Mittwoch, 31. August 2022

114. WoMo-Fahrt "Steiermark ahoi und Wien, wir kommen!"


vom 12. bis 30. August 2022 
Innsbruck-Spielberg-Altaussee-Marbach an der Donau-Wien-Oggau-Sinabelkirchen-Innsbruck 
1.625 km und Vespa 405km
 
Freitag, 12. August 2022
Auf diese Reise haben wir ganz schön lang warten müssen, denn schließlich sind wir ja schon am 26. Juni von unserer letzten Fahrt zurückgekehrt. Aber zum einen hat Ilse eine dreiwöchige, sehr wohltuende Kur absolviert und zum anderen müssen wir uns in der Urlauber-Hochsaison nicht zwangsweise um die letzten freien Plätze rangeln. Tirol ist auch schön. Und so hat Gernot während Ilses Kur zahlreiche Touren mit unserer Vespa absolviert, mehrmals über 300 km am Tag, bis in die Südtiroler Berge hinein und bis nach Oberbayern hinaus. Insgesamt fast 3.000 Kilometer, ein Traum. Aber jetzt geht’s wieder mit dem WoMo los und wir haben echt lustvolle Ziele vor uns. Aber der Reihe nach …









Unser erster Reisetag seit langen beginnt mit pünktlichem Aufstehen, schließlich wollen wir dem Früh- bzw. Pendler-Verkehr möglichst zuvorkommen. Hat wunderbar geklappt, der Gute-Morgen-Kaffee hat uns gleich auf die richtige Betriebstemperatur gebracht und um exakt 5 Uhr 57 sind wir in Innsbruck abgefahren. Unser Tagesziel ist die Steiermark, genauer der „Campingplatz Murinsel“ in Großlobming bei Knittelfeld. Wir fahren aus gutem Grund dorthin, denn ab morgen findet hier das „2. Murtaler Vespa Treffen“ statt. Seit Wochen sind wir voll der Vorfreude angemeldet, denn als Höhepunkt dieser Veranstaltung werden wir Vespistis am Sonntag früh den „Red Bull Ring“ in Spielberg befahren dürfen. Zwar nur zwei Runden lang, aber das wird ein ganz besonderes Erlebnis werden. 
Die Fahrt ins steirische Murtal verläuft vollkommen problemlos, es herrscht kein starker Verkehr und wir werden nirgendwo aufgehalten. In St. Johann im Pongau sind wir bei einem ÖAMTC Stützpunkt zugefahren, weil Ilse meinte, wir könnten eventuell zu wenig Luft in den Reifen haben. Tatsächlich – in allen vier Pneus fehlte je ein halbes Bar Druck – der freundliche Mitarbeiter sorgte aber sogleich für die richtigen Verhältnisse. Gernot kontrollierte dann mehr aus Langeweile unseren Ölstand und siehe da, ein gutes halbes Literchen galt es nachzugießen. Das Motoröl kauften wir übrigens im ÖAMTC Shop, wir „erwischten“ sogar eine Aktionsware und zahlten keine 14 Euro dafür. Und Gernot stolperte dann noch über ein spezielles Motorrad-Verbandspaket und für schlanke 7 Euro (!!) durfte es mitkommen. Nach dem Break beim Automobil-Club haben wir unsere Fahrt mit dem guten Gefühl fortgesetzt, unsere Schnecke ordentlich versorgt zu haben. Über Bischofshofen sind wir dann rasch auf die Tauernautobahn gekommen und der A 10 folgten wir ein paar dutzend Kilometer. Dann war wieder Bundesstraße angesagt und wir sind mit ständig 80 km/h im Verkehr mitgeschwommen. Bei Gröbming sind wir dann abgebogen – Gernots Verwandte aus Haßfurt haben hier in der Nähe ein Ferienhaus und sie sollten eigentlich da sein. Aber leider blieben unsere Anrufe unbeantwortet, Mailboxen allerorten. Schade, auf ein kleines Käffchen hätten wir gern vorbeigeschaut. Aber Gernot kennt nicht mal ungefähr eine Adresse, also sind wir nach einer kleinen Rundfahrt wieder auf die Bundesstraße in Richtung Liezen aufgefahren. 
Dort angekommen, hat uns stetig aufkommender Hunger bei einem Kebap-Laden Halt machen lassen – und, so wie immer „Beim Türken“ sind wir erwartungsgemäß gut abgefüllt worden. Zweimal großer Kebap-Teller mit Reis bzw. Pommes, dazu ein Cola – Fast-Food in des Wortes ursprünglichster Bedeutung, denn kaum 20 Minuten später waren wir schon wieder auf Achse. Ab Liezen ist die weitere Fahrt sozusagen ein Freispiel, denn es geht sofort auf die Autobahn. Der folgten wir bis Knittelfeld und ab der Autobahnausfahrt war schon überall der „Campingplatz Murinsel“ angeschrieben. Wir sind etwas zu früh am Platz angekommen, also haben wir in aller Ruhe die Vespa abgeladen. Dann konnte sich Ilse in Begleitung der Chefin einen der drei freien Plätze auswählen – sie hat sich für den erstbesten entschieden. Eine gute Wahl, wir stehen brettel-eben. Wie immer sind wir blitzartig am Platz eingerichtet, heute noch schneller, denn wir lassen Stühle und Tisch im WoMo, das Wetter schaut trübe aus. Darum decken wir auch gleich unseren roten Roller ab, keine Sekunde zu früh. Denn es beginnt plötzlich stark zu regnen und es sollte die nächsten Stunden nicht nachlassen. Also haben wir uns niedergelegt und bis 18 Uhr geschlafen. Dank den üppigen Kebap-Tellern konnten wir das Abendessen getrost ausfallen lassen und genossen stattdessen einen guten Kaffee und Linzer-Schnitten. Danach der übliche Pasch am Abend und bald einmal wechselten wir in die Horizontale. Wir sind sehr gut hier angekommen, der Platz ist ausgesprochen nett und gut geführt, wir freuen uns auf die kommenden Tage.









Samstag, 13. August 2022
Es hat eigentlich die ganze Nacht geregnet oder zumindest getröpfelt. Die Frühtemperatur liegt bei gerade mal 11 Grad, sogar herinnen hat es auf 15 Grad abgekühlt. Wurscht, wir frühstücken dann bereits bei 21 Grad, Danke Heizung! Heute steht beim Vespa-Treffen die erste Ausfahrt an, also machen wir uns gegen 9 Uhr 30 auf den Weg zum Veranstaltungsort, einem Lokal, das sich „Die Burg“ nennt. 
Wie wir dort ankommen, sind schon zahlreiche Vespistis vor Ort, ein Anblick, der uns sehr gefällt 😊. Wir melden uns an, kriegen Gutscheine für ein Frühstück und ein Freigetränk, dazu ein Abziehbild, das uns zur Fahrt über den Red-Bull-Ring berechtigt. Geil! Wir trinken einen Kaffee und essen ein Croissant dazu, natürlich schreiten wir gleich mehrmals die in Reih und Glied aufgestellten Vespas ab. Insgesamt werden es letztendlich an die 80 Vespas gewesen sein, eine schöner als die andere. Und unsere kleine „Principessa Rossa“ mittendrin 😊. Blöderweise fängt es dann zum Tröpfeln an und die geplante Ausfahrt muss um mindestens eine Stunde verschoben werden. Interessanterweise weiß immer noch niemand, wo denn die Fahrt eigentlich hinführen soll. Überhaupt scheint das hier alles ein wenig unprofessionell organisiert zu sein, kein Vergleich jedenfalls zu Pörtschach! Es wundern uns auch die zahlreichen hier zum Verkauf ausgestellten Vespas, es stehen mindestens sieben Modelle herum. Mit Preisen teils jenseits der 11.000 Euro – in Pörtschach war das keine Verkaufsveranstaltung. Doch hier ist alles irgendwie auf Gewinn ausgerichtet, anders lässt sich auch das „Tagesangebot“ für uns Vespistis nicht erklären – Spaghetti Bolognese zu sehr frechen 16 Euro. Das hat uns dann ein wenig den Appetit verdorben und wir sind erstmal zum Wohnmobil zurückgefahren, den Regen aussitzen. Aber als es dann um 14 Uhr immer noch geregnet hat, haben wir die Ausfahrt für uns gecancelt. Wurscht – der Höhepunkt ist ohnehin morgen die Runde am Red-Bull-Ring, die verpasste Ausfahrt lässt sich locker verschmerzen. Und es ist uns auch zu gefährlich, im Pulk auf nassen Straßen oder gar Nebenstraßen unterwegs zu sein. Und eines ist auch klar – so organisiert wie in Pörtschach, ist das hier nicht. Und zwar bei Weitem nicht! Jaja, Pörtschach hat die Latte ziemlich hoch gelegt …😊 Wir haben einen lässigen Pasch gemacht und wie sich das Wetter dann gebessert hat, sind wir nach Knittelfeld rübergefahren, ein paar Einkäufe zu erledigen. Wir sind zuerst mal kreuz und quer durch Knittelfeld gecruist und haben schließlich bei einem „Billa“ Halt gemacht. Weil wir noch 25-Prozent-Pickerln dabeihatten, die liebe Ilse denkt aber echt an alles. Und so haben wir für Salami, Parmesan, Schoko-Pudding, Alufolie etc. gleich mehr als 5 Euro gespart. Mit der Beute im Heck-Köfferchen sind wir dann wieder „Zur Burg“ geblattelt, mal schauen, ob die Vespistis schon von der Ausfahrt zurück sind. Waren sie, aber es waren kaum mehr als 30 Vespas versammelt, das Treffen hat also ordentlich an Substanz eingebüßt. Wir haben uns von unseren Getränke-Bons ein Bier schmecken lassen und stellten mit einiger Befriedigung fest, dass kein einziger (!) der verbliebenen Vespistis das „Spaghetti-Angebot“ für 16 Euro angenommen hat. Blöd werden sie sein! Lange sind wir aber nicht dageblieben und wie dann ein italienischer Musiker lautstark und selbstverliebt seinen Auftritt einprobte, hat das unseren Abgang blitzartig beschleunigt. Wir sind wahrscheinlich zu alt für diesen Scheiß 😊
Stattdessen sind wir noch zum Red-Bull-Ring gefahren, mal die Lage checken, wie das morgen so sein wird. Zu unserer großen Überraschung gibt es nirgendwo Einlasskontrollen oder so, nur die Fahrerlager sind von Securities bewacht. Wir konnten uns völlig frei bewegen, sind bis zur berühmten Bullen-Skulptur hochgefahren und haben uns von einer der vielen Tribünen aus einen Motorrad-Trainingslauf angeschaut. Damit hätten wir nie gerechnet und das war wirklich speziell. Schließlich sind wir noch bis zum Parkplatz des „Schönbergerhofs“ geglüht, wo wir morgen – nach der Vespa-Runde über die Rennstrecke – am Frühstücks-Buffett zuschlagen werden
😊. Nach dem wirklich beeindruckenden Break am Red-Bull-Ring sind wir zum Campingplatz zurück, schnell die Lebensmittel in den Kühlschrank und dann war Siesta angesagt. Das Wetter hat sich inzwischen gebessert, zumindest regnet es nicht mehr. Später haben wir dann dem Restaurant am Platz eine Chance gegeben und wir haben wirklich gut gegessen. Darüber hinaus war der junge Kellner ausgesprochen nett und kundig, so mögen wir das. Nebenbei bemerkt war das Essen auch preiswert, für Wiener Schnitzel bzw. Hühnerfiletspitzen mit Getränken, Extra-Salat und Espresso haben wir nur knapp über 30 Euro bezahlt. Damit ist eine ganz klare Empfehlung für das Restaurant am „Campingplatz Murinsel“ ausgesprochen, wir gehen morgen sicher noch einmal hin. Nach einem Spät-Abend-Pasch haben wir dann den Tag zu Ende gehen lassen – schade, dass das mit der Ausfahrt heute nicht klappen wollte. Aber dafür werden wir morgen entschädigt, mit unserer Vespa über eine Formel 1 und Moto GP Rennstrecke glühen zu dürfen – wer hätte das je gedacht …?

Sonntag, 14. August 2022
Um ja nicht zu verschlafen, haben wir uns heute den Wecker gestellt. Der reißt uns um 5 Uhr 50 aus den Federn, Zeit genug für einen guten Kaffee. Die Außentemperatur beträgt nicht einmal 7 Grad, das wird eine erfrischende Ausfahrt werden. Früh genug brechen wir auf, das Wetter ist vielversprechend, regnen wird es mit Sicherheit nicht. Ilse zieht sich trotzdem die Regenhose an, weil die natürlich nicht nur wasser- sondern auch winddicht ist. So kommen wir zwar gut gekühlt, aber nicht erfroren beim Red-Bull-Ring an. Obwohl viel zu früh, sind wir bei Weitem nicht die ersten, dutzende Vespistis warten schon auf den großen Moment, auf den Höhepunkt des „2. Murtaler Vespa Treffens“. Um 7 Uhr 50 starten wir los, die Vorfreude ist allerorten mit Händen zu greifen. Doch leider – der Traum von einer Runde mit den Vespas über die Grand-Prix-Strecke ist dann blitzartig ausgeträumt. Denn der Organisator hatte uns eine betrübliche Mitteilung zu machen: „Leider habe ich ein wichtiges E-Mail übersehen, wir dürfen wegen dem Moto-GP doch nicht über den Ring fahren. Sorry, mein Fehler.“ Ist das zu fassen? Da fahren wir über 400 Kilometer von Innsbruck hierher, buchen uns drei Tage lang auf der „Murinsel“ ein, nur für diese eine Runde über den Ring. Und dann entblödet sich der Veranstalter nicht, sich bei uns mit einem seichten Schmäh und dümmlichen Ausreden zu entschuldigen. Das Murren unter den Vespistis war zwar deutlich zu vernehmen, gesagt hat aber niemand was. Wirklich niemand? Nun, Gernot sagte dem „Veranstalter“ deutlich seine Meinung über das „Mail-Vergessen“ und dass wir extra aus Tirol angereist sind. Da wurde Gernot gleich von einem steirischen Vespa-Trottel angestänkert: „Dann bleibts halt in Tirol, wenn ihr nie einen Fehler macht!“ Mehr hat er nicht gebraucht, aber immerhin besaß der Depp noch so viel Restvernunft, dass er das zweimalige Angebot Gernots „Willst a Watsche haben, du Vollidiot?“ nicht angenommen hat. Natürlich hat der Veranstalter kein Mail übersehen, so deppert ist nicht einmal ein Steirer. Wir werden das mit Red Bull abklären, ob es jemals eine Zusage für diese Runde gegeben hat oder ob wir wirklich auf Betrüger reingefallen sind. Selbstredend haben wir unsere Teilnehmergebühr von 2 mal 25 Euro zurückgefordert und auch sofort anstandslos gekriegt. Aber damit geben wir uns nicht zufrieden, wir werden jedenfalls versuchen, uns bezüglich Anreisekosten und Campingplatzgebühren schadlos zu halten. Und wir wollen für die entgangenen Urlaubsfreuden entschädigt werden. Das Zauberwort heißt „Prospekt-Wahrheit“ und wir haben nicht das bekommen, was uns versprochen wurde. SO geht’s natürlich echt nicht! Später haben wir dann noch erfahren, dass auch das im Preis inbegriffene Frühstück im „Schönberger Hof“ nur für einen Teil der Vespistis serviert wurde, der größere Teil musste in ein anderes Gasthaus ausweichen, also nix mit lustvollen „Benzin-Gesprächen“ etc. Ein Reinfall auf der ganzen Linie. Da waren wir aber schon längst weg und haben, nach einer kleinen Ehrenrunde mit der Vespa, den Rest des Vormittages genutzt und die skandalöse Organisation des „2. Murtaler Vespa Treffens“ im Netz verbreitet. Wir sind ja in einigen Vespa-Gruppen aktiv und überall war das Entsetzen über diese Veranstaltung groß und gleich mehrere Poster meinten „Gut, dass wir nicht teilgenommen haben“. Wir wurden viele Male aufrichtig bedauert und das hat unseren Zorn dann eh langsam verrauchen lassen. Aber das wird noch ein Nachspiel haben! Andererseits – wir sind halt keine „Klage-Hanseln“, also werden wir es eh wahrscheinlich dabei belassen. Wahrscheinlich! Fix ist das nämlich noch nicht, wir werden sehen …Den Nachmittag haben wir dann damit verbracht, unsere Enttäuschung zu verarbeiten, mit einem super Match am Pasch-Ring haben wir das gut hingekriegt. Später haben wir dann Stück für Stück unser Abfahrts-Programm abgespult, morgen geht es nach Altaussee. Zuletzt wurde dann noch unser Roller am Heckträger vertäut und wir statteten dem Platzrestaurant unseren Abschiedsbesuch ab. Wieder wurden wir kulinarisch bestens versorgt, auch die Bedienung war einmal mehr hervorragend. 10 von 10 Punkten! Schon alleine deshalb werden wir den „Campingplatz Murinsel“ in bester Erinnerung behalten. Und die Gegend rundherum ist wirklich schön, wir könnten unzählige Vespa-Touren in der näheren Umgebung machen. Das werden wir vielleicht irgendwann einmal tun und dann buchen wir uns sicher wieder hier ein. Für dieses Mal war es das aber und nach einem lässigen Pasch und ein paar kühlen Drinks aus dem Eiskasten haben wir diesen „gebrauchten“ Tag zu Ende gehen lassen. Altaussee, wir kommen!












Montag, 15. bis Dienstag, 23. August 2022 
Die acht Tage von Altaussee werden wir in einem Beitrag zusammenfassen. Vor allem deshalb, weil die Zeit bei unseren Freunden derart mit Aktivitäten aller Art ausgefüllt war, dass wir einfach nicht zum Schreiben gekommen sind. Natürlich waren wir gleich mehrmals beim Gasthaus „Kahlseneck“, einmal davon mit Michaels Plätte. Mit seiner äußerst waidwunden Plätte, sollte man vielleicht dazusagen. Das traditionelle Altausseer Holzboot ist nämlich leck und vor jeder Fahrt müssen mittels Hochleistungspumpe viele, viele Liter Altaussee aus dem Schinakel entfernt werden. Die Plätte hat schon Michis Vater gehört und wird gute 50 Jahre auf dem Buckel haben. Das sind zu viele. Zwar kann man Plätten auch reparieren lassen, aber diese nicht mehr. Die Neuanschaffung ist bereits in die Wege geleitet – gibt’s halt im Hause unserer Freunde keine neue Vespa, sondern eine neue Plätte. Ist eh auch ein Fahrzeug – irgendwie …😊 Einmal sind wir zu Fuß ins „Kahlseneck“ spaziert, der gute Kilometer war eine Challenge für Gernot, die er ohne Pause bewältigt hat. Das war diesmal übrigens das einzige Mal, dass wir in Altaussee auswärts essen waren. Hat natürlich auch mit den Preisen zu tun – in Hallstatt, wohin wir einen Ausflug mit der Vespa gemacht haben, nehmen sie fürs Wiener vom Schwein mit Pommes 26,90 Euro, ohne Salat. Danke! Also haben wir praktisch jeden Tag selber gekocht, dreimal durfte Gernot an den Herd. Sowohl sein Rindsgulasch, als auch seine Käsespätzle und zum Abschluss die Fleischlaibchen wurden vollkommen restlos aufgefuttert. Das ist das größte Lob für einen Koch. Einmal hat Barbara Saiblinge zubereitet und Iris bereitete uns Nudeln mit zwei verschiedenen Saucen zu. Jeden Tag sind ab Mittag die Gäste eingedrudelt, meistens waren wir mehr als zehn Personen. Wieder haben wir neue und interessante Menschen kennengelernt, so den Arzt Helmut, der auf der Terrasse einen populär-wissenschaftlichen Vortrag nach dem anderen abgehalten hat. Pointiert und überaus fachkundig, echt beeindruckend. Einer der Höhepunkte war natürlich das Festschießen im altehrwürdigen Altausseer Schießstand. Dieses Jahr haben Barbara und Michael zu diesem Schießen eingeladen und auch die Festscheibe anfertigen lassen. Weil unsere Freunde quasi die Gastgeber waren, sind wir – und mit uns alle Hausgäste – auch mit dabei gewesen. Ilse hat sich dann einen Tag vorher ein sehr fesches Dirndl gekauft, für wohlfeile 29 (!) Euro. Damit wir wenigstens halbwegs dem Anlass entsprechend gekleidet sind. Schließlich werden über 150 Leute kommen, darunter die gesamte Nomenklatura von Altaussee, inklusive Hannes Androsch oder Beate Meinl-Reisinger. Gernot hat sich in seinen einzigen Trachtenjanker geworfen und als sein Tagesziel ausgegeben, dass er zumindest einmal (!) die Scheibe treffen möchte. Denn diese Zielscheibe ist 125 Meter weit entfernt, montiert in einer Höhe gut zehn Meter über Grund. Zwar hat Gernot schon mit Kleinkaliber-Gewehren geschossen, aber das ist über 40 Jahre her. Und so war er eh verwundert, dass er bei jedem seiner zehn Versuch die Zielscheibe getroffen hat, einmal sogar die 9! Aber die Gesamtzahl der Ringe reichte nur für Platz 22, immerhin noch vier Ränge vor Michael. Ganz anders ist es Ilse ergangen, sie hat schlicht und ergreifend für eine echte Sensation gesorgt. Die liebe Ilse hat noch nie zuvor ein Gewehr in der Hand gehabt und musste sich sogar das Laden und Repetieren erklären lassen. Und dann schießt sie mit ihren ersten drei Schüssen dreimal hintereinander die 8 (!!!). Mit den allerersten drei Schüssen! Unglaublich. In der Tonart ist es dann auch weitergegangen, auch Ilse hat keinmal das Ziel verfehlt und erreichte schließlich mit 64 (!) Ringen den hervorragenden fünften Platz. Unter mehr als 30 Frauen, die teilweise schon ihr Leben lang dem Schießen nachgehen. Chapeau, liebe Ilse – du Schützenkönigin der Herzen! Unnötig zu sagen, dass Ilse die bestplatzierte Hausgästin war, obwohl außer Michael und Gernot jeder Gast zur Siegerehrung aufgerufen worden ist. Als Prämie entschied sich Ilse übrigens für eine Flasche Kernöl, das wird uns noch eine ganze Zeit lang an ihre Schießkünste erinnern. Welch verborgene Talente tauchen denn bei Ilse da noch so auf …? 😊 Ach ja, da fällt uns doch gleich noch ein Talent Ilses ein – Autostopperin. Bei einem von Gernots Kocheinsätzen, genauer gesagt beim Gulasch, fehlte Tomatenmark. Das hat es leider nicht auf die Einkaufsliste geschafft und wurde dementsprechend vergessen. Also hat sich die stets opferbereite Ilse auf den Weg zum „Unimarkt“ gemacht, der ist aber über einen Kilometer weit entfernt. Doch schon am Beginn der Hauptstraße hörte Ilse hinter sich das vertraute Geräusch einer Vespa. Kurzerhand stoppte sie den Fahrer der weißen 300er mit einem „Nimmst mich ein Stückerl mit?“ und der ließ Ilse lachend aufsitzen. Ohne Helm, aber die paar hundert Meter kann man schon mal ein Auge zudrücken. Beim „Unimarkt“ angekommen wusste Ilse immerhin, wie es sich am Sozius einer 300er Vespa sitzt. Nämlich hervorragend. Gut möglich, dass unsere kleine 125er eine größere Schwester bekommt, denn dann ließen sich größere Ausfahrten auch zu zweit lockerer bewältigen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, aber immerhin reden wir schon darüber …😊Über unseren Ausflug nach Hallstatt haben wir schon kurz berichtet, nach einem Rundgang durch den Ort unserer Hochzeit sind wir nach Gosau raufgefahren. Am Weg dorthin sind wir beim „Gasthaus Echo“ eingekehrt, ein Zufallstreffer, weil es nicht an der Hauptstraße liegt. Wir haben dort ausgesprochen gut gegessen und danach, ein paar Kilometer weiter am wunderschönen Gosauer See, unseren Verdauungsspaziergang gemacht. Zurück nach Altaussee sind wir über Bad Goisern und den Pötschenpass gefahren, eine echt lässige Runde, fast 100 Kilometer insgesamt. Die Woche bei unseren Freunden war wieder sehr, sehr lässig und wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr. Das Wetter war übrigens ausgesprochen vielfältig, von Hitze, über Regen bis hin zu Gewittern war alles mit dabei und einmal hat Michael sogar seinen Kachelofen einheizen müssen. Der Abschied am
Dienstag, 23. August 2022
fiel uns dann wie immer schwer, wir sind Michael, Barbara und Hannah lange in den Armen gelegen. Ciao, bis nächstes Jahr, falls wir uns nicht vorher irgendwo treffen. Weil es gestern abends noch geregnet hat, haben wir die Vespa erst am Abreisetag aufgeladen, sonst erledigen wir diese Arbeit immer am Vortag. Zwar hat es ganz in der Früh noch einmal kurz stark geregnet, aber dann fanden sich doch noch ein paar trockene Minuten zum Vertäuen unseres Rollers. Beim Ausparken hat Gernot wieder einmal den grünen Zaun zum Nachbargrundstück gestreift – wie jedes Jahr. Aber schließlich sind wir mit viel aus-dem-offenen-Fenstern-winkend von Altaussee abgefahren. Unser erster Weg führte uns nach Gmunden, wo wir Andrea eines von Gernots Bücher vorbeigebracht haben. Andrea ist quasi die „Stiefmutter“ von Michi und wir haben sie schon vor Jahren kennengelernt. Sie wohnt in einem netten Haus in einem riesigen Park und wenn wir nicht schon so im Fahrmodus gewesen wären, hätten wir ihre Einladung zum Kaffee sicher angenommen. So sind wir nach kurzem Smalltalk weitergefahren und haben uns so rasch als möglich auf die Autobahn verfügt. Wir sind erst übermorgen bei Elle angekündigt und werden in Niederösterreich, direkt an der Donau, zwei „Erholungstage“ einlegen. Doch dann meldete uns Google Maps einen schweren Unfall bei Ansfelden, die Stau-Wartezeit lag dann schnell bei einer Stunde und mehr. Also sind wir in Vorchdorf von der A1 abgefahren und haben uns quasi querfeldein durch Oberösterreich „durchgeschlagen“. Ausgerechnet in dieser Gegend kennt sich Gernot sehr gut aus, denn sein Bruder Robert hat hier jahrelang gelebt. Und so waren die Orte Bad Wimsbach-Neydharting, Stadl Paura oder Lambach keine Überraschungen, bis Wels brauchten wir jedenfalls kein Navi. 
Nach einer kurzen Rast irgendwo bei Wels sind wir dann im teils strömenden Regen auf der Bundesstraße 1 bis kurz nach Linz gefahren und dort wieder auf die A1. Aber nur bis zur Ausfahrt „Ybbs“, ab da waren wir dann auf der Donauuferstraße unterwegs. Zwischendurch hatten wir ein „lustiges“ Erlebnis. Wir kamen an einer Baustelle zum Stehen – Gegenverkehr. Vor uns nur ein Fahrzeug, ein Smart, und zwar die „Sportwagen“ Variante. Gernot nennt dieses Modell gerne auch „Clown-Auto“, weil es ihn an ebensolche erinnert. Und schau an, der Fahrer des Smart gebärdete sich tatsächlich als Clown, denn kaum schaltete die Ampel auf Grün, gab der Mann Gas und preschte direkt IN die frisch asphaltierte Fahrbahn hinein, anstatt sie zu umfahren. Das hat nicht nur einen hässlichen Rumpler gemacht – der Niveauunterschied zwischen den Fahrbahnen betrug locker 20 Zentimeter – sondern auch für viel Gelächter gesorgt. Jaja, wer den Schaden hat … So schlimm dürfte der Schaden aber nicht gewesen sein, denn eine knappe Viertelstunde später überholte uns die Spaßversion eines Sportwagens erneut – und wieder mit enorm viel Risiko. Ein Clown halt …  
Die Donauuferstraße ist wunderschön angelegt und bei besserem Wetter wäre sie wohl noch eindrucksvoller gewesen. Schließlich erreichten wir kurz nach 16 Uhr – durch die Umwege später als gedacht – unser Tagesziel in Marbach an der Donau. Ilse hatte sich bereits vorher nach einem freien Platz am örtlichen Campingplatz erkundigt – kein Problem. Wir sollen uns einfach hinstellen wo wir wollen, ab 18 Uhr kommt dann ein Angestellter vorbei. Zwecks Anmeldung und so. 









Genauso ist es dann auch gekommen und wie die Formalitäten erledigt waren, sind wir in die „Pizzeria Rialto“ zum Abendessen geschritten. Die ist gerademal 100 Meter von unserem Stellplatz entfernt, die Rezessionen klangen schon sehr vielversprechend. Vom wirklich sehr guten Essen waren wir dann überrascht, das Champignonrahmschnitzel von Gernot war erstklassig und auch an Ilses Pizza Margerita aus dem Holzofen gab es nichts auszusetzen. Bei den Preisen für unsere Mahlzeiten mussten wir zweimal hinschauen und auch dann waren sie kaum zu glauben – also haben wir die Speisekarte sogar fotografiert. Es wird wohl mehr als 10 Jahre her sein, dass wir zuletzt so günstig gegessen haben. Gernot hat dann der netten Kellnerin noch gesagt, dass die Köchin oder der Koch ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Und er war froh, dass er ausnahmsweise mal gegendert hat, denn die Kellnerin meinte, aus Verlegenheit etwas rot geworden: „Ich habe das gemacht.“ Da haben wir uns gleich erkundigt, ob sie morgen auch Dienst habe. Und als sie das bejahte, haben wir uns gleich für morgen erneut zum Essen angekündigt. Unser Verdauungsspaziergang führte uns dann bei einem weiteren Gasthaus vorbei, das ebenfalls direkt am Campingplatz liegt. Aus reinem Interesse schauten wir uns die aushängende Speisekarte an und mussten erneut feststellen, dass nirgendwo die Preise für die Gerichte aufgelistet waren. Wahrscheinlich dem Aha-Effekt wegen. Das ist offenbar die neue Masche, um bei den teils unfassbaren Preisen doch noch Gäste zu kriegen. Wir sind sicher, dass auch hier das Wienerschnitzel weit über 20 Euro kostet, das Kalbs-Wiener sogar jenseits der 30. Uns kanns egal sein, wir würden und wir werden NIEMALS ein Lokal betreten, das uns seine Preise vorenthält … Mit einem feinen Pasch und schön gekühlten Drinks haben wir den Tag dann angenehm ausklingen lassen. Morgen ist Entspannung pur angesagt, wir holen nicht mal die Vespa vom Träger …












Mittwoch, 24. August 2022 
Wie geplant, haben wir diesen Tag zur Erholung von Altaussee genutzt. Jeden Tag Party – und das acht Mal hintereinander – das stecken wir nicht mehr so locker weg 😊. Das Wetter ist heute angenehm, nur zwischendurch tröpfelt es ein wenig. Wir schauen dem Treiben auf der Donau zu, die direkt an uns vorbeifließt. Es kommen Frachtschiffe vorbei und alle halbe Stunde oder so pflügt sich ein riesiges Fluss-Kreuzfahrt-Schiff durch die Fluten der gar nicht so blauen Donau. Auch Wasserskifahrer und Wake-Border sehen wir und wenn eine bzw. einer der Wagemutigen ins Wasser stürzt, wird uns erst die enorme Fließgeschwindigkeit des Stromes bewusst. Wirklich beeindruckend, wie schnell die Freizeitsportler abgetrieben werden. Natürlich klopfen wir den einen oder anderen Pasch, machen uns eine kleine Jause und gönnen uns ein ausgedehntes Mittags-Schläfchen. Schließlich ist endlich Essenszeit und wir gehen wie angekündigt erneut ins „Rialto“ rüber. Heute lässt uns das Wetter auf der Terrasse sitzen und wir speisen wieder ausgezeichnet. Über die Preise haben wir uns ja schon gestern erfreut gewundert – zusammengerechnet haben wir bei beiden Besuchen weniger als 60 Euro ausgegeben, das großzügige Trinkgeld bereits eingerechnet! SO kann man sich das Essen-gehen natürlich noch leisten, vielerorts ist das nämlich schlicht zu teuer geworden. Und wir müssen nicht jeden Cent zweimal umdrehen. Aber für zwei Wiener und zwei Getränke zahlen wir keinen 80er, da passt uns das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr. So geht auch unser zweiter Tag in Marbach an der Donau, morgen geht’s weiter nach Wien – liebe Elle, wir kommen!
Donnerstag, 25. August 2022 
Geweckt werden wir von prasselndem Regen, wurscht, wir reisen eh ab. Aber für die zahlreichen Radler am Platz – es sind ganze Familien unterwegs – ist das Wetter natürlich nicht ganz so chillig. Ziemlich genau um 11 Uhr fahren wir ab, sehr gut möglich, dass wir hier wieder einmal nächtigen werden. Wir fahren der Donau entlang, kommen in Spitz und Dürnstein vorbei und verfügen uns nach der Durchfahrt von Krems/Stein auf die S5. Der folgen wir bis zur Ausfahrt Floridsdorf, bei Elle haben wir uns bereits angekündigt. Kurz vor ihrem Wohnhaus laden wir die Vespa ab und beziehen unseren Platz direkt im Garten. Schnell ist das WoMo abgestellt und der Strom angesteckt. Wir nehmen auf der Terrasse Platz und geben uns unseren Lieblingsbeschäftigungen hin – Quatschen und Lachen. Etwas später brechen wir dann mit der Vespa auf, wir brauchen unbedingt diese Spezial-Bio-Flüssigkeit für unser WoMo-Klo und außerdem müssen wir die Zutaten fürs heutige Abendessen einkaufen. Ilse hat bereits herausgefunden, dass sich der nächstgelegene Camping-Ausstatter an der Brünner Straße befindet – also los. Die Brünner Straße ist sicher eine der längsten Straßen von ganz Wien, wenigstens beginnt sie direkt an der Ecke zur Jedlerseer Straße, die wiederum bei Elle ums Eck liegt. Aber die Brünner Straße zieht sich ewig hin, die ersten Kilometer verlaufen im Stopp-and-Go Großstadtverkehr. Schließlich finden wir die richtige Hausnummer – allerdings ist hier nirgendwo ein Camping-Shop zu finden. Also fragen wir nach ein paar vergeblichen „Ehrenrunden“ bei einer Tankstelle nach. Und schau – die Brünner Straße reicht bis zur Stadtgrenze von Wien, danach heißt sie zwar auch in Gerasdorf immer noch Brünner Straße, die Hausnummern beginnen allerdings wieder von vorne, also bei 1. DAS soll ein Auswärtiger wissen! Wieder cruisen wir kilometerweit dahin, doch dann sehen wir schon von Weitem das schwarz-gelbe „Falle“ Schild des Camping-Ladens. Lange halten wir uns aber nicht im Laden auf, schnell die Toiletten-Flüssigkeit gekauft und weg waren wir wieder. Danach wollten wir zu einem „Primark“ Shop, der sollte ganz in der Nähe sein. Dank den vielen großzügigen Umwegen brauchten wir eine gute halbe Stunde bzw. 10 Kilometer Strecke, um dort hinzufinden. Aber dann war auch dieser Einkauf rasch erledigt und mit ein paar wohlfeilen T-Shirts machten wir uns auf den Weg zurück nach Floridsdorf. Dort statteten wir noch dem SPAR-Markt einen Besuch ab und besorgten uns die Zutaten fürs heutige Abendessen. Gernot wird erneut seine Käsespätzle machen, auf Bitte von Elle. Macht er gern – und weil sein Rezept dafür mit den Worten „Man schütte einen Liter Bier in den Koch“ beginnt, kauften wir eine 24er Lage „Gösser“. Erst daheim bemerkten wir den unverschämten Preis des Gerstensaftes – 1,18 Euro je Dose. Da war der Einkauf aber bereits vom Konto abgebucht 😊. Wurscht, aber in Zukunft schauen wir wieder VOR dem Kauf auf die Preise, der Lebensmittelhandel ist ja diesbezüglich völlig am Durchdrehen … Das Essen ist dann – Achtung Eigenlob – wieder absolut köstlich geworden, die Spätzle, die Röstzwiebel und den bunten Salat kann man kaum besser zubereiten. Mit vielen Geschichten, einigen Bierchen und mit viel Lachen haben wir diesen ersten Tag in Wien zu Ende gehen lassen und freuten uns, dass wir wieder einmal sehr gut in der Bundeshauptstadt angekommen sind. Morgen machen wir eine kleine Ausfahrt mit der Vespa – das Wetter ist perfekt dafür.
Freitag, 27. August 2022
Für unsere Verhältnisse stehen wir relativ spät aus, es wird fast 9 Uhr gewesen sein. Gernot schwingt sich gleich auf unseren Roller und geht Frühstücks-Brötchen holen. Ilse kocht derweil Kaffee und später genießen wir einen feinen Start in den Tag. Auch Elle kriegt natürlich ein Brötchen und wir verlagern unser Frühstück auf die Terrasse. Danach verabschieden wir uns und starten mit der Vespa los. Wir nehmen den Weg über den Handelskai, folgen dann den Schildern in Richtung „Zentrum“ und parken bald darauf in Sichtweite des Stephandoms. Wir schauen schnell in die Buchhandlung „Leporello“, die Gernots Verleger Markus Renk gehört und richten der Filialleiterin schöne Grüße aus Tirol aus. Und die nette Dame überrascht Gernot mit der Aussage: „Sie sind der Autor von ‚Eine Million Kilometer durch Innsbruck‘, stimmts?“ Schau, schau – wird der „lokale Bestseller-Autor“ (Zitat aus einer Werbebroschüre des Verlages) nun schon in Wien erkannt 😊. Zwar nicht auf offener Straße, sondern von einer Buchhändlerin, aber immerhin. Natürlich umrunden wir wie üblich den Dom, ärgern uns wie üblich über den bestialischen Urin-Gestank der armen Fiakerpferde und versuchen möglichst allen als Mozart verkleideten Ticket-Verkäufern auszuweichen. Wie immer zieht es vor allem Gernot zum Modell-Auto-Geschäft am Stephansplatz – aber das gibt es nicht mehr. Schon vor 55 Jahren hat sich Gernot hier sein Näschen an den Schaufenstern plattgedrückt und erst voriges Jahr waren wir im Geschäft auf der Suche nach einem roten Vespa-Modell. Und jetzt ist das Lokal ausgeräumt – tja, nix ist für ewig. Apropos – tatsächlich für ewig dürfte hingegen ein Einkauf sein, den wir bzw. den Ilse in unmittelbarer Nähe vom Stephansplatz tätigte. In einem Schaufenster stach uns nämlich eine fesche Damen-Lederjacke ins Auge und Ilses „Schwarze Haut“ hat sich heuer in ihre Einzelteile aufgelöst. Keine Viertelstunde später waren wir schon wieder aus dem Geschäft draußen und mit uns durfte eine extrem lässige Lederjacke den Laden für immer verlassen. Wirklich eine gute Wahl, das weiche Nappa-Lammleder schmiegt sich perfekt ans Ilses Körper, fast schon wie maßgeschneidert. Der Preis für die Jacke hat Ilse zwar kurz schlucken lassen, andererseits hätten wir um das Geld während des Formel 1 Grand Prix in Spielberg gerade mal drei Tage am Red Bull Ring campen können 😊. Da gibt die Lederhaut weit mehr her … Wir sind dann über lustvolle innerstädtische Umwege zum Roller zurück spaziert und haben uns im dichten Verkehrsgewühl in Richtung Handelskai gequält. Wir haben dann aber nicht diese vierspurige Straße benutzt, sondern sind parallel zu ihr gefahren. Keine 50 Meter entfernt von einer der Hauptverkehrsadern Wiens, sind wir beinahe alleine unterwegs gewesen, immer im tiefen Schatten und an jeder einzelnen Ampel in der Pole-Position. Sehr lässig und so werden wir ab jetzt immer fahren. Wir sind dann gar nicht direkt nach Floridsdorf gefahren, irgendwann kamen wir an einer Abzweigung nach Klosterneuburg vorbei und spontan beschlossen wir eine kleine Runde. Es werden knapp 10 Kilometer nach Klosterneuburg sein, fast die ganze Strecke über befuhren wir eine Baustelle. Wurscht, hier ist auch ohne Bauarbeiten nur ein 50er erlaubt. Einmal wurden wir von einer kecken Motorradfahrerin überholt, ihr Einhorn-Rucksack war ein echter Hingucker und musste natürlich fotografiert werden 😊. Wir haben dann jenen Campingplatz angefahren, auf dem wir schon mehrmals genächtigt haben, denn es war Mittag geworden und das platzeigene Restaurant haben wir in guter Erinnerung. Doch leider sperren die erst am späten Nachmittag auf, also Winke-winke. Ilse erinnerte sich dann an die Rollfähre in der Nähe, da hat es doch einen Kiosk oder so gegeben …? Tatsächlich parkten wir uns ein paar Minuten später beim Kiosk ein und stillten unseren Hunger mit Schinken-Käse-Toasts. Anschließend konnten wir der Versuchung nicht widerstehen und ließen uns von der Rollfähre ans gegenüberliegende Ufer der Donau schippern. 
Ins schöne Tuttendörfl. Interessanterweise bezahlten wir für die Überfahrt weniger, als auf der aushängenden Tarif-Tabelle angeschrieben war. Wurscht natürlich, wir protestierten dagegen nicht einmal halbherzig …😊. In Tuttendörfl hätten wir sicher gut essen gehen können, das große Ausflugs-Gasthaus hat sehr einladend ausgesehen. Für die kleine Elle war es immer ein besonderes Erlebnis, wenn sie mit ihrer Oma in Tuttendörfl eingekehrt ist. Wird auch schon gut 65 Jahre her sein. Uns genügten aber vorerst unsere Toasts und wir cruisten in Richtung Bisamberg. Nach dem Besuch einer Tankstelle ließen wir uns in der Umgebung von Bisamberg ein wenig verloren gehen, aber schließlich passierten wir unvermittelt das Ortsschild „Wien“. Zu unserer Überraschung befanden wir uns bereits in Floridsdorf und noch größer war die Überraschung, als wir schon nach wenigen Minuten zur Jedlerseer Straße kamen. Das ist ums Eck von Elle und keine 5 Minuten später parkten wir unsere Vespa vor dem WoMo ein. Wir holten gleich die Sonnenliegen aus unserem Schneckchen und hielten im Garten eine feine Siesta. Bis ca. 17 Uhr, dann machten wir uns fertig für den Besuch der „Schilfhütte“, die direkt am Donaukanal liegt. Das Lokal ist etwas über einen Kilometer weit weg, also gingen wir natürlich zu Fuß hin. Das Essen war gut und das Bier war kalt, mehr will man ja gar nicht. Wir haben es unter Lachen und Scherzen nach und nach dunkel werden lassen und einigermaßen angeheitert sind wir gegen 21 Uhr 30 zum Haus von Elle zurückgeschlendert. Ilse hat sich dann bald einmal niedergelegt, Elle und Gernot haben auf der Terrasse noch das eine oder andere Bierchen genossen. So ein schöner Tag wieder …

Samstag, 27. August 2022 
Bedingt durch das gestrige „Lumpen“ hat es erst gegen 10 Uhr im Wohnmobil nach Kaffee gerochen. Eh früh genug. Das Wetter ist wunderbar und schon am Vormittag ist es schön warm. Das schreit natürlich nach einer kleinen Vespa-Tour und wir überhören den Ruf nicht. Unser erster Weg führt uns zum Sieveringer Friedhof, Elle hat uns gebeten, das Grab ihrer Mutter zu besuchen und eventuell ein bisschen Grabpflege zu betreiben – Unkraut zupfen und so. Es war aber alles in bester Ordnung, also sind wir ein paar Reihen weiter zum Grab unseres Freundes Wolfgang gegangen. Das ist immer ein schwerer Weg, denn es schnürt uns jedes Mal das Herz zu, wenn wir unseren Freund hier besuchen. Inzwischen hat Gernot seinen allerbesten Freund um drei Monate überlebt, Wolfgang hat ja drei Monate nach seinem 60er gehen müssen. Immer noch unfassbar! Unsere trüben Gedanken und sentimentalen Erinnerungen verflogen aber in dem Moment, als wir unsere Helme aufsetzten. Das Leben geht weiter, jetzt ist Vespa-Spaß pur angesagt. Von Sievering sind wir zuerst in Richtung Höhenstraße gefahren, aber nicht auf den Kahlenberg hinauf. Denn wir sind vorher in Richtung Weidlingsbach abgebogen, da waren wir noch nicht. Das Befahren der kurvenreichen Straßen war wieder unglaublich lässig, außer einigen Motor- bzw. Fahrrädern war kaum ein Fahrzeug unterwegs. 
So cruisten wir Kilometer um Kilometer dahin, immer im Wald oder am Waldrand, bei herrlichem Sonnenschein, einfach ein Traum! Irgendwann passierten wir ein Hinweisschild nach Muckendorf und sofort erinnerten wir uns an den Gasthof „Wolf in der Au“. Da haben wir vor ein paar Jahren wunderbar gespeist und so was vergessen wir nie. Doch leider – das Gasthaus hat ausgerechnet heute Ruhetag – echt schade. Aber zum Glück sind hier allerorten Gasthäuser zu finden – auch wenn wir bald einmal am berühmten, aber leider geschlossenen, Gasthaus „Ohnewas“ vorbeikamen. In Kritzendorf, einige Kilometer weiter, fanden wir dann ein Gasthaus „Mitallem“, das sich „Zum Silbersee“ nannte. Auf der Speisekarte standen dann aber nicht nur „Winnetou Schnitzel“ oder „Old Shatterhand Würstel“, sondern ganz besondere Schmankerl. So hat sich Gernot das eher selten offerierte „Ochsen Backerl Gulasch“ bringen lassen – also „Rindswangerl“, wie wir daheim dazu sagen. Ein Gedicht – butterzart und mit massig Sauce zu den Serviettenknödel. Ilse hat mit ihrem „Backhenderl-Salat“ auch eine sehr gute Wahl getroffen und wir können das Gasthaus „Zum Silbersee“ bedingungslos weiterempfehlen. 
Sehr gut gesättigt haben wir danach unsere Fahrt fortgesetzt und sind dann irgendwann vor Klosterneuburg einfach rechts einen Anstieg hochgefahren – mal schauen, wo es da überall hingeht. Es ging unter anderem nach Hintersdorf und etwas außerhalb des kleinen Ortes sind wir rechts in einen Waldweg abgebogen. 
Nach vielleicht 300 Metern haben wir das Moped abgestellt, unsere Picknickdecke ausgepackt und haben eine sehr feine Siesta gehalten. Herrlich, so ganz alleine im Wald, nur das Brummen der Insekten war zu hören – und manchmal ein lautes Motorrad, von der nahegelegenen Straße her. Die Zeit zu haben, einfach irgendwo stehen zu bleiben, eine Decke auszubreiten und dann vor sich hin zu Schauen und zu Hören – was für ein Privileg! So haben wir uns das Pensionisten-Leben immer in unseren kühnsten Träumen ausgemalt und genauso ist es gekommen. Wir sind einfach nur glücklich und das ist auch vollkommen in Ordnung so 😊Nach der feinen Rast haben wir unsere kleine Tour fortgesetzt und sind bald einmal wieder in vertrautes Terrain gekommen. So war es dann eine leichte Übung, wieder zum Sieveringer Friedhof zu finden und ab da kennen wir inzwischen den Weg zu Elle auswendig. In Floridsdorf haben wir beim BILLA noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und um 16 Uhr 30 waren wir schließlich zurück bei Elle. Insgesamt waren wir heute 89 Kilometer unterwegs – und jeder einzelne davon war ein Hochgenuss. Weil Elle noch ein wenig ruhen mochte, haben wir endlich mal wieder einen Pasch gemacht und danach sind wir drei auf der Terrasse beisammengesessen. Später hat Elle „Beim Türken“ (schon wieder, wie in Haßfurt😊) wunderbares Essen bestellt und auch wir haben ordentlich zugeschlagen.  So haben wir es langsam Spätabend werden lassen, bis uns ein heftiges Gewitter mit Starkregen von der Terrasse vertrieben hat. Mit dem guten Gefühl, einen weiteren Supertag erlebt zu haben, sind wir in unsere Privatgemächer übersiedelt. Morgen geht’s wieder auf Achse, geil!


Sonntag, 28. August 2022 
An einem Fahrtag bleiben wir normalerweise nie lange liegen und so sind wir auch heute wieder bereits um 8 Uhr 30 beim Frühstückskaffe gesessen. Danach haben wir uns von der lieben Elle verabschiedet, schön war es wieder in Wien. Mit dem WoMo sind wir anschließend die paar Meter zum Loretto-Park rübergefahren und haben dort die Vespa aufgelegt. Der Parkplatz ist ideal dafür geeignet, auch weil man sich danach am Brunnen die Hände waschen kann. Vorsichtshalber haben wir noch in Wien getankt und waren danach äußerst erfreut über den niedrigen Verbrauch unserer Schnecke – 9,17 Liter auf 100 Kilometer sind aber auch wirklich erfreulich. Übrigens – wie Ilse das Tanken bezahlt hat, wurde sie mit den Worten „Wir haben Sie schon überall gesucht“ begrüßt. ???? Die Lösung – ausgerechnet der Kunde vor uns hat ausgerechnet an „unserer“ Zapfsäule getankt und ist dann ohne zu bezahlen abgehauen. Bei einer 99 Euro Rechnung. Tja, ist nicht unser Problem, aber laut Tankwart passiert ihm so etwas mehrmals die Woche. Irgendwie kein Wunder, bei den Spritpreisen, aber natürlich geht so was gar nicht. Und wird dank der Videoüberwachung auch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wie gesagt, uns kanns wurscht sein. Wir haben vor ein paar Tagen festgestellt, dass wir bereits in allen Bundesländern gecampt haben und nirgendwo nur einmal. In allen neun Bundesländern? Nein, das Burgenland fehlt uns noch auf dieser Liste, aber das wird sich heute ändern. Wir haben uns nämlich den „Campingplatz Oggau“ als Ziel ausgesucht, der sich, wenig verwunderlich, in Oggau befindet. Dazu müssen wir erst einmal aus Wien herauskommen, das gelingt uns über ein Gewirr aus verschiedenen Autobahnen, Ilse lotst uns gekonnt durch diesen Irrgarten. Zwischendurch sind wir im extremen Starkregen unterwegs, so hat es nicht einmal gestern während des heftigen Gewitters geschüttet. Fünf Kilometer weiter hat dann schon wieder die Sonne geschienen und wir sind trockenen Reifens ins Burgenland gekommen. Nach nicht einmal zwei Stunden Fahrtzeit haben wir uns vor dem Campingplatz eingeparkt und wenige Minuten später bezogen wir unseren Stellplatz. Der liegt gleich neben dem Sanitärgebäude, kurze Wege mögen wir. Die Vespa bleibt auf ihrem Träger, auch wenn sich in der Gegend unter Garantie lässige Touren fahren ließen. Aber das Wetter gefällt uns gar nicht, aus den dunklen Wolken könnte jederzeit Regen fallen. Und das mögen wir nicht und unsere Principessa Rossa schon gar nicht. Also vertreiben wir uns den Tag mit Paschen und Relaxen, sogar den Besuch im Restaurant sparen wir uns. Ilse sind die Betreiber irgendwie unsympathisch und das genügt natürlich als Ausschließungsgrund. Wir haben noch genug zum Essen ist WoMo und bereiten uns später eine feine Jause damit zu. Immer wieder einmal regnet es ein wenig, hatten wir also doch recht, die Vespa nicht abzuladen. So verbrachten wir einen entspannten Tag in Oggau im Burgenland, morgen fahren wir weiter in die Steiermark. Dort besuchen wir Gernots Onkel Wolfi, wir freuen uns schon sehr darauf.

Montag, 29. August 2022 
Schon kurz nach 9 Uhr verlassen wir den „Campingplatz Oggau“, jetzt haben wir also in allen neun Bundesländern gecampt. Check! Unser Tagesziel ist Sinabelkirchen, dort gibt es einen Stellplatz und Onkel Wolfi wohnt nur ein paar Kilometer entfernt. Die Fahrt dorthin verläuft fast nur über die Autobahn, das Wetter ist ideal und wir kommen bestens voran. Immer wieder mal pausierten wir, nahmen irgendwo gepflegt ein zweites Frühstück zu uns und völlig relaxed trafen wir kurz vor Mittag in Sinabelkirchen ein. Das Prozedere der Anmeldung funktioniert auf diesem Stellplatz sehr einfach – man nimmt sich eines der bereitliegenden Kuverts, darin befindet sich das Anmeldeformular und eine Chipkarte für die Toilette bzw. die Dusche. 
Dann gibt man das Geld für die Übernachtung in das Kuvert und wirft es in den Briefkasten. Fertig. Kaum hatten wir das erledigt, kam schon der Betreiber angefahren und begrüßte uns herzlich. Das läuft hier alles wunderbar easy ab und genauso mögen wir das. Gernot hatte mittlerweile seinen Onkel von unserer Ankunft informiert und schon kurze Zeit später kam Wolfi angefahren. Es geht ihm wieder halbwegs gut, er hat ja einen schweren Fahrradunfall gehabt. Wolfi hatte die Bremskraft der Scheibenbremsen seines neuen E-Bikes unterschätzt und bei einer Vollbremsung einen Salto über die Lenkstange geschlagen. Für einen 77-jährigen ist das keine Kleinigkeit, die gebrochene Hand muss immer noch therapiert werden. Aber wie gesagt, er ist eh wieder hergestellt und auch seinen Humor hat er natürlich nicht verloren. Wolfgang hat uns dann zum einige Kilometer entfernten „Gasthaus Dokl“ gefahren, da waren wir bei unserem letzten Besuch auch schon. Wir haben gut gegessen und getrunken und hatten uns eine Menge zu erzählen. Anschließend hat uns Wolfi zum WoMo zurückgeführt und uns für später bei ihm zu Hause auf Kaffee und Kuchen eingeladen. Im WoMo legten wir uns gerade zum Verdauungsschläfchen nieder, als das Telefon klingelte. Die Kaffeemaschine sei schon angeworfen, informierte uns ein bestens gelaunter Wolfi, wir mögen zu Tisch schreiten. Also ließen wir die Siesta sausen und glühten die 5, 6 Kilometer zu Wolfis Haus rüber. Das Wetter gefiel uns gar nicht, aber notfalls hätten wir ja eh unsere Regenschutzkleidung dabei. Der Kaffee und der Kuchen waren ausgezeichnet und die Gespräche zwischen uns ein echter Spaß. Wolfi war, ist und bleibt ein begnadeter Entertainer und es wird uns niemals langweilig, ihm zuzuhören. Zwischendurch hat es dann heftig geregnet und wir sahen uns schon in unseren Ganzkörperkondomen zum WoWo zurückzufahren. Dazu ist es dann zum Glück aber nicht gekommen, wir nutzten eine kleine Regenpause, verabschiedeten uns von Onkel Wolfgang und glühten auf nassen Straßen nach Sinabelkirchen rüber. Dort haben wir gleich die Vespa aufgeladen, denn es könnte jederzeit wieder anfangen zu regnen. Danach sind wir noch gemeinsam in einer Kabine duschen gegangen, die 6 Minuten Warmwasser für 1 Euro reichten leicht für uns beide. Nach einem Abendpasch haben wir uns dann in die Horizontale verfügt und sind mit dem schönen Gedanken eingeschlafen, dass es morgen wieder nach Hause geht.
Dienstag, 30. August 2022 
Wir sind schon um 7 Uhr 10 auf, zehn Minuten später sitzen wir schon beim Frühstückskaffee. Beim ersten wohlgemerkt. Denn wir haben gestern noch mit Wolfgang ausgemacht, dass wir uns noch zu einem gemeinsamen Frühstück treffen werden. Die Bäckerei liegt unmittelbar neben dem Campingplatz, trotzdem fahren wir mit dem WoMo hin. Gleich darauf kommt auch Onkel Wolfi und wir frühstücken gemeinsam und ausgiebig. So stärken wir uns für die bevorstehende Fahrt, schließlich sind es von hier weit über 400 Kilometer nach Innsbruck. Über diese Heimfahrt ist eigentlich nichts bemerkenswertes mehr zu berichten, wir sind völlig ohne Stau vorangekommen. Nach etwas mehr als 7 Stunden sind wir dann bei unserer WoMo-Garage angekommen und damit ist unsere 114. WoMo-Reise beendet. Unnötig zu sagen, dass es wieder einmal eine der lässigsten Fahrten aller Zeiten war. Nur die depperte Geschichte mit dem „Mail-Überseher“ in Spielberg trübte ein wenig diese Fahrt, konnte uns aber den Spaß auch nur ganz kurzfristig verderben. Und vielleicht hat das Ganze ja doch noch ein Nachspiel, wir werden nämlich sämtliche uns entstandene Kosten zurückfordern. Mal schauen, wie die Sache ausgeht …