Samstag, 22. Oktober 2016
Sonntag, 9. Oktober 2016
62. WoMo-Fahrt "Saisonfinale mit Frank Zappa"
8. Oktober bis 9. Oktober 2016
Vill-Hard(Vorarlberg)-Innsbruck - 402km
Vill-Hard(Vorarlberg)-Innsbruck - 402km
Samstag, 8. Oktober 2016
Tatsächlich
haben wir unser WoMo noch einmal aus seiner großen Scheune geholt, wir werden
nach Vorarlberg fahren. Genau gesagt nach Hard bei Bregenz, dort wird am Abend
ein Konzert gespielt, das wir uns nicht entgehen lassen können. Aber der Reihe
nach.
Gegen
Mittag fahren wir zum Abstellplatz unseres treuen Gefährts, packen ein paar
Kleidungsstücke, Getränke und kleine Snacks ein und machen uns auf den Weg.
Vorher holen wir noch unseren Freund Jörg ab, er wird uns nach Vorarlberg
begleiten.
Die
Fahrt geht schnurstracks über die Autobahn, von Innsbruck aus sind es ziemlich
genau 200 Kilometer nach Hard. Wir nehmen heute natürlich den Arlberg-Tunnel,
denn es schneit am Arlberg und da ist unsere Schnecke mit ihren Sommer-Socken
fehl am Platz.
Nach
knapp drei Stunden rollen wir am Gelände des Veranstaltungsortes vor und parken
uns direkt vor dem Eingang des „Kammgarn“ ein. Der Name kommt daher, dass hier
einmal eine Kammgarn-Fabrik untergebracht war. Heute findet man in den alten
Mauern ein modernes Kulturzentrum mit Bühne, es gibt Platz für gut 150 Leute,
Getränke und kleine Speisen gibt’s natürlich auch.
Ab
20 Uhr 30 werden sich hier am Abend die Musiker von „Banned from Utopia“ die
Ehre geben. Die meisten Mitglieder der Rock-Formation vereint, dass sie einst für
Frank Zappa gespielt haben, was zum Teil gut 40 Jahre zurück liegt. In einem
dementsprechend fortgeschrittenen Alter befinden sich die Musiker – Ray White,
Tom Fowler, Robert Martin und Albert Wing sind alle jenseits der 65 Jahre.
Gernot ist seit Jahrzehnten ein Liebhaber der Musik von Frank Zappa,
mittlerweile stapeln sich über 200 LP’s und mehr als 30 CD’s in den Regalen
daheim. Daher sind Auftritte der ehemaligen Zappa-Bandmitglieder sozusagen
Pflichtprogramm für uns – wie schauen uns die „Banned from Utopia“ heute zum
dritten Mal an.
Zuerst
gilt es aber noch, die vegetativen Systeme des Körpers mit möglichst
schmackhafter Nahrung aufrecht zu erhalten – also greifen wir zum Handy und
rufen einen Lieferservice an. Zufällig landen wir einen Volltreffer, denn
Google meldete uns zahlreiche Anbieter und wir haben einfach das Bauchgefühl
entscheiden lassen. Keine
40 Minuten später wird das Gewünschte schön heiß direkt zur WoMo-Tür geliefert
und alles schmeckt ausgezeichnet. Jörg isst hauptsächlich vegetarisch und hat
seine Käse-Pizza bis zum letzten Krümel aufgefuttert. Ilse hat sich knuspriges
Hackfleisch im Fladenbrot servieren und schmecken lassen – Gernot hat mit
seinem Zwiebel-Rostbraten ebenfalls eine perfekte Wahl getroffen. Dazu
eiskaltes Bier aus dem Kühlschrank für die Männer und einen gespritzten
Weißwein für Ilse – phantastisch.
Bestens
gestärkt sind wir dann gegen 19 Uhr 30 ins „Kammgarn“ reingegangen – da waren
doch tatsächlich schon alle Tische vor der Bühne besetzt. Bis jetzt haben wir
jeweils einen dieser begehrten Tische ergattert, heute mussten wir an der Seite
Platz nehmen. Das hat sich dann sogar als veritabler Glücksfall herausgestellt,
denn so konnten wir bequemer lümmeln, als das auf den Plastiksesseln möglich
gewesen wäre. Und wir hatten direkt vor uns einen Stehtisch in Beschlag
genommen, dort konnten wir fein unsere Getränke abstellen.
Noch
vor dem Konzert sind wir mit dem Veranstalter ins Gespräch gekommen – wir
werden uns bemühen, dass „Banned from Utopia“ auch einmal in Innsbruck auftreten
können. Gernot kennt ein wenig den Chef vom „Treibhaus“, dem heimischen
Kultur-Topspot und dem kann man diese Vollblut-Musiker besten Gewissens
empfehlen. Ilse hat dann dem Veranstalter gleich noch ein T-Shirt abgekauft –
siehe da, es kostete für uns nur 15 statt der angeschriebenen 25 Euro. Und das
Konzert-Plakat haben wir überhaupt geschenkt bekommen – lässig.
Dann
– pünktlich um 20 Uhr 30 wurde das Licht im Publikumsraum gedämpft und die Band
trat auf. Sie zündeten ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse und es
folgte eine Frank Zappa Nummer nach der anderen. Alles absolut perfekt
interpretiert und geprägt von fast schon unheimlicher Virtuosität und
Spiel-Lust zeigten die „alten Herren“, wo der Rock & Roll-Hammer hängt. Ein
Traum! Auch die Gesang-Parts von Ray White und Robert Martin waren mehr als nur
beeindruckend – es scheint, als hätten sie nichts von ihrer Stimmgewalt
verloren. Vor allem Ray White verblüffte mit ungeheurer Power – wie in seinen
besten Zeiten.
In
der Pause haben wir uns für ein paar Minuten ins WoMo verfügt, schnell ein
Privat-Bierchen zu uns genommen und rasch wieder zurück zur Bühne.
Auch
der zweite Teil des Konzertes war unfassbar gut gespielt, es ist jetzt auch ein
relativ junger E-Gitarrist (um die 30 Jahre alt) in der Band, der sich die
gewagtesten Zappa-Soli zugetraut hat, teilweise fünf Minuten lang.
Phantastisch, da hätte wohl auch Frank Zappa selbst zumindest eine Augenbraue
gehoben, als des Meisters höchstes Zeichen der Anerkennung.
Jedenfalls
endete der Abend mit einer exzellenten Version von „Sofa“ – Ray White hat den
bekannten Song auf Deutsch gesungen. Wahnsinn.
Nachdem
der letzte Ton verklungen war, folgte noch ein ganz besonderer Höhepunkt für
uns – Gernot konnte der Band die Song-List für diesen Abend abbetteln.
Unglaublich eigentlich – jetzt waren wir zum dritten Mal bei einem Auftritt der
„Banned from Utopia“ dabei und wir haben es jedes Mal geschafft, uns die
Song-List zu greifen. Fast schon unverschämt, denn auch andere Fans „spitzen“
auf dieses ganz besondere Souvenir. Aber – wir waren wieder die Schnellsten –
heute eben Gernot, die beiden Male zuvor hat Ilse zugeschlagen – eine der
Song-Lists hat sie damals sogar direkt aus der Luft aufgefangen.
Nach
dem Konzert ist Gernot dann mit ein paar Zappa-Fans ins Gespräch gekommen,
vielleicht fahren wir kommendes Jahr einmal auf einen der Zappa-Abende, die sie
regelmäßig veranstalten. Ilse hat sich derweil unseren Packen an Zappa-Alben
geschnappt (natürlich nur die Covers, die LP’s sind daheim geblieben), um sie von
den Musikern unterschreiben zu lassen. Auch unser Zappa-Autogramm-Bild haben
wir wieder mit dabei – inzwischen haben auf dem Foto 15 (!!) ehemalige
Band-Mitglieder Frank Zappas unterschrieben. Ein ganz besonderes Sammelstück!
Auch auf den Covers finden sich zum Teil mehrere Autogramme von Musikern, die
darauf zu hören sind. Sicher mehr als 30 Zappa-Platten sind inzwischen durch
die Unterschriften veredelt, da lacht natürlich Gernots Sammler-Herz.
Ziemlich
erschöpft und immer noch einigermaßen geplättet vom Wahnsinns-Sound sind wir
dann gegen Mitternacht in unser schön vorgeheiztes Häuschen geschlurft, die
sieben Schritte vom Haupteingang des „Kammgarn“ bis zur WoMo Tür schafften wir
aber noch. Dann noch ein fesches Gute-Nacht-Bierchen und keine Viertelstunde
später sind wir schon alle in unseren Betten gelegen. Die Heizung haben wir die
ganze Nacht über laufen lassen – so viel Luxus darf sein.
Sonntag, 9. Oktober 2016
Es
wird nach 9 Uhr gewesen sein, als wir aus den Federn gekrochen sind. Im WoMo
war es wohlig warm, wir haben gut und gern 22 Grad gemessen. Schnell waren wir
zusammengepackt und haben uns dann auf den Weg Richtung Autobahn gemacht.
An
der Raststation Hohenems haben wir dann – das dritte Mal heuer – unseren Kaffee
zubereitet und mit frischem Gebäck aus dem Restaurant ein feines Frühstück
genossen. Derart gut gestärkt haben wir dann den Heimweg nach Innsbruck
angetreten. Das Wetter ist ideal zum Fahren – praktisch kein Verkehr, kein
Regen und nach dem Arlberg-Tunnel lachte schon die Tiroler Sonne vom Himmel.
Kurz
vor dem Ende unserer letzten Ausfahrt im Jahr 2016 haben wir dann bei Zirl noch
einen runden Tachometerstand „feiern“ können – unser braves Häuschen ist jetzt
stramme 190.000 Kilometer unterwegs gewesen. Wir haben sogar ein Erinnerungs-Foto
davon gemacht.
In
Pradl haben wir dann Jörg aussteigen lassen und dann hat unser WoMo das letzte
Mal für heuer sein Quartier angesteuert.
Das
war’s also mit der Saison 2016 – wir sind heuer sehr viel unterwegs gewesen und
wenn alles passt, dann wird das im kommenden Jahr nicht anders sein. Bis dahin
heißt es jetzt warten, warten, warten – vor April 2017 werden wir wohl nicht
Ancampen können. Mal sehen…
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