Sonntag, 24. November 2019

INDIEN - Tag 33, Mysore

Sonntag, 24. November 2019
Wir wachen um 8 Uhr auf, herinnen hat es immer noch 27 Grad, draußen inzwischen 21. Wir duschen uns, packen unsere Sachen zusammen, aber noch vor dem Frühstück schreibt Gernot eine entsprechende Rezension über das Hotel. Und wir schicken Fotos vom schimmeligen Bad usw. mit, die dann alle veröffentlicht worden sind. Passt, soll sich jeder selber ein Bild von diesem „Paradies“ machen können. Wir gehen dann zu Fuß ein paar hundert Meter zu einem Chaishop und trinken dort Schwarztee und Kaffee. Gernot hätte dann noch gerne eines der Brötchen gegessen, aber der Besitzer winkte mit einem „This not good!“ ab. Dankeschön. Mit der Rikscha sind wir dann samt Gepäck ins „Banyan Tree Comfort“ übersiedelt, hat problemlos geklappt. Unser Zimmer ist zwar klein, aber blitzsauber und mit funktionierender Klimaanlage. Die Dusche passt auch, man muss aber das Wasser gut eineinhalb Minuten lang laufen lassen, bis es warm daherkommt. Sehr fein ist auch der Laundry-Service, wir geben dem Wallah gleich unseren ganzen Sack mit - wird uns 650 RP kosten. Geht voll in Ordnung. Wir richten uns ein bisschen im Zimmer ein und dann brechen wir auf. Gleich in unserer Nähe sollte der berühmte „Mysore Palace“ sein, da müssen wir natürlich hin. Ilse weist uns via Google-Maps problemlos den Weg und keine Viertelstunde später stehen wir schon vor dem Palast. 

Wir schauen uns das Gebäude aber nur von außen an, für eine genauere Besichtigung sind wir nicht in Stimmung. Aber auch von außerhalb kriegen wir einiges von der Pracht und Schönheit dieses Palastes mit, überhaupt sehen wir hier in Mysore andauernd irgendwelche Paläste und so. Wir wandern dann weiter und stehen irgendwann vor dem Zoo. Heute ist Sonntag, der Andrang dementsprechend riesig, aber für morgen haben wir den Zoobesuch bereits eingeplant. In der Nähe machen wir dann halt bei einem winzigen Chaishop, Ilse kriegt ihren gewohnten Schwarztee, Gernot trinkt den ersten (!) Chai in Indien, also Tee mit Milch. 

Keine 200 Meter entfernt kommen wir dann an einem Restaurant vorbei, es ist voll mit Indern, das ist immer ein gutes Zeichen. Ilse isst nur eine Kleinigkeit, aber Gernot lässt sich ein „Thali“ bringen. Das Essen kommt in weniger als drei Minuten an den Tisch und es ist ebenso reichhaltig wie köstlich. In den sieben Schälchen befinden sich verschiedene Kartoffel- bzw. Gemüsegerichte, es gibt zwei Saucen dazu, Mixed-Pickels, Reis, Chapati, Curd (Joghurt) und gleich zwei verschiedene Nachspeisen. Eine davon war eine in Sirup eingelegte, blanchierte Pflaume - allein dieses Dessert wäre schon die 80 RP für das ganze „Thali“ wert gewesen. Übrigens, man kann sich bei einem „Thali“ jederzeit nachschöpfen lassen, bis man wirklich satt ist. Wegen der ziemlich heftigen Schärfe hat sich Gernot eine zweite Portion „Curd“ kommen lassen. A propos Joghurt - das ist in Indien überall in weit besserer Qualität als bei uns daheim zu bekommen und so etwas köstliches wie Lassi gibt’s in Österreich sowieso nicht. Auch nicht in den indischen Restaurants … Nach dem Essen sind wir mit der Rikscha ins Hotel zurückgefahren, mal ein wenig ruhen. Das „Banyan Tree Comfort“ ist ein wirklich sehr nettes Haus und wir überlegen schon, ob wir nicht länger als die vereinbarten zwei Tage hierbleiben sollen. Vorerst aber pennen wir weg. Plötzlich klingelt es an der Tür und der Wallah steht draußen mit unserer gesamten Wäsche! Sauber gewaschen und gebügelt. Eine Sensation, es war ja fast schon Mittag, als wir ihm die 22 (!) Stück Wäsche ausgehändigt haben und jetzt ist es kurz nach 16 Uhr. Chapeau und natürlich hat es für diese Extraleistung eine fesche Extra-Charge gegeben. Als uns dann endgültig der Hunger weckt, ist es draußen schon dunkel. Wir Ubern uns eine Rikscha und lassen uns zum Palace fahren. Kostet nur 20 RP, aber wir zahlen auch für kleinste Strecken immer einen 50er. Wir gehen vorerst noch eine ausgedehnte Runde und kommen dabei bei vielen Märkten vorbei. Es ist offenbar Haupteinkaufszeit, denn es ist kaum ein Durchkommen durch die Menschenmassen möglich. Aber es geht doch irgendwie. Wieder sehen wir - bzw. wieder Ilse - einen dieser riesigen Flughunde. Auch diese Fledermaus war viel größer als z.B. ein Rabe und im Baum, wo er sich hineingehängt hat, dösten noch weitere Flughunde vor sich hin. Bald einmal hat sich Ilse dann wieder ausgekannt und wir sind zu Fuß in Richtung Hotel spaziert. Kurz vor unserem Ziel sind wir dann beim „Mysore Hotel“ vorbeigekommen, ein Schild versprach uns ein „Veg and non veg Restaurant“. Das Haus hat eben erst aufgemacht, das Restaurant im ersten Stock war völlig leer und die Stühle zum Teil noch in Plastik verpackt. Wir hatten aber kein schlechtes Gefühl und bestellten uns „Butter Chicken“ für Ilse und ein „Fish Curry“ für Gernot. 

Das Essen kam dann bereits nach vielleicht 8 Minuten an den Tisch und hat ausgezeichnet geschmeckt. Der ganze Fisch in Gernots Curry hat vielleicht ein wenig seltsam ausgeschaut, aber es war einfach köstlich. Lustig war dann noch die Rechnung, denn die hatte maximal die Größe einer Briefmarke. 
Wir haben eh ein Foto davon gemacht. Satt und zufrieden sind wir dann die 200 Meter zum „Banyan Tree Comfort" vorher hat sich Gernot noch ein eiskaltes „Kingfisher“ aus der abgefuckten „Shivasangra Bar“ mitgenommen. Platz nehmen werden wir hier sicher nicht mehr.

Den Abend haben wir dann im Zimmer fein ausklingen lassen - unser Hotel ist so richtig fein und gemütlich, hier passt einfach alles. Morgen gehen wir in den Zoo, mal schauen, was er so hergibt …



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