vom 14. Juni bis 16. Juni 2024
Innsbruck-Kesselberg-Innsbruck
147kmAuf dieses
Wochenende haben wir uns schon lange gefreut, denn wir werden mit Nadja und
Stefan gemeinsam zwei Tage am Kochelsee in Oberbayern verbringen. Solche
Mini-Urlaube sind selten geworden, denn Nadja und Stefan sind erstens beruflich
sehr stark gefordert und darüber hinaus ist Stefan Papa von zwei wunderbaren
Jungs, die ihren Vater naturgemäß nur äußerst ungern an einem Wochenende „frei
geben“ 😊. Dazu kommt, dass wir zwei ein recht
unstetes Pensionisten-Leben führen – da ist es eh schon eine Meisterleistung,
dass wir mal alle unsere Termine unter einen Hut gebracht haben, zumindest für
ein Wochenende. Wir werden natürlich mit unserem treuen Schneckchen zu Luis und
Gitti an den Kesselberg fahren, Nadja und Stefan haben sich für die zwei Tage
einen Wohnwagen am Platz gemietet und kommen mit dem Privatauto. Am Freitag
sind wir wie geplant gegen 9 Uhr 30 in Innsbruck weggekommen, weit haben wir es
ja nicht, es sind ja keine 75 Kilometer bis hinaus zum Kochelsee. Der Verkehr
fließt locker dahin und erst am Zirlerberg staut es sich ein wenig – allerdings
nur hinter uns, wir persönlich haben freie Fahrt 😊.
Aber die wenigen Minuten Verzögerung
muten wir unseren Straßenkameraden ohne schlechtes Gewissen zu, ein 34 Jahre
altes Wohnmobil ist nun mal keine Bergziege. Und immerhin haben sie dadurch die
rare Gelegenheit, einen echten Oldtimer in Action bewundern zu können – das ist
ja nicht nix 😊. Ab Leithen geht’s dann eh wieder für
alle flott dahin und in Seefeld fahren wir beim M-Preis Supermarkt zu, wir
brauchen ein paar Lebensmittel für die zwei geplanten Frühstücks-Brunchs. Und
so wandern Schinken, Käse, Butter, Trauben, Senf, Brot, Orangensaft, Milch usw.
in die Einkaufstaschen – drei heiße Leberkäsesemmeln nehmen wir uns auch noch
mit – sozusagen als Überbrückung bis zum Abendessen. Mit unserer Beute haben
wir dann die letzten paar dutzend Kilometer absolviert und sind um 11 Uhr 30 am
„Campingplatz Kesselberg“ eingetroffen. Sogleich liegen wir Gitti, Luis und
Bene in den Armen und natürlich rennt von Beginn an der Schmäh. So brachte
Gernot den Luis und die Umherstehenden zum Lachen, in dem er meinte: „Weißt,
ich werd im Alter ein bisserl orientierungslos – und so bin ich echt froh, dass
ich ohne mich zu verfahren bis hierher zum Tegernsee gefunden hab …“ Und in der
Tonart ist es weitergegangen, wir sind also sehr gut am Kochelsee angekommen.
Wir stellen uns gegenüber des von Nadja und Stefan angemieteten Wohnwagens ab,
den Schlüssel haben wir bereits, also können wir gleich lüften und den
Kühlschrank einschalten. Wir selber sind in Windeseile für einen Aufenthalt
eingerichtet, auch wenn wir mal wieder die Auffahrböcke zum Einsatz bringen
müssen. Danach noch schnell den Strom anstecken und schon sind wir im
Urlaubs-Modus und mampfen unsere Leberkäsesemmeln 😊. Nadja und Stefan sind dann schon am
frühen Nachmittag eingetroffen und haben eine ganze Menge an Getränken,
Lebensmitteln und Süßigkeiten in ihren Wohnwagen geschleppt. Natürlich auch die
Bettwäsche und ein Köfferchen mit Kleidung. Wir haben dann das schöne Wetter
ausgenützt und im Freien mit unserem Pasch-Turnier begonnen, beide Pärchen
hatten ihren eigenen Tisch. Dieses erste Match ist dann kurz vor dem Abendessen
zu Ende gegangen, später mussten wir die Partien aber annullieren, weil wir
versehentlich in unterschiedlichen Modi gespielt haben. Wurscht – fangen wir
halt morgen noch einmal von vorne an, diesmal Pärchen gegen Pärchen. Wie es
dann 18 Uhr geworden ist, haben wir uns im Campingplatz-Restaurant ein fesches
Abendessen gegönnt, Kartoffelpuffer mit Spiegeleiern, Schnitzel, Pommes, die
kleine Speisekarte am Kesselberg gibt zum Glück einiges her. Dazu köstliches
bayrisches Bier, was will man mehr …? Das Abendprogramm
hat sich dann sozusagen von selber ergeben, denn mit dem Match Deutschland
gegen Schottland beginnt heute die Fußball Europameisterschaft.
Dankenswerterweise befindet sich im angemieteten Wohnwagen ein Fernseher, die
fehlende Fernbedienung mussten wir bei Luis urgieren. Die hatte mal wieder
einer der Vormieter gestohlen oder sagen wir „aus Versehen eingesteckt“. Also
gestohlen, denn so unachtsam ist niemand 😊.
Das Match war dann ein richtig gutes, allerdings nur für Deutschland. Die
Schotten haben über die 5:1 Packung weit weniger gejubelt … Wir haben unseren
ersten Tag noch mit viel Lachen und Quatschen verbracht, der mit zwei Kisten
beachtliche Biervorrat von Nadja und Stefan hat sich stündlich verringert –
dafür war er aber auch gedacht. Morgen startet dann offiziell unser
Pasch-Turnier – Pokal, Krönchen und Zepter für die Sieger sind bereits
hergerichtet. Ach ja – wir spielen nicht nur um die Ehre, sondern auch um
echtes Geld. Das kommt jeweils in ein eigenes Täschchen und mit dem Erlös gönnen
wir vier uns dann etwas Schönes. Mittlerweile sind schon weit über 300 Euro
zusammengekommen und wir wollten die Kohle eigentlich im bestem
Steak-Restaurant Innsbrucks „verfressen“. Der Tisch war bereits reserviert, der
Termin kollidierte dann aber mit der Hochzeit von Stefans Bruder. Also haben
wir kurzerhand beschlossen, dass wir diesmal das Geld für genau dieses
Pasch-Turnier verwenden werden, Platzmiete fürs WoMo, der Leihwohnwagen, die
Mahlzeiten im Restaurant – das alles sollte sich locker ausgehen.
Samstag, 15.
Juni 2024
In der Nacht
hat es sehr viel geregnet und auch nach dem Aufwachen wissen wir gleich, dass
wir heute nicht im Freien paschen können. Gernot geht dann die bestellten
Brötchen holen und nachdem Nadja und Stefan endlich aufstehen, können wir mit
einem gewaltigen Brunch in den Tag starten. Ilse hat extra zwei Kannen Kaffee
gebrüht, es türmen sich Schinken, Käse, diverse Aufstriche, Paprika,
italienische Anti-Pasti, Trauben – ja sogar Lachsfilets auf dem großen Tisch im
Vorzelt des Mietwohnwagens und wir lassen es uns so richtig gutgehen. So gegen
Mittag haben wir dann den Pasch ausgepackt und in drei spannenden Partien den
Meister ermittelt. Unser Turnier haben wir dann nur für das Abendessen
unterbrochen und sind in die Gaststube hinauf gepilgert. Samstag ist am
Kesselberg Grillabend, deshalb haben wir zwei schon Anfang der Wochen ein
Knusperhendl bestellt, Nadja und Stefan wählen sich ihr Essen aus der Karte.
Unsere Hendln haben so traumhaft geschmeckt wie erwartet, Nadja war mit ihrem
Saibling aber genau so zufrieden wie Steve mit seinem Cordon Bleu. Nach dem
Essen haben wir dann unser Turnier fertig gespielt – Ilse und Gernot haben
überlegen gewonnen und wie das Siegerfoto beweist, wussten sie die Insignien
des Erfolges würdevoll zu präsentieren. Zur Primetime haben wir uns dann wieder
ein lässiges Fußballmatch angeschaut, aber eh nur nebenbei, das Lachen und
Blödeln war uns wichtiger. Die meiste Zeit prasselt übrigens heftiger Regen auf
das Wohnwagen-Überdach, das Wetter ist uns aber – speziell an diesem Wochenende
– vollkommen egal …
Sonntag, 16.
Juni 2024
Der Regen hat
dann irgendwann aufgehört, das sei aber nur nebenbei erwähnt. Auch heute
starten wir mit einem fulminanten Brunch in den Tag, diesmal sogar noch
zusätzlich mit Frühstücks-Eiern. Nach dem morgendlichen Gelage haben Nadja und
Steve gerade noch eine halbe Stunde Zeit, den Wohnwagen aufzuräumen, also
zumindest das Gröbste, denn für die so genannte Endreinigung wird eh eine
Gebühr verlangt, da will man sich nicht mit einem Wischmobb dazwischendrängen 😊. Kurz vor 11 Uhr folgen dann die
Umarmungen von Gitti, Luis und Bene, keine fünf Minuten später sind wir schon
eine Wolke, die paar Dutzend Kilometer Heimfahrt nach Innsbruck sind dann
erwartungsgemäß und ohne nennenswerte Vorkommnisse abgelaufen.
Schön war es
mal wieder hier am Kesselberg, auch wenn das Wetter nur am Freitag halbwegs
mitgespielt hat. Aber, wer würfelt braucht keine Sonne, ein festes Dach überm
Kopf reicht da völlig aus. Jedenfalls war es wie immer etwas sehr Besonderes,
dass wir mit Nadja und Stefan ein ganzes Wochenende verbringen konnten, die
beiden sind ja sonst so in ihre Leben eingespannt, dass höchstens mal
Essen-gehen oder eine Kaffeejause drin sind. So gesehen war unsere 126. WoMo
Reise ein voller Erfolg und Dank des angesammelten Pasch-Geldes hat sie unser
Budget in keiner Weise belastet. Das ist ja schließlich auch super 😊.
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