Dienstag, 12. November 2019

INDIEN - Tag 21, Colva

Dienstag, 12. November 2019

Heute hat Christian, unser bester Schwiegersohn in spe, Geburtstag. Wir haben ihm schon gestern und vorgestern zwei kleine Videos angefertigt, eines davon mit dem Titel „One of the most craziest Happy-Birthday-Singing-Situations worldwide“. Das war in Margao drüben, wir sind mit dem Roller im absoluten Kampfmodus über die extrem stark befahrene Brücke gerast, haben alles vor uns gnadenlos überholt und haben dabei „Happy Birthday“ gesungen. Mit dem Zusatz: „Lieber Christian, mögen Dir auf Deinem weitern Lebensweg alle Menschen so entgegenkommen, wie die hier“. Das zweite Ständchen haben wir vor der untergehenden Sonne am Strand von Benaulim gesungen, Christian hat sich jedenfalls sehr gefreut darüber. 
Wir gehen wie immer gepflegt frühstücken und dann ist Mission Hotelsuche angesagt. Schon der zweite Versuch ist erfolgreich, wir werden ins „Colva Beach Resort“ wechseln, für indische Verhältnisse ein Hotel der oberen Mittelklasse. Der Preis dafür liegt zuerst bei 2.000 RP pro Nacht, schon zwei Minuten später sinkt er auf 1.800 RP - das passt. Wir sagen uns für morgen Mittag an, weil wir im „Vailankanni“ bereits vorausbezahlt haben. Und ein indischer Hotelmanager lässt sich im Regelfall lieber ein Ohr abschneiden, als dass er unzufriedenen Gästen Geld zurückbezahlt. Wurscht - der Hund ist ohnehin nachhaltig traumatisiert und ansonsten müssen wir halt noch einmal Frank Zappa als Erziehungsmittel einsetzen …Wir fahren danach zum Benaulim-Beach rüber und genehmigen uns dort ein zweites Frühstück. Wir bleiben lange sitzen und beobachten ein paar waghalsige Inder, die sich von einem Motorboot per Fallschirm in die Höhe ziehen lassen. Der „Spaß“ kostet nur 1.000 RP pro Person, aber für uns - mit unserem europäischen Sicherheitsdenken - ist das natürlich nichts.

Wir haben heute beschlossen, dass wir Goa verlassen und am nächsten Montag nach Kerala fliegen werden. Genau gesagt nach Kochi, von dort wollen wir uns die berühmten Backwaters anschauen. Spätestens morgen wollen wir uns um die Tickets dafür kümmern. Wir fahren dann ins „Vailankanni“ zurück und legen uns ein wenig nieder. Danach verfügen wir uns wieder ins „Kentuckee“ auf einen kleinen Snack. 
Wir nehmen wieder die „Fish and Chips“, diesmal zur Vorsicht zwei Portionen. Und - typisch Indien, heute kriegt jeder gleich zwei große Stück Fischfilets zu den Pommes Frites, gestern war es nur eines. Wurscht natürlich, es ist kein Bröselchen davon übriggeblieben.

Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang haben wie uns dann wieder mit unserem Roller in den Irrsinnsverkehr gestürzt und sind einfach drauflosgefahren. Irgendwo ein paar Kilometer nach Benaulim sind wir dann nach rechts abgebogen und haben uns bei Varca an einem Strand wiedergefunden. Dort sind ein paar Kühe bis zu den Knien im Meer gestanden und haben sich abkühlen lassen. Ein ungewohnter Anblick, sieht man auch in Indien nicht alle Tage. Beim Spazieren am Strand sind wir dann über einen ganzen Haufen angeschwemmter Muscheln spaziert und Ilse hat mit dem Handy, ohne langes Herumtun, ein Foto davon gemacht. 


Das ist dann so ein Tausend-Gulden-Schuss geworden man könnte dieses Bild ohne Weiteres als Fototapete verwenden. Direkt neben dem Strand hat sich auch ein Kinderspielplatz befunden, sein Zustand würde überall in Mitteleuropa die Sicherheitsbeauftragten aufjaulen lassen … Gernot hat dann noch zwei junge Eisverkäufer auf eine Zigarette eingeladen, ihr Eis müssen wir leider verweigern, denn danach könnten wir wohl beide endgültig aufs Klo ziehen …

Nach einer ausgiebigen Spazierfahrt - hauptsächlich wegen dem kühlenden Fahrtwind - sind wir dann nach Colva zurück, es war dann eh schon Zeit fürs Abendessen. Das haben wir - wie bis jetzt immer - im „Praya da Colva“ eingenommen. Das mag vielleicht etwas langweilig klingen, aber zu irgendwelchen kulinarischen Experimenten fehlt uns schlicht die Lust. Hier kann man wirklich ausgezeichnet speisen, die Bedienung ist mehr als nett und vom Chef Mister Bobby werden wir jeden Tag mit Handschlag und Namen begrüßt. Auch wenn er sich anfangs mit „Ilse“ ein wenig schwergetan hat, inzwischen hat er es drauf. Und Gernot lässt sich in Indien schon seit vielen Jahren nur mehr als Gary ansprechen, mit Gernot können die nicht viel anfangen und meist wird ein wenig schmeichelhaftes „Cannot“ draus …

Danach zurück ins Hotel, der Hund lässt uns in Ruhe, schön ist das … 


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