Heute ist Sonntag, deshalb ist die Küche unseres Hotels „Vailankanni“
geschlossen. Also nix mit Tee aufs Zimmer, wurscht - gehen bzw. fahren wir halt
nach Benaulim rüber. Dort steuern wir wieder das Restaurant am Strand an,
leider hat auch der am Sonntag kein Frühstück im Programm, er öffnet erst
später. Natürlich kein Problem - wir finden schon was. So ist es dann auch
gekommen und bei einem bis fast auf den letzten Platz gefüllten Lokal setzen
wir uns nieder. Es heißt „Dinha’s“ und wird von einer Frau geführt, die
höchstwahrscheinlich Dinah heißt. Sie ist mit sämtlichen Gästen bestens
vertraut und wird laufend geherzt und umarmt.
Wir werden aber trotzdem sehr
zuvorkommend bedient und bestellen uns quer durch die Speisekarte ein mehr als
nur reichhaltiges Frühstück. Derart gestärkt werfen wir unseren Scooter an und
fahren in Richtung Agonda. Wir werden nämlich den Ort in Goa wechseln, etwas
Neues kann nie schaden. Ganz davon abgesehen, dass wir Agonda in sehr guter
Erinnerung haben. Die Fahrt dorthin - es werden ca. 40 Kilometer sein - ist
natürlich ein einziges Abenteuer. Wir fahren nicht auf dem „Highway NH 17“, der
mittlerweile in allen Karten als „NH 66“ geführt wird. Wir bleiben auf den
kleinen Nebenstraßen und genießen jeden Meter der Fahrt. Selbstverständlich
verfahren wir uns gleich einige Male, keine große Sache, irgendwie finden wir
immer wieder auf unseren Weg zurück. Einmal quert ein Mungo direkt vor uns die
Straße und über uns kreisen große Raubvögel, darunter auch Weißkopf-Seeadler. Nach
guten eineinhalb Stunden kommen wir in Agonda an, bis auf die große Kirche und
das Hotel „Maria e Paolo“, wo wir damals gewohnt haben, erkennen wir gar nichts
mehr. Auch Agonda ist enorm gewachsen, aber wie Colva ist es keinen Deut
moderner geworden. Strandhütten wohin das Auge reicht. Wir gehen gleich mal in
das erste dieser Beachressort rein - ausverkauft. Und das bei Preisen von ca.
7000 RP die Nacht. Na servas, das wäre uns eh zu teuer gewesen. Auch neben an
im „Cuba“ ist alles besetzt, aber genau gegenüber sehen wir ein kleines Hotel.
Am Balkon sehen wir einen Mann, er ist der Besitzer und er hat ein Zimmer frei.
Wir schauen uns den Raum an - passt - Ventilator, Dusche, alles da, dazu einen
Gemeinschaftsbalkon mit den anderen zwei Zimmern. Der Preis ist mit 800 RP die
Nacht enorm günstig und wir sagen uns gleich für übermorgen Vormittag an. Wir
fahren dann zu jener Stelle, wo damals Eva und Harry Bubendorfer ihr Wohnmobil
abgestellt hatten. Wir finden nicht einmal mehr den Zugang dorthin, obwohl
Gernot mindestens 20 Mal mit dem Moped hingefahren ist …
Weil sich langsam aber
sicher der Hunger meldet, suchen wir uns einen Platz zum Mittagessen und werden
im Restaurant „Romya“ fündig. Gernot gönnt sich einen „Fried Rice with Prawns“,
Ilse gibt sich mit einer Portion Gemüse mit Pommes zufrieden. Dazu trinken wir
- wie fast immer - eiskaltes Coca-Cola. Im Lokal sitzen praktisch nur
Western-Touris, direkt neben uns hören wir unverkennbar den Schweizer Dialekt.
Das Restaurant wird von Nepali geführt und sie bemühen sich außerordentlich gut
um ihre Gäste. Schön - wissen wir also schon jetzt, wo wir in Agonda die
nächsten Tage essen gehen werden.
Dann glühen wir nach Colva zurück, natürlich verfahren wir uns wieder
einige Male. Aber jeder Umweg hier ist auf seine Art lustvoll, das passt schon.
In Colva angekommen schmeißen wir uns sofort unter die Dusche, die wie immer
schön heiß daherkommt. Dann übermannt bzw. überfraut uns die Müdigkeit und wir
legen uns für ein ausgedehntes Nachmittagsschläfchen nieder. Am frühen Abend stehen
wir auf und fahren die paar Meter ins „Praia da Colva“ rüber. Wir essen
hervorragend - Ilse nimmt das „Chicken Tikka“, Gernot entscheidet sich für das
„Fish Tikka“. Tikka bedeutet, die Fleisch- bzw. Fischstücke werden im
Tandoori-Ofen knusprig braun gebraten. Dazu lassen wir uns „Mashed potatoes“
kommen, wie Kartoffelpüree hier genannt wird. Alles hat unglaublich gut
geschmeckt, die bescheidenen Reste unseres Essens geben wir einer Katze, die
auch das sehr scharfe Chicken-Tikka von Ilse mit Hochgenuss vertilgt.
Eigentlich sollte man davon ein Video machen und unseren verwöhnten Katzen
daheim vorspielen. Ja Liam, speziell du bist gemeint … Wir machen dann noch
einen Mini-Verdauungsspaziergang zum Strand runter, danach fahren wir ins Hotel
zurück. Dort haben wir gerade noch Energie genug, unseren Blog zu schreiben,
dann fallen uns beide schon die Augen zu.
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