vom 21. bis 25. Mai 2021
Innsbruck- Pettnau - Innsbruck (über Hall GAS) - 62 km
Es ist auf den Tag genau neun Monate her, dass wir von der letzten Ausfahrt
mit unserem geliebten WoMo zurückgekommen sind. Neun Monate!! In der Zeit
kriegen andere ein Kind …😊Aber, jammern ist nicht
unsere Art, diese Pandemie hat zwar niemand von uns bestellt, umgehen müssen
wir aber alle damit. Wir sind mittlerweile so genannte Erstimpflinge und
erwarten in den nächsten drei, vier Wochen unseren zweiten Stich. Das macht
natürlich vieles einfacher, vor allem aber sind wir mit größter
Wahrscheinlichkeit von einem schweren Verlauf einer Covid-19 Erkrankung gefeit.
Und das beruhigt ungemein. Gut, lassen wir damit das Corona-Thema, es taucht ja
sowieso immer wieder auf. Widmen wir uns lieber unserer 102. Ausfahrt. Zugegeben,
wir wären nie auf die Idee gekommen, heuer ausgerechnet in Pettnau
„anzucampen“. In Tirol, nur knapp über 20 Kilometer von daheim entfernt.
Normalerweise machen wir das immer am Kesselberg bei Gitti und Luis, aber der
Herr Söder lässt uns noch nicht problemlos ein- und ausreisen. Müssen wir
hinnehmen. Anfang Mai haben sich dann unsere lieben Freunde Ingrid und Hans
gemeldet. Sie werden die angekündigten Lockerungen in Österreich ab 19. Mai
sofort ausnutzen und nach Tirol kommen. Sie haben sich gleich für 14 Tage beim
Campingplatz „Tiefental“ in Pettnau angemeldet. Also war für uns klar, dass wir
auch mit dem WoMo raufkommen und haben uns für vier Tage neben Hans und Ingrid
eingebucht. Unser braver Nasenbär hat die vielen Monate in seiner beheizten
(!!) Garage bestens überstanden. Schnell waren ein paar Kleidungsstücke
eingeräumt, die Getränkevorräte aufgefüllt und gegen 13 Uhr sind wir
losgefahren. Das WoMo ist in der allerallerersten Sekunde angesprungen, sehr
fein! Allerdings hat es wieder ziemlich böse gequalmt, also ist Gernot quasi im
Standgas aus der Garage rausgefahren - nicht, dass da noch ein Alarm oder so
losgeht … Die Vespa bleibt übrigens daheim, auch wenn es verlockend wäre, mit
unseren Freunden eine gemeinsame Ausfahrt zu machen. Sie haben ja ihre BMW
dabei. Aber die Wettervorhersage ist leider sehr übel, wir werden wohl die
meiste Zeit Regen haben. Am Weg nach Pettnau machen wir noch schnell beim SPAR
in Zirl Halt, da haben wir schon vor sehr, sehr vielen WoMo Reisen die letzten
Lebensmittel eingekauft. Hat also fast schon Tradition. Dann fahren wir die
letzten paar Kilometer und sehen schließlich schon von Weitem das WoMo von Hans
und Ingrid am Platz stehen.
Schnell sind wir auf unserem Platz eingerichtet und
befinden uns keine zehn Minuten nach unserer Ankunft im Voll-Camper-Modus. Die
Betreiberin ist ganz aufgeregt, dass der „berühmte Autor Gernot Zimmermann“ am
Platz ist. Sie hat das Taxi-Buch „Eine Million Kilometer durch Innsbruck“ gelesen
und bringt es dann gleich vorbei, wegen einer Widmung. Das macht man doch gerne.
Weil die Betreiberin eine gebürtige Innsbruckerin ist, schenkt ihr Gernot dann
noch sein Buch „Ich war ein Reichenauer Rattler“, sie hat sich sehr darüber
gefreut. Natürlich sitzen wir vom ersten Augenblick an mit unseren deutschen
Freunden zusammen, wir haben uns jetzt wirklich lange nicht mehr gesehen. Sie
sind auch schon beide geimpft, es geht ihnen sehr gut, auch bei ihrem Sohn ist
alles in bester Ordnung. Sie haben sich ein neues WoMo gekauft, sind aber noch
mit ihrem „alten“ unterwegs. Doch bald wird das neue Luxusmobil eh ausgeliefert
und dann werden sie wohl noch mehr unterwegs sein. Wir quatschen, lachen und
blödeln - so lässig ist das und wir haben das so lange vermisst. Das Wetter
hält so einigermaßen, aber es soll ja erst morgen so richtig schlecht werden.
Wurscht, noch regnet es zumindest nicht.
Ilse und Ingrid schauen dann in ihren
Handys nach, wie es denn mit einem Lieferservice hier heroben ausschaut. Der
Campingplatz selber hat krankheitsbedingt derzeit nichts im Angebot,
normalerweise betreiben sie auch ein Gasthaus. Doch wir werden nicht darben
müssen, denn schnell ist die „Pizzeria La Famiglia“ in Zirl kontaktiert, sie
stellen auch zu. Wir geben also unsere Bestellung auf und ziemlich genau eine
halbe Stunde später wird das Gewünschte angeliefert. Alles ist noch schön heiß
und für alle vier Mahlzeiten (Lasagne, Pizza, und zwei große Burger) zahlen wir
inklusive Zustellung gerade einmal 41,50 Euro. Das geht. Es wird dann ziemlich
frisch und wir laden Ingrid und Hans in unser WoMo ein. Wir haben ja zwei
Sitzgruppen und können es uns an zwei Tischen so richtig gemütlich machen. Ilse
und Ingrid leeren formlos eine Flasche Rotwein, Hans und Gernot sprechen dem
Gerstensaft zu. Wir verbringen einen netten Abend zusammen und es wird wohl
fast schon 23 Uhr gewesen sein, als wir uns zum Schlafen niedergelegt haben. Da
hat es auch schon angefangen zu regnen …
Samstag, 22. Mai 2021
Es hat die ganze Nacht über geregnet, zum Teil sogar ziemlich heftig. Am
Morgen hatten wir keine 10 Grad im WoMo, aber dank unserer braven Heizung
konnten wir eine knappe Stunde nach dem Aufwachen bereits bei wohlig warmen 22
Grad frühstücken. Der Regen hat aufgehört, es sind sogar ein paar blaue Flecken
am grauen Himmel zu sehen. Mal schauen, wie sich das Wetter heute entwickelt. Wir
haben beschlossen, dass wir unseren PKW heraufholen. Dann sind wir um einiges
flexibler und können auch bei Schlechtwetter mit Hans und Ingrid Ausflüge
unternehmen. Dazu muss aber jemand Gernot hier abholen und nach Innsbruck
fahren. Dieser „jemand“ ist natürlich Ilses Schwester Sigrid. Sie kommt dann
mit ihrem Yeti angefahren und Gernot darf damit nach Innsbruck cruisen. Macht
immer wieder Spaß, mit diesem 160 PS Gerät zu fahren, Gernot hat aber eh
scherzhaft angemerkt, dass er nicht die „Reife“ für so ein Auto hat. Er würde
sich so an der geilen Beschleunigung erfreuen, dass die Karre mindestens 20
Liter verbrauchen würde … 😊 In Innsbruck sind dann schnell die
Kennzeichen auf unseren Fabia montiert und schon geht’s damit wieder rauf nach
Pettnau. Danke Sigrid! Heute werden wir allerdings keine Ausfahrt machen, denn
zum einen schaut sich Formel1 Fan Hans natürlich das Training von Monaco an
und zum anderen hat sich das Wetter völlig überraschend verbessert.
Wobei,
verbessert ist eigentlich eine totale Untertreibung, es ist strahlend schön und
die Sonne scheint den ganzen Nachmittag über auf uns Bleichgesichter herab. Ein
Traum! Später kommt dann die Campingplatz-Chefin vorbei. Sie bedankt sich noch
mal für das Rattler-Buch und berichtet, dass ihre Mutter bereits fleißig darin
liest. Die Mutter ist ein 1933er Jahrgang, also hat Gernot mit seinem „Barfuß
durch Innsbruck“ genau das richtige Buch für sie mit. Wir lassen uns auch
dieses Buch nicht bezahlen, etwas mit Freude zu verschenken ist uns mehr wert
als die 12 oder 14 Euro. Noch dazu heißt die Beschenkte ebenfalls Ilse und da
widmet Gernot ein Buch natürlich besonders gerne. Hans schaut dann Formel 1,
Ingrid ist mit dem E-Bike unterwegs und so haben wir Zeit für unseren ersten
Pasch. Wir spielen im WoMo, denn tatsächlich haben wir einen ziemlichen
Sonnenbrand (!!) abgekriegt, und das bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 87 Prozent,
wie Hans heute mehrmals lachend die Wettervorhersage zitiert hat.
Ingrid
schnippelt dann allerlei Gemüse zusammen, schneidet noch Leberkäse auf und
fabriziert daraus eine köstliche Gemüsepfanne. Wir kriegen eine Riesenportion
davon ab, direkt durchs WoMo Fenster an den Tisch geliefert. Sehr, sehr gut und
reichlich, wir haben es fast nicht geschafft, alles aufzuessen. Aber eben nur
fast😊 Später sind dann Hans
und Ingrid zu uns gekommen und wir haben wieder ordentlich Luft in unsere Wein-
und Bierflaschen gelassen. Aber damit kein falscher Eindruck entsteht, niemand
von uns war betrunken, höchstens ein klein wenig angeheitert. Aber - kann man
zu einem eiskalten Astra wirklich nein sagen …? Es ist erneut ein sehr feiner
Abend geworden und erst ganz spät ist der angekündigte Regen gekommen. Dafür
dann aber ordentlich …
Die ganze Nacht lang prasselte heftiger Regen auf unser WoMo-Dach,
irgendwann musste Gernot wegen der Kälte sogar sein Fenster schließen. In der
Früh haben wir wieder nur 11 Grad im Inneren gemessen, aber mit unseren
Bettdecken ist auch eine kalte Nacht kein Problem. Den Frühstückskaffee haben
wir dann bereits bei angenehmen 22 Grad genossen, aber die paar Zeltler am
Platz muss man leider wieder einmal bedauern. Oder bewundern. Am besten beides
… Wir machen dann einen feinen Pasch und gegen 11 Uhr brechen wir vier mit
unserem PKW auf. Wir haben uns beim „Tuxerbauer“ in Tulfes einen Tisch
reservieren lassen und freuen uns schon sehr auf sein gutes Essen. Die Fahrt
dorthin absolvieren wir über die Autobahn, dementsprechend sind die 30
Kilometer schnell abgespult. Wir kriegen einen Tisch im Stüberl und lassen uns
Wienerschnitzel und Beuschel bringen, Hans und Ingrid essen nur eine
Leberknödelsuppe. Dazu gibt es zwei Aufstriche mit Bauernbrot und wir trinken
hausgemachten Apfelsaft. Es ist soooo lange her, dass wir beim „Tuxer“ zuletzt
etwas gegessen haben und wir haben es so vermisst.
Beim Gehen kommt Gernot dann
erwartungsgemäß nicht an der Fleischtheke vorbei und ein traumhaft schöner, 1,5
kg schwerer Rinderbraten darf mitkommen. Den haben wir auch im WoMo-Kühlschrank
Platz, das vakuumverpackte Frischfleisch müssen wir nicht sofort einfrieren.
Brot nehmen wir auch noch mit und Hans und Ingrid packen sich, auf unser
dringendes Anraten hin, selbstgemachte Nudeln ein. Den Retourweg nehmen wir
nicht über die langweilige Autobahn, sondern über das südliche Mittelgebirge.
Zuerst über Tulfes, Rinn, Sistrans, Lans und Igls hinunter nach Innsbruck. Von
dort dann gleich wieder die Brennerstraße hinauf und über Mutters, Götzens,
Birgitz und Axams runter nach Kematen.
Von dort ist es dann nur mehr ein
Katzensprung nach Pettnau und eine halbe Stunde vor Beginn des Monaco Grand
Prix sind wir wieder zurück am Campingplatz. Hans hat sich den Grand Prix dann via
Sky angeschaut, wir haben uns im WoMo einen Livestream bei Servus TV
eingerichtet. Die Super HD-Übertragung hat dann so viele Daten verbraucht, dass
bald einmal eine Datenwarnung übers Handy gekommen ist. Und tatsächlich musste
Gernot seine 5 GB Datenreserve mobilisieren, wurscht, ist bei seinem Anbieter
HOT wenigstens kostenlos. Der Grand Prix ist dann recht unspektakulär
verlaufen, die einzigen Aufreger ereigneten sich abseits der Rennstrecke
(Poleposition-Mann Leclerc konnte wegen eines Defekts nicht einmal starten und
bei Bottas ist beim Reifenwechsel ein Rad nicht abgegangen). Gewonnen hat
übrigens Verstappen und es hat keinen einzigen (!) Crash gegeben. Na wenigstens
etwas … Für Gernot war danach der Sportnachmittag noch lange nicht vorbei, denn
um 17 Uhr ist das Fußballmatch FC Wacker Innsbruck gegen die OÖ Juniors
angepfiffen worden. Für die Innsbrucker ist es das wichtigste Spiel seit vielen
Jahren, gewinnen sie heute, dann könnten sie endlich wieder in die oberste
Spielklasse aufsteigen. Es würde dann nur noch das Relegationsspiel gegen St.
Pölten anstehen - und die Niederösterreicher sind derzeit völlig von der Rolle.
Im Gegensatz zum FC Wacker, die haben die letzte acht Spiele (!!)
hintereinander gewonnen und gehen als Topfavorit ins Spiel. Machen wir es kurz
(wenn auch nicht schmerzlos): Wacker ist früh in Rückstand geraten, hat viel zu
viele Chancen vergeben und mit 0:1 verloren. Also, aus der Traum vom Aufstieg,
vielleicht in der kommenden Saison. Übrigens - auch der Sohn von Ingrid und Hans
ist gestern schwer enttäuscht worden - sein Lieblingsverein Werder Bremen ist
in die zweite Liga abgestiegen. Vielleicht ist ein Abstieg noch schlimmer als
ein Nicht-Aufstieg … Die gute Laune
haben wir uns natürlich deswegen nicht verderben lassen. Wir haben dann noch
eine feine Jause zu Abend gegessen und später noch einen Pasch gemacht. So ist
ein weiterer Tag im WoMo zu Ende gegangen - Mensch, wie sehr wir dieses Campen
vermisst haben …
Pfingstmontag, 24. Mai 2021
Wir sind recht früh wach und nach einem guten Kaffee machen wir gleich
einen Vormittags-Pasch. Das Wetter lässt uns nicht wirklich im Freien sitzen,
zwar regnet es nicht, aber es hat nur 12 Grad oder so. Kurz vor Mittag starten
wir dann unseren Fabia und fahren mit Ingrid und Hans einfach los. Richtigen
Plan haben wir keinen, wir fahren nach Telfs und dann hinauf nach Stams, alles
über die Bundesstraße. Wir parken uns direkt neben dem imposanten Stift von
Stams ein und gehen in der weitläufigen Parkanlage spazieren.
Gernot hat hier
drei Jahre lang das Knaben-Internat besucht, das ist auch schon ein paar
Donnerstage her inzwischen. Über 48 Jahre, um genau zu sein. Trotzdem hat sich
kaum etwas verändert, das Internat gibt es zwar längst nicht mehr, aber die
Gebäude sind weitgehend dieselben wie damals. Wir schauen auch in die
Stiftskirche hinein, der Zugang ins Kirchenschiff selber ist aber verschlossen.
Eh verständlich. Leider. Bis vor ein paar Jahren war nie eine Kirche in Tirol
zugesperrt, an keinem einzigen Tag eines Jahres. Aber das nur nebenbei. Wir
gehen dann noch ein wenig spazieren, für Gernot warten natürlich an jeder Ecke
zahlreiche Erinnerungen. Immer wieder schön hier zu sein, überhaupt war die
Zeit in Stams eine wirklich gute Zeit, da gibt es keine besonders trüben
Momente beim Zurückdenken. Nach dem Besuch von Stams sind wir wieder ohne Ziel
aufgebrochen und dann über Silz zum Mieminger Plateau hinaufgefahren.
Da gibt
es eh einen Ort nach dem anderen und irgendwo wird sich wohl auch eine
Konditorei finden lassen. Genau so ist es dann auch gekommen, aus dem
Augenwinkel erspähte Gernot eine große Cafe-Konditorei und wir parkten uns ein.
Gernot übernahm dann die Vorhut, in Zeiten wie diesen muss man natürlich erst
mal schauen, ob wir überhaupt reindürfen. Doch sofort war alles klar, die
Konditorei „Maurer“ ist ja riesig! Natürlich mussten wir alle unsere
Impfausweise vorzeigen und uns mittels eines QR-Codes am Tisch registrieren.
Das funktioniert echt klaglos, die App muss man halt haben und ein Smartphone.
Naja, sonst muss man halt händisch einen Zettel ausfüllen, auch nicht das
größte Problem … Wir haben dann so richtig zugeschlagen, jeder zwei Cappuccini,
Hans und Gernot haben gleich je zwei Kuchenstücke gefuttert. Ingrid und Ilse
haben sich vorerst mit einem Stück Torte begnügt, danach aber noch je einen
Schinken-Käse Toast nachgelegt. Man gönnt sich ja sonst nichts und für uns alle
war es der erste Kaffee in einem Lokal seit vielen Monaten. Umso mehr haben wir
das alles genossen, wie schön sich doch diese „neue Normalität“, trotz aller
nach wie vor bestehenden Einschränkungen, anfühlt. Klar, die Maske ist lästig,
das Registrieren nervt ein bisserl und so weiter - aber was ist das schon gegen
einen Lockdown? Nach dem sehr zufriedenstellenden Besuch der Konditorei „Maurer“ (sehr,
sehr zu empfehlen!!) sind wir über Affenhausen und Telfs wieder zum
Campingplatz zurückgefahren. Wir haben erstmal ein bisschen die Füße
ausgestreckt und dann hat Gernot seine Tochter angerufen. Es ist ja Feiertag,
Nadja hat frei und da könnte auch sie die Autoüberstellung mitmachen. Damit
nicht immer die brave Sigrid herhalten muss.
Nadja war gerade in der Stadt einen
Cappuccino trinken (jaja, der Apfel fällt nicht weit vom Baum 😊) und natürlich sofort
bereit. So hat sie auch Gelegenheit Hans und Ingrid zu treffen, sie kennt die
beiden ja. Die Abholung bei unserer WoMo Garage hat perfekt geklappt und mit
den Autonummern in der Hand hat sich Gernot nach Pettnau chauffieren lassen. Er
ist schon sehr lange nicht mehr von Nadja gefahren worden - kein Wunder, der nette
Yaris ist schließlich ihr erstes eigenes Auto. Also sagen wir besser, ihr
erstes eigenes Auto in Europa. Denn in Neuseeland, Australien und in den USA
hat sie sich ja schon, gemeinsam mit Christian, eigene Autos angeschafft. Am
Campingplatz angekommen, wollte Nadja eigentlich bald einmal wieder nach
Innsbruck zurückfahren, aber dann hat sie der Einladung von Ingrid „Bleib doch
noch zum Essen, es sind genug Würstchen und ausreichend Nudelsalat für uns alle
da“ nicht widerstehen können. Hans hat dann den Holzkohlen-Grill angeworfen und
ein knusprig gegrilltes Würstchen nach dem anderen fand seinen Weg in unsere
Bäuche. Herrlich, auch der Nudelsalat war ausgesprochen köstlich und dazu
duftendes Knoblauch-Baguette - Camper-Essen vom Feinsten! Das Wetter hat
übrigens wirklich haarscharf gehalten, während des Essens hat es vielleicht
eine Minute lang ganz leicht getröpfelt. Aber kaum war das letzte Würstchen
vertilgt und das Geschirr abgewaschen, hat es wieder zu schütten begonnen, aber
richtig. Nadja ist dann wieder heimgefahren und wir haben gemeinsam mit Ingrid
und Hans einen letzten Abend bei uns im WoMo verbracht. Wir werden unsere
Freunde heuer sicher noch einmal irgendwo treffen, in Österreich, Italien,
Kroatien, in Bad Salzuflen oder sonst wo. Sie haben keine Termine mehr und wir
eigentlich auch nicht. Sein nächstes Buch kann Gernot auch im Wohnmobil
schreiben. Also werden wir viel unterwegs sein und mit den heutigen
Kommunikationsmitteln hat man sich ja ganz rasch irgendwo verabredet. Das sind
wirklich schöne Aussichten …
Es hat wieder die ganze Nacht lang durchgeregnet. Aber es ist schon etwas
weniger kalt als die Tage zuvor. Uns kanns ja eh wurscht sein, wir reisen heute
ab. Nach dem Kaffee spulen wir unser Aufbruch-Programm ab und es erstaunt uns beinahe
selber, wie routiniert wir dabei trotz der langen Pause immer noch sind. Jeder
weiß, was zu tun ist und wir arbeiten reibungslos zusammen wie die Zahnräder in
einem gut geölten Getriebe 😊 Und so sind wir sind
weit schneller als erwartet abfahrbereit und wie wir uns von Ingrid und Hans
verabschieden wollen, schlafen sie noch (!). Aber immerhin öffnet eine frisch
aufgeweckte Ingrid ihr Schlafzimmerfenster und so können wir uns zumindest von
ihr verabschieden. Hans darf weiterschlafen und wir lassen ihm halt unsere
besten Grüße da. Um 9 Uhr 38 muss man einen älteren Herrn schließlich nicht
unnötig aus dem Tiefschlaf reißen … 😉 Wir fahren gar nicht
direkt heim, sondern zuerst nach Hall, weil wir eine neue Gasflasche brauchen.
Der Preis für eine 11 kg Füllung ist inzwischen auf 35,14 Euro gestiegen - das
sind gut 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Luis am Campingplatz am Kochelsee
kostet es deutlich weniger und dort werden wir auch in Zukunft unser Gas
kaufen. Wir sind eh so oft da draußen. Also, zumindest dann, wenn uns der Herr
Söder wieder einreisen lässt … Aber die Gunst des bayrischen
Ministerpräsidenten brauchen wir vorerst gar nicht. Denn unsere nächste Fahrt
geht in die Steiermark, wir bleiben also in Österreich. Wir starten übrigens
bereits übermorgen los …