben wir uns dann ein feines Schläfchen gegönnt und wieder ein wenig den Blog frisiert. Dann haben wir uns von der Rikscha zu „Domino’s“ bringen lassen, einer Pizzeria-Kette, die wir bisher auf allen unseren Stationen gesehen haben. Die Pizza war um einiges besser als erwartet, vor allem der Teig war wunderbar knusprig. Danach sind wir zu Fuß zum Hotel zurückmarschiert, insgesamt sind wir heute über 10 Kilometer weit gegangen.
Deshalb haben wir uns auch zum Abendessen fahren lassen, wie könnte es auch anders sein, wieder in den „Beer Garden“. Heute zum letzten Mal, also gönnen wir uns etwas, was wie noch nicht kennen - Frühlingsrollen. Einmal Veg. und einmal mit Chicken. Hat wunderbar geschmeckt, überhaupt ist das Essen in diesem Lokal wirklich sehr gut. Sonst wären wir auch nicht so oft hergekommen und hätten die hohen Preise akzeptiert. Ilse verpasst sich dann als krönenden Abschluss noch einmal einen Bananen-Split, auch weil sie den gestrigen noch nicht „bereut“ hat. Morgen geht’s nach Coorg, wir werden uns dafür ein Uber Taxi nehmen. Kostet keine 3.000 RP für die fast 140 Kilometer - an dieser Form des bequemen Reisens lässt sich sehr rasch Gefallen finden … 

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