Mittwoch, 18. Dezember 2019

INDIEN -Tag 57, Heimflug von Delhi nach Innsbruck


Mittwoch, 18. Dezember 2019
Es war ziemlich genau um 2 Uhr 30, da ist Gernot wieder einmal aufgewacht. Er hat in sich hineingespürt und sich dann ungläubig im Bett aufgesetzt. Das Bauchgrimmen war völlig weg, keine Art von Schlecht-sein und als ihn ein Furz drückte, ging Gernot aufs Ganze. Was für ein wunderbares Geräusch! In seiner Euphorie hat Gernot gleich noch die letzte Banane gegessen, ein Cola getrunken und dann bis 8 Uhr früh durchgeschlafen. Und nach dem Aufstehen war er völlig fit, ganz so, als wäre nichts gewesen. Sehr lässig! Das Frühstück lässt Gernot aber lieber trotzdem ausfallen und gibt sich mit einem Tee zufrieden. Danach packen wir im Zimmer alles zusammen, für unsere vielen Mitbringsel haben wir uns schon vorgestern eine große Tasche angeschafft. Es hat alles wunderbar Platz, auch weil wir beide Schlafsäcke verschenkt haben. 
An Tilsaat. Gernot geht dann zu unserem behinderten Freund raus und gibt ihm formlos den Rest eines Geldes - ein paar tausend Rupies. Das reicht in jedem Fall für ein Zugticket nach Bihar, jetzt könnte Tilsaat sogar 1. Klasse reisen. Im Hotel bezahlen wir dann die letzten 500 RP für unseren Aufenthalt hier, natürlich verlangt der ansonsten sympathische Wallah 7.700 RP. Ganz so, als hätte er die 7.200 RP Anzahlung vergessen. Obwohl er sie persönlich im Buch vermerkt hat - aber probieren tun sie es halt … Dann rufen wir uns ein Uber-Taxi, das wie erwartet sogleich eintrifft. Tschüss, du Main Bazar, tschüss Pahar Ganj, tschüss Tilsaat, Shiva/Sasha und Ashish. Ob wir uns jemals wieder hierherkommen werden? Wer weiß. Vor dieser Reise hat Gernot gemeint, diese zehnte Reise nach Indien wird seine letzte sein. Das sagt er heute nicht mehr - Sab kuch milega - alles ist möglich! Zum Flughafen brauchen wir eine knappe Stunde und dann hieß es lange Anstehen. Zwischendurch hat Ilse unsere letzten Rupien umgewechselt, ein unfassbar kompliziertes Unternehmen. Insgesamt ist sie fünf (!!!) Mal zu Gernot zurückgekommen - hat den Pass gebraucht, dann noch das Ticket, dann noch die Wechselbestätigung usw. Aber schließlich waren sämtliche Ausreise-Formalitäten erledigt und wir haben danach McDonalds ein paar Burgers abgekauft. 
Jetzt dauert es nicht mehr lange und unser Indien-Trip geht dem Ende zu. Aber für Sentimentalitäten ist es noch zu früh, vorerst freuen wir uns nur auf daheim. Wir suchen uns dann das richtige Abflug-Gate und je näher das Boarding heranrückt, desto verwunderter sind wir über die Zahl der Wartenden. Das sind ja keine hundert Personen, da kann was nicht stimmen. Wir werden dann an Bord der großen Boeing gelassen und schauen ungläubig zu, wie die Fluggäste einzeln hereintröpfeln. Dann ist klar - der Flieger ist nicht einmal zur Hälfte gefüllt und sofort bezieht jeder von uns eine Dreier-Reihe für sich. Gernot kriegt das Grinsen überhaupt nicht mehr aus dem Gesicht, denn er hatte sich mental bereits auf einen extrem anstrengenden 8-Stunden Flug eingestellt. 
So war das natürlich etwas ganz anderes, fast schon wir die erste Klasse. Die für diesen Flug übrigens knapp über 3.000 Euro pro Ticket gekostet hätte … Der Rückflug nach Wien war mit Abstand der angenehmste Flug, den wir beide je genossen haben. Ilse hat immer wieder mal ein Viertelstündchen lang geschlafen, Gernot hat sich in seine drei Sitze gelümmelt und einen guten Film („Der letzte Mieter“) auf Deutsch geschaut. Zwischendurch haben wir sehr gutes Essen bekommen, das Heineken-Bier dazu war auch genießbar … So macht auch Langstrecke Spaß. Nach 8 Stunden und 20 Minuten sind wir pünktlich in Wien gelandet und haben uns zu unserem Gate aufgemacht. Vorher haben wir noch ein Bier (Gernot) und ein Cola (Ilse) getrunken, dem sehr verführerisch klingenden „Leberkäs-Pepi“ kauften wir aber nichts ab. Zwar haben wir manchmal vom Geschmack einer Fleischkas-Semmel geschwärmt, aber daheim warten Dank Sigrid Bauernbrot und Käsewurst auf uns. Pünktlich auf die Minute sind wir dann von Wien abgeflogen und keine dreiviertel Stunde später in Innsbruck gelandet. Übrigens sehr vom Föhn durchgebeutelt. Unser Gepäck - vor allem die Riesentasche mit allen Geschenken - wurde nicht kontrolliert und so sind wir gleich Sigrid in den Armen gelegen. 
Die Fahrt durch das spätabendliche Innsbruck ist und dann fast ein wenig surreal erschienen, vor allem deshalb, weil überhaupt niemand gehupt hat. Gelegenheit dazu hätte es übrigens viele gegeben …  Wunderbar, wir sind wieder daheim. Und das ist auch gut so!






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