Samstag, 19. Oktober 2019

INDIEN - nur noch vier Tage!



Nur noch vier Tage

Jetzt dauert es nur noch vier Tage, bis zu wir zu unserem Indien-Trip aufbrechen. Die große Vorfreude hat sich bereits vom Kopf bis in den Bauch vorgearbeitet, das teils heftige Kribbeln ist mittlerweile den ganzen Tag über zu spüren. Ach, wie wir dieses Gefühl lieben … Prinzipiell haben wir die ca. vier Monate lang dauernde Reise sehr gut vorbereitet, vor allem Ilse mag nach Möglichkeit nichts dem Zufall überlassen. Also sind wir beide ausreichend geimpft - Hepatitis A+B, Typhus, Tetanus, Polio, Diphterie - das volle Programm. War nicht gerade billig, aber das ist uns unsere Gesundheit natürlich wert. Zusammen haben wir jedenfalls für die Impfungen mehr ausgegeben, als für die Flugtickets! A propos Tickets, die haben wir schon vor Monaten gebucht, Air India bedankt sich alle paar Wochen dafür und macht uns regelmäßig auf unseren Abflug aufmerksam. Sehr aufmerksam. Aber natürlich wissen wir auch so, dass wir am 23. Oktober um 22:45 von Wien in Richtung Delhi abheben werden. Das Zugticket von Innsbruck zum Flughafen Schwechat ist auch längst gebucht, Ilses Schwester Sigrid wird uns zum Bahnhof bringen. Nicht lachen - aber wir haben bereits gepackt. Also nicht wirklich, aber wir haben zumindest geschaut, ob alles so Platz findet, wie das geplant ist. Eigentlich wollten wir, wie schon 2007, beide nur mit Bordgepäck fliegen. Also maximal 8 Kilogramm pro Person plus eine Laptop-Tasche. Wir geben jetzt aber doch eine Tasche auf, wir haben zu viel Flüssigkeiten mit. Denn wir wollen auch in Indien nicht auf das bewährte Tiroler Nussöl verzichten, das gibt es aber nur in 150 ML Fläschchen. Außerdem darf man auch Nagelschere und -feile nicht mit an Bord nehmen. 


Das könnte man natürlich auch in Indien kaufen, aber Ilse bevorzugt ihr eigenes „Besteck“. Gutes Stichwort - wir haben beide ein eigenes Ess-Besteck mit, so ein spezielles Traveller-Tool. Sehr praktisch, genial zusammenlegbar, aber halt mit Messer - und das mag man in Flugzeugen so gar nicht … Also wird ein Köfferchen aufgegeben, eh fein, denn jetzt kann Gernot auch sein großes Messer mitnehmen, das kann man immer brauchen. Einen Gutteil des Gepäcks macht unser technisches Equipment aus, wir sind diesbezüglich gut ausgerüstet. Es begleiten uns zwei Laptops, eine GoPro-Kamera mit Zubehör, ein Sony CD-Player (Baujahr 1998), natürlich einen ganzen Stapel CDs, ein geiler JBL-Bluetooth-Lautsprecher, eine 1 TB Festplatte, zur Vorsicht ein externes Disc-Laufwerk für die Notebooks, zwei Handys und natürlich die Ladekabel für alle aufgezählten Geräte. Das alles packen wir in einen Extra-Rucksack, den wird Ilse mit an Bord nehmen. An Kleidung haben wir nicht viel mit, jeder vier, fünf Unterhosen, drei, vier T-Shirts, zwei lange und zwei kurze Hosen, Badekleidung und je ein kleiner Schlafsack. Wir haben uns extra für die Reise zwei federleichte Anoraks gekauft, vor allem in höheren Regionen werden wir die gut brauchen können. Und ansonsten dienen sie uns als Kopfpölster, sie lassen sich ganz klein zusammenrollen und Ilse hat extra zwei Bezüge dafür zurechtgenäht. Gernot hat sich noch seinen roten „Kuschel-Pulli“ aus Fleece eingepackt, Ilse dafür ein feines Stoffjäckchen. Das wäre es soweit gewesen, wir werden wohl noch ein, zwei Handtücher mitnehmen und Ilse quetscht noch ein zweites Paar Schuhe ins Gepäck. Unsere Reiseapotheke braucht auch ein bisserl Platz, als Notwendigstes haben wir unter anderem unser Spezial-Fluid, Desinfektionsspray, Salben, Schmerztabletten, Magenschutz, Aktivkohle und ein Mittel gegen Durchfall eingepackt. Das sollte uns über das Gröbste hinweghelfen. Und für den Notfall haben wir beide eine Reise-Krankenversicherung abgeschlossen … Übrigens haben wir für die ersten Tage in Delhi bereits ein Hotelzimmer reserviert. Das war notwendig, weil wir genau während des großen Festes „Divali“ ankommen und viele Hotels deshalb ausgebucht sind. Riesenvorteil: Unser Hotel bietet einen „Airport-Pick-up-Service“ an - wenn alles klappt, dann werden wir zum ersten Mal mit einem Namensschild am Flughafen erwartet. Gernot freut sich schon auf den Fahrer, der die Tafel mit „Zimmermann“ hochhält, Ilse tippt eher auf „Mr. Gernot“ - wir werden sehen …



Geldmäßig sind wir ebenfalls ziemlich gut ausgerüstet, es wird uns jedenfalls nicht ausgehen. Wir werden wohl ein paar hundert Euro Cash mitnehmen und den Rest dann unterwegs aus den „Money-Machines“ ziehen. Gleich noch in Delhi werden wir uns indische SIM-Karten für unsere Handys kaufen. Aus dem Netz haben wir den Tipp, dass wir das am besten am Connaught-Place bei Vodafone tun sollten. Die haben erstens das beste Netz in Indien und außerdem sie einen sagenhaften Tarif im Angebot: Täglich 1,5 GB kosten für drei Monate gerademal 6,60 Euro. Also 45 GB im Monat für 2,20 Euro - das geht … Zwar kann man mit dem Tarif nur innerhalb Indiens telefonieren, aber wir werden unsere Kommunikation mit daheim sowieso nur über WhatsApp führen. Noch dazu bei 45 GB im Monat. Unglaublich eigentlich - Gernot hat bei seinen bislang neun Indientrips viele, viele hundert Euro für Telefonate ausgegeben, dazu noch hunderte Euro fürs Fotografieren. Und genau diese beiden so budgetbelastenden Posten sind heute völlig gratis, bzw. kosten 6,60 Euro in drei Monaten. Geil! Von unserer Reiseroute wissen wir nur, dass wir in Delhi landen und hier zumindest drei Tage lang bleiben werden. Danach könnte es per Zug nach Varanasi gehen, aber das ist noch nicht fix. Wir haben vor, dass wir uns ohne jeden Stress oder Zeitdruck durch Indien treiben lassen wollen. Wo es uns gefällt, da bleiben wir so lange, wie wir wollen. Ziemlich sicher werden wir nach Darjeeling rauffahren, mit dem so genannten „Toy Train“, das wünscht sich Gernot schon seit Jahren. Wahrscheinlich werden wir uns auch in Kerala wiederfinden, die berühmten „Backwaters“ würden uns schon sehr interessieren. Außerdem gibt es „da in der Gegend“ die einzige Zahnradbahn Indiens, da möchten wir eventuell mitfahren. Dann ist es natürlich leicht möglich, dass wir nach Goa fahren. Allerdings nicht - wie irgendwann einmal geplant - über Weihnachten und Silvester. Denn da heißt es überall „Sorry, but double Price, because it is high Season, Sir!“ - wir kennen das ja. Aber Indien hat viele tausend Kilometer Strände, da wird es für uns auch außerhalb des eh winzigen Goas (nur halb so groß wie Tirol!) ein Plätzchen zum Plantschen im Meer geben.



Worauf wir uns auch schon sehr freuen, ist das indische Essen. Schon seit Wochen schauen wir auf youtube immer wieder mal Videos von indischen Straßenküchen. Da können wir den Duft von Samosas oder Pakoras fast schon riechen. Was werden das wieder für kulinarische Genüsse werden und obwohl wir hier in Österreich fast täglich Fleisch essen, können wir die Vielfalt des vegetarischen, indischen Essens kaum erwarten. Und am Meer wird sich dann vor allem Gernot Garnelen und Fisch schmecken lassen, was für lässige Aussichten. Wie eingangs erwähnt, es sind gerade einmal noch vier Tage bis zum Abflug, 100 Stunden quasi. Die biegen wir auch noch runter …








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