Sonntag, 9. Juni 2024

125. WoMo-Fahrt "Unser Fußballteam spielt gegen Serbien in Wien, als Fans war uns klar: Da müssen wir hin."

vom 28. Mai bis 6. Juni 2024
Innsbruck-Marbach an der Donau- Wien-Innsbruck
1.001km und Vespa 49km 

Am 20. April sind wir von unserer abgebrochenen Italienreise zurückgekommen und seitdem ist unsere brave Schnecke fast ausschließlich in seiner Garage gestanden. Zwar haben wir zwischendurch an einer Berlin-Reise herumgeplant, aber das Wetter war uns viel zu unsicher, beinahe jeden Tag an die 80 Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Das ist uns einfach zu riskant, wir würden ja nur im WoMo herumsitzen und dafür brauchen wir echt nicht bis nach Berlin fahren. Den Erstbesuch in der WoMo-Werkstatt zwecks TÜV haben wir auch schon absolviert und ein paar Tage später sind wir noch einmal nach Wiesing gefahren und ein echter Meister hat dort bei einem Campingplatz unsere Truma-Heizung wieder auf Vordermann gebracht. Wettermäßig haben wir den ganzen Mai über kein Glück gehabt – Schweiz Regen, Bodenseeregion Regen, Oberbayern Regen, Holland Regen, Norditalien Regen – nur bei uns in Österreich wars halbwegs schön, geregnet hat es aber auch hierzulande viel. Wurscht, haben wir es uns halt daheim gemütlich gemacht. Dann hat die allerbeste Ilse von allen die Idee gehabt, wir könnten doch nach Wien fahren, wo unsere Fußball-Nationalmannschaft ein Vorbereitungsspiel zur Europameisterschaft bestreitet. Gegen Serbien. Als unheilbarer Fan unseres neuen Wunderteams war Gernot natürlich sofort Feuer und Flamme für diese grandiose Idee und keine Viertelstunde später hatte Ilse bereits die beiden Tickets bestellt und bezahlt. Gerade noch früh genug, denn es waren nur mehr Restkarten zu haben, das Happel-Stadion wird bis auf den letzten seiner 44.000 Plätze ausverkauft sein – geil! Schon am nächsten Tag (!) wurden uns die Tickets zugestellt und unsere 125. WoMo Reise konnte gestartet werden. Wien wir kommen!
Dienstag, 28. Mai 2024 Als Vorbereitungshandlung zu unserer Fahrt mussten wir eigentlich nur die Vespa aufladen, sowie die Notebooks und den Pasch einpacken. Alles andere ist seit unserer Italienreise im WoMo geblieben, die Kleidung, die Getränke, die Süßigkeiten usw. haben brav auf uns gewartet
😊. Es hat sich netterweise so ergeben, dass wir in Niederösterreich unsere Freunde Ingrid und Hans treffen werden. Sie sind gerade auf Österreich-Tour und werden auf uns am Campingplatz in Marbach warten. Sofort reserviert Ilse den Platz neben Ingrid und Hans und schaut sogleich im Internet nach, ob es ja noch die „Pizzeria Rialto“ gibt, die sich genau vis-a-vis des Campingplatzes befindet. Juhu – sie hat nach wie vor von 10 Uhr 30 bis 22 Uhr ihre hervorragende Küche geöffnet. Am Montag ist Ruhetag, auch deshalb reisen wir erst am Dienstag an 😊. Um dem LKW-Wahnsinn auf der Inntalautobahn zu entgehen, wollten wir möglichst früh starten, dass Ilse aber schon um 2 Uhr 10 aufsteht, war eigentlich nicht geplant. Aber natürlich super – denn so konnten wir ohne Stress in den Tag starten und gemütlich frühstücken. Danach schnell die letzten Siebensachen zusammenpacken und ab zum WoMo. Unsere Schnecke hat schon ungeduldig auf uns gewartet, sie weiß natürlich längst. Immer wenn die Vespa aufgeladen wird, geht’s wieder los. Und so sind wir exakt um 3 Uhr 43 zu unserer 125. Reise aufgebrochen, draußen war es noch stockdunkel. Es regnet relativ stark, dafür sind wir auf der Inntalautobahn fast alleine. Nur vereinzelt sind PKW unterwegs, LKW überholen wir bis Kufstein höchstens drei oder vier Stück. Das geht. An der Kontrollstelle in Kufstein rollen wir, ohne stehen zu bleiben, im Schritttempo vorbei, untertags steht man hier gerne Mal eine halbe Stunde oder länger. Es beginnt dann langsam hell zu werden, der Regen hat immer noch nicht aufgehört. Erst an der Tankstelle Samerberg machen wir unseren ersten Halt, nach gut 110 Kilometern. Wir müssen eh tanken und dabei kommt es fast zu einem Eklat. Weil wir eventuell noch einen schnellen Kaffee trinken wollen, fährt Gernot das WoMo vor den Eingang des Rasthauses und Ilse geht hinein, um zu zahlen. Weil der Mitarbeiter gerade den Telefonhörer in der Hand hat, sagt Ilse schnell „Zapfsäule 3“, nicht dass der Kerl noch ein ewig langes Telefonat beginnt. Von wegen! Der Typ war gerade dabei die Polizei (!!) anzurufen, weil er geglaubt hat, dass Gernot ohne zu zahlen abhauen würde, Ach ja? Und Ilse lässt er als Geisel hier, oder wie? Komischer Kauz und offenbar ein bisserl ein Hosenscheißer … Er hat uns dann noch erklärt, dass die Polizei sofort da wäre, denn sie seien am Gelände stationiert. Sehr interessant – nicht! Jedenfalls haben wir dem Rasthaus dann zur Vorsicht keinen Kaffee abgekauft, nicht dass uns ein weiterer Polizeieinsatz droht … 😊. Ohne nennenswerten Verkehr durchfahren wir dann noch die „Problemzone“ bei Salzburg und beim Rasthaus nach Salzburg Nord halten wir ein weiteres Mal, denn wir haben hier schon öfter hervorragende Croissants gekauft. Sowas merken wir uns. Und sie waren wieder ausgezeichnet, dazu haben wir den Rest unseres Frühstückkaffees genossen, ein feiner Break. Dermaßen gestärkt sind wir dann wieder auf den Highway zurück, haben uns hinter die LKW-Kolonnen gehängt und sind mit einem 85er dahingegondelt. Bald einmal nach den Ausfahrten von Laakirchen wird die Autobahn dann endlich dreispurig und das Fahren um vieles stressfreier. Bei Haid/Linz meldet uns der Überkopfwegweiser einen Stau von 5 Kilometern, wir kommen aber kein einziges Mal zum Stillstand, zuckeln halt ein bisserl dahin. Der Rest der Strecke ist quasi ein Freispiel, bei Ybbs sind wir von der Autobahn abgefahren, dann bei Persenbeug über die Donau drüber und schon nach wenigen Kilometern sind wir um 9 Uhr 30 beim „Camping Marbach“ vorgefahren. Schnell waren wir angemeldet und haben uns neben das WoMo unserer Freunde eingeparkt. Ingrid ist schon wach, Hans schläft noch. Wir stellen uns auf, Tisch und Stühle bleiben im WoMo, es tröpfelt ein wenig und das Wetter wird nicht besser werden. Von der ausgesprochen netten und professionellen Mitarbeiterin kriegen wir noch zwei ofenfrische Kipferln, dazu trinken wir den allerletzten Rest vom Kaffee. Wir legen uns dann anschließend ein bisschen nieder, das ungewohnt frühe Aufstehen fordert seinen Tribut – wir sind schließlich beide keine 60 mehr 😊
Um 14 Uhr müssen wir unseren Schönheitsschlaf unterbrechen, weil wir keinen Strom mehr haben – Gernot gelingt es aber rasch, das Problem zu lösen. Dann kommt schon eine WhatsApp-Nachricht von unseren drei Meter entfernt stehenden Freunden – es gäbe Kaffee und Kuchen. Aber Hallo 😊, schnell stehen wir bei Ingrid und Hans auf der Matte und haben gemeinsam eine feine Zeit. Wir bestellen dann telefonisch einen Tisch in der „Pizzeria Rialto“ und pünktlich um 18 Uhr 30 nehmen wir Platz. In der Folge essen wir, wie erwartet, ausgezeichnet gut und nach einigen Jahren können wir uns endlich bei unseren Freunden revanchieren, indem wir formlos die Rechnung übernehmen. Ingrid hat uns nämlich seinerzeit anlässlich ihres Pensionsantrittes im oberbayrischen Saulgrub zum Essen eingeladen – tja, und nun ist Gernot in Pension, also quitt pro quo, wie der Lateiner sagt 😊. Ach ja, Ilse ist ja seit kurzem in einer Facebook-Gruppe, die überall bunt bemalte Steine aussetzt. Ilses Schwester Sigrid ist auch dabei und eines ihrer kleinen Kunstwerke wurde in der „Pizzeria Rialto“ „ausgesetzt“. Später sind wir noch im großen WoMo von Hans und Ingrid fein zusammengesessen, haben ein Bierchen und ein Weinchen getrunken und uns aus unseren Leben und Campingabenteuern erzählt. Kann es was Schöneres geben? Trotz des wirklich netten Zusammenseins mussten wir dann irgendwann die Segel streichen und reichlich müde sind wir unsere Betten gekrochen. Morgen fahren wir mit der Vespa aus, so es das Wetter zulässt. Geplant wäre ein Ausflug nach Maria Taferl, wir werden sehen.
 
Mittwoch, 29. Mai 2024 
Obwohl am Campingplatz in Marbach die stark von Lastkähnen und Flusskreuzfahrtschiffen frequentierte Donau, sowie eine Bundesstraße, und auch die Hauptverkehrs-Zugstrecke vorbeiführt, haben wir eine angenehm ruhige Nacht verbracht. Gernot holt gleich mal die vorbestellten Semmeln an der Rezeption ab, Ilse bereitet währenddessen, wie immer, unseren Kaffee zu. Dermaßen gestärkt laden wir die Vespa ab, das Wetter erlaubt uns eine Fahrt. Unser Ziel ist die berühmte Pilgerstätte Maria Taferl, neben Maria Zell ist das der bedeutendste Wallfahrtsort Österreichs überhaupt. Hans und Ingrid kommen auch mit, allerdings bleibt ihr BMW-Motorrad im Anhänger, die beiden haben nämlich auch ihre E-Bikes mit dabei. Beim Abfahren haben die wackeren Biker dann einen kleinen Vorsprung und wir sind echt verwundert, wie lange wir brauchen, um sie einzuholen. Und das, obwohl Ingrid erhebliche Probleme mit ihren Knien hat. Aber sie rauschen geradezu die steile Bergstrecke hinauf, das hätten wir nie erwartet. Echt ein Segen, diese E-Bikes. Im Ort Maria Taferl stellen wir unsere Vespa ab, nur kurze Zeit später treffen Ingrid und Hans ein. 
Natürlich statten wir der altehrwürdigen Wallfahrtskirche einen Besuch ab, es handelt sich dabei um ein wirklich schönes und prachtvolles Gotteshaus, mit zahllosen Deckengemälden und mit viel Prunk – so ist eine der Emporen mitsamt ihren Figuren vergoldet. Was ein wenig irritiert, wir haben noch nie zuvor in einer Kirche derart viele Verbotsschilder gesehen,  
de facto ist hier nur das leise-sein und das Beten erlaubt. Wurscht, wir halten uns sowieso an die Regeln und wir wissen schon, wie man sich in einer Kirche verhält. Leider gibt es hier keine Möglichkeit eine Kerze anzuzünden, was Ilse sonst immer gerne macht. Passt schon. 
Durch die Besichtigung der Kirche ist unser aller Hunger natürlich nicht kleiner geworden und im Gastgarten des „Goldenen Löwen“ nehmen wir am letzten freien Tisch Platz. Erfreulicherweise kann man hier jedes Gericht auf der Karte auch in einer kleinen Portion bestellen und so kriegt Ilse ein etwas reduziertes Wiener Schnitzel serviert, Gernot lässt sich die Pensionisten-Variante eines Schweinsratens kommen. Hans und Ingrid geben sich überhaupt mit einer Nachspeise zufrieden und teilen sich die Eis-Palatschinken mit Erdbeeren und Schlag. Insgesamt eine runde Sache, alle waren wir sehr zufrieden. Ingrid und Hans haben sich dann als erste zurück auf den Weg gemacht, wir beide spazierten noch ein wenig durch den Ort, dann starteten wir unseren roten Roller und über den Ort Obererlaa fuhren wir nach Marbach hinunter. 
Für den tollen Ausflug belohnten wir uns dann mit einem ausgedehnten Frühnachmittags-Schläfchen, am frühen Abend sind wir dann von Ingrid und Hans auf eine Grillage eingeladen worden. Zuerst wollten wir, wegen des unbeständigen Wetters, im WoMo essen, aber dann hat uns die gnädige Abendsonne doch im Freien sitzen lassen, bei sehr angenehmen 25 Grad. Es gab Weißwürste vom Grill, dazu einen sehr guten „Hamburger Kartoffelsalat“ (mit Äpfeln!), Ilse steuerte zum Essen einen frisch zubereiteten Eiersalat bei. Alles hat wunderbar geschmeckt, wir haben ein paar kalte Drinks gezischt und sind noch eine ganze Zeitlang zusammengesessen. Schön haben wir es hier und schön auch, dass sogar das Wetter mitspielt. Mit der Sonne sind dann auch die Temperaturen schlagartig untergegangen und wir haben uns in unsere fahrenden Wohnungen zurückgezogen. Wir haben dann noch einen Pasch gemacht und es wird schon nach 23 Uhr gewesen sein, als das letzte Licht in unserem Schneckenhäuschen ausgegangen ist.
Donnerstag, 30. Mai 2024 
Nach einer weiteren ruhigen Nacht wären wir zwar für jedwede Form der Action zu haben gewesen, das unstete Wetter hat uns aber rasch einen Schlunz-Tag ausrufen lassen. So sind wir halt mit einem guten Kaffee in den Tag gestartet und haben gleich einmal einen Pasch gemacht. Weil es jederzeit zu regnen beginnen könnte, legten wir kurzerhand die Vespa auf und keine zehn Minuten später öffnete der Himmel wieder einmal seine Schleusen. Nach einer feinen Jause und einem weiteren Pasch gönnten wir uns ein Mittagschläfchen – süßes Nichtstun ist auch was Schönes. Ingrid und Hans nutzen dann ein kleines Schönwetter-Fensterchen und sind mit ihren E-Bikes zu einem Donauhafen in einer der Nachbarortschaften geradelt und haben sich dort zur Belohnung eine Currywurst und einen Bosna einverleibt. Nach ihrer Rückkehr am Platz wollten wir sie eigentlich ein wenig ruhen lassen, aber Hans meinte, wir sollten doch den letzten gemeinsamen Abend zusammen verbringen. Recht hat er, denn so oft sehen wir uns dann auch wieder nicht. Also sind wir zu ihnen ins WoMo und haben dort erneut eine feine Zeit gehabt, mit viel Quatschen und Erzählen. Wir werden heute nicht noch einmal essen gehen, obwohl die „Pizzeria Rialto“ eine wirklich verführerische Speisekarte anzubieten hat. Das nächste Mal dann halt wieder. Denn eines wissen wir jetzt schon, in Marbach waren wir nicht das letzte Mal, auf einer Fahrt nach Wien ist das der ideale Campingplatz. Morgen geht es wieder auf Achse, die Bundeshauptstadt Wien wartet auf uns, den Stellplatz in der Perfektastraße hat Ilse längst reserviert.

Freitag, 31. Mai 2024
Heute geht’s also nach Wien, Gernot meinte beim Frühstück, er würde gerne wissen, wie oft er schon dort war. Dutzende Male sicher, wahrscheinlich wird er zusammengerechnet mehr als ein halbes Jahr in Wien verbracht haben. Und ab heute kommt noch einmal fast eine Woche dazu, denn wir haben für sechs Tage reserviert. Nach dem Aufstehen und Kaffee-trinken geht Gernot mal ausnahmsweise unseren Aufenthalt bezahlen, sonst ist das immer Ilses Sache. Danach haben wir rasch die letzten Dinge auf ihren Platz geräumt, wir verabschiedeten uns herzlich von Ingrid und Hans und schon hatte uns die Straße wieder. Übrigens – Gernot hat mit Hans ausgemacht, dass wir uns ein eventuelles Finale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Österreich und Deutschland in Bad Salzuflen anschauen werden. Diese Idee gefällt Ilse gar nicht, denn erst gestern haben wir an genau diesem Tag mit unserer lieben Katja ausgemacht – am Haldensee in Tirol. Sie wird dort im Zuge ihrer Italienreise mit ihrem Camper Station machen – und! – sie wird ihren Freund Rainer mit dabeihaben. Jenen Rainer, den wir vor zwei Jahren kennengelernt und sehr in unser Herz geschlossen haben. Jetzt sind sie zum Glück wieder zusammen und wir freuen uns sehr darüber. In Wahrheit brauchen wir uns aber eh echt keine Sorgen um eine Terminkollision machen, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Deutschland das Finale der EM erreicht … 😊. Aber wir werden sehen.
Weit haben wir es heute wirklich nicht, es sind nur etwas mehr als 110 Kilometer bis zu unserem Ziel und der Weg führt nahezu ausschließlich über die Autobahn. Die ist fast durchgehend dreispurig, der Verkehr ist noch dazu mäßig, also kommen wir sehr gut voran. Kaum eineinhalb Stunden später ist unser Tagesziel erreicht und bei der Zufahrt zum WoMo-Stellplatz in der Perfektastraße werden wir vom Schild „Full“ begrüßt. Was sind wir mal wieder froh um unsere vorausschauende Ilse, denn wie wir uns mit unserer Reservierung anmelden, erscheint auf einer LED-Tafel der Schriftzug „Willkommen I 1049 J“, sehr nett. Wir dürfen unseren Platz frei wählen, was angesichts von höchstens einer Handvoll Alternativen schnell geht.
Heuer stehen wir am „Paul-Hörbiger-Platz“, benannt nach einem sehr beliebten österreichischen Volksbühnen-Darsteller. Obwohl es leicht regnet laden wir sogleich die Vespa ab, auch wenn wir höchstwahrscheinlich keine Ausfahrt damit machen werden. Denn erstens ist das Wetter auch die kommenden Tage sehr unbeständig und zweitens haben wir die Station der U-Bahn Linie 6 quasi direkt vor der Haustür. Der Regen hat dann den ganzen Tag nie wirklich aufgehört, nur ab und zu machte der Guss von oben eine Pause. Eine dieser Regenpausen nutzten wir zum Einkaufen im nahe gelegenen SPAR-Markt, Ilse hat sogar eine ganze Menge an „Minus 25-Prozent“ Klebern eingesteckt. Die picken wir auf zwei verschiedene Salamis, auf Parmesan, auf die Tomaten und sogar die Milch – Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist
😊. Am Abend wollten wir dann eigentlich ins gegenüberliegende Restaurant „Piazza d’Oro“ gehen, dann ist es aber doch der Kebap-Stand bei der U-Bahnstation geworden. Dort haben wir uns einen Dürüm, ein Kebap-Sandwich und zum Drüberstreuen noch eine reichlich gefüllte Kebap-Box einpacken lassen, ein schmackhaftes und wohlfeiles Abendessen für 11 Euro. Da hätten im Restaurant die Getränke alleine schon mehr gekostet. Pappsatt haben wir dann gerade noch die Kraft für einen weiteren Pasch aufgebracht, ehe wir unsere müden Häupter betteten. In der Nacht hat es teilweise brutal heftig geregnet, wie überall in Österreich. Und darüber hinaus – in Deutschland heißt es überhaupt vielerorts „Land unter“ – tausende Menschen mussten vor den Wassermassen evakuiert werden. Na servas – das ist ein Wetter …
Samstag, 1. Juni 2024
Heute ist eigentlich der offizielle Beginn des Sommers – dem Wetter ist das völlig wurscht, wie wir aufstehen, regnet es schon wieder bzw. noch immer, in der Nacht hat es sogar ein kurzes Gewitter gegeben. Die Wettervorhersage verspricht nichts Gutes, also werden wir auch heute nicht mit der Vespa ausfahren. Wobei, das war eh nicht geplant, warum sollten wir uns in den Verkehr einer Millionenstadt werfen, wenn die U-Bahn quasi vor der WoMo-Tür Station macht. Wir verbringen einen gemütlichen Tag im Häuschen, machen natürlich einen Vormittagspasch und gehen später rüber zum SPAR-Markt, ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dann parken wir zur Vorsicht die Vespa um, der Wind legt nämlich stündlich zu und verdient schön langsam den Namen Sturm. Jetzt steht unser Moped so nah am WoMo, dass es theoretisch nicht mehr umgeweht werden kann. So gegen 16 Uhr überfällt uns dann ein kleiner Hunger und weil wir gestern mit dem kleinen Kebap-Laden an der U-Bahnstation so zufrieden waren, pilgern wir erneut die 150 Meter dorthin. Allerdings sind die Rollläden des Kiosks geschlossen, ein Schild mit den Öffnungszeiten suchen wir vergeblich, also müssen wir umplanen. Dazu ist keine intellektuelle Meisterleistung nötig, es befinden sich zahlreiche Verköstigungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. So sind wir zum Beispiel schon gestern bei einem „Kebap-Pizza-Burger“ Laden vorbeispaziert, dessen Speisekarte einiges verspricht. Also gehen wir die 200 Meter hin und werden nicht enttäuscht. Zuerst wundert sich Gernot noch über den etwas hochtrabenden Namen des Lokals, das sich „Perfect kitchen“ nennt. Aber irgendwann realisiert er, dass dieser Name keine Angeberei darstellt, sondern quasi zwangsläufig entstanden ist – denn das Restaurant liegt in der Perfektastraße 😊. Also nomen est omen. Ilses „Schnitzelbox“ war genauso gut wie Gernots „Chicken Kebap Teller mit Alles und Reis“, zum x-ten Male sind wir von einem Kebap-Laden nicht enttäuscht worden. Den restlichen Nachmittag vertrödeln wir mit einem Pasch und später am Abend steht noch der Höhepunkt des Tages bevor – das Finale der Champions-League. Es war dann eine echte Herausforderung den Live-Stream zum Sender „Servus TV“ herzustellen, aber schließlich haben wir Boomer das tatsächlich hingekriegt. Das Match Real Madrid gegen Borussia Dortmund war dann sehr ansehnlich und spannend, letztendlich hat Real Madrid verdient mit 2:0 gewonnen. Uns wäre es umgekehrt lieber gewesen, kickt doch mit Marcel Sabitzer ein österreichischer Teamspieler bei den Dortmundern. Wurscht, den Sabitzer sehen wir eh am Dienstag wieder 😊. Pünktlich mit dem Schlusspfiff packte Gernot dann wieder die Notebooks in deren Taschen und keine fünf Minuten später hieß es dann schon „Licht aus“ und gute Nacht.
Sonntag, 2. Juni 2024
Mittlerweile hat sich unser weiteres Programm hier in Wien verfestigt. Wir werden uns morgen Mittag mit Matthi zum Essen treffen, mitten im 1. Bezirk und mit der U-Bahn perfekt zu erreichen. Unser lieber Freund Michael hat sich auch gemeldet, für ihn und seine entzückende Familie hätten wir den Mittwoch eingeplant. Da hat Michi aber keine Zeit, also wird er morgen zu Matthi und uns ins „Gasthaus Stopfer“ kommen, damit wir uns wenigstens sehen. Damit ist das Freunde-Besuchs-Programm aber noch nicht beendet, denn schließlich ist unsere liebe Elle eine Ur-Wienerin. Gernot fragt sie via WhatsApp, ob sie denn spontan Lust auf Kaffee und Kuchen hätte. Keine fünf Minuten später ruft Elle zurück und freut sich über unseren angekündigten Besuch. Eigentlich hätte das Wetter eine Fahrt mit der Vespa durchaus zugelassen, aber die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist derart ideal, dass wir den Gedanken an eine Moped-Tour sofort vergessen. Denn es ist nicht wirklich spaßig, quer durch ganz Wien zu fahren, Elle wohnt ja – von unserem Stellplatz aus gesehen – buchstäblich am anderen Ende der Stadt – an die 20 Kilometer entfernt. Also Öffis. Wir latschen die 150 Meter bis zur U-Bahnstation „Perfektastraße“, ziehen uns dort zwei Einzelfahrscheine aus dem Automaten und müssen die letzten 20 Meter sogar fast laufen, weil der U-Bahn-Zug gerade in die Station einfährt. Passt 😊
Wir fahren mit der U-Bahn quer durch Wien bis zur Endstation am Bahnhof Floridsdorf. Dort kaufen wir in einer Bäckerei Topfengolatschen, Apfeltaschen und Faschingskrapfen, Ilse nimmt sich noch ein mit Schinken und Käse gefülltes Croissant mit. Danach müssen wir nur noch den Vorplatz des Bahnhofes überqueren und dort wartet schon der Bus mit der Nummer 34 a, der uns bis fast genau vor das Haus von Elle bringen wird. Zwar steht dieser Bus bereits da, einsteigen dürfen wir aber nicht, weil der äußerst mürrische Fahrer gerade seinen Dienst angetreten hat und noch nicht „eingerichtet“ ist. Schon okay, 5 Minuten später war der gute, alte Mann dann eh ready for action. Elle freut sich sichtlich sehr über unseren Besuch, schnell ist Kaffee aufgebrüht und wir genießen auf der Terrasse unsere Jause. Elle steht kurz vor ihrem 72. Geburtstag, sie ist nach wie vor super gut beisammen, das feuchtkalte Wetter spürt sie halt ein bisschen. Eh wir auch 😊. Wir verbringen ein paar nette Stunden bei Elle, dann machen wir uns auf den Rückweg. Den Bus dürfen wir legal ohne Tickets benützen, denn der Fahrer konnte uns keine Fahrscheine verkaufen. Im Bahnhof Floridsdorf haben wir uns dann die U-Bahn-Tickets aus dem Automaten gedrückt – zum Glück hatten wir die erforderlichen 4 Euro 80 in Münzen dabei, weil EC-Karten- und Banknotenzahlung außer Betrieb war. Der U-Bahn-Zug ist dann vollkommen leer in die Station eingefahren – eh logisch, ist es doch der erste Stopp der U6. Die Waggons sind dann immer voller geworden, es herrscht ein erstaunliches Fahrgastaufkommen für einen Sonntag. Uns kanns wurscht sein, wir haben ja unsere Sitzplätze. So sind wir erneut quer durch Wien gegondelt und nur eine Haltestelle vor der Endstation hat uns die U-Bahn in der „Perfektastraße“ ausgespuckt 😊
Ilse hat dann noch in der Station einen ihrer Fundsteine ausgesetzt, übrigens hat sich bereits die Finderin jenes Steines gemeldet, den Ilse bei der „Pizzeria Rialto“ in Marbach in die Freiheit entlassen hat. Viel haben wir an diesem Sonntagabend dann nicht mehr zusammengebracht, ein fescher Pasch noch, ein paar kühle Drinks und das war es dann schon … Morgen treffen wir unsere Freunde Michi und Matthi, wir freuen uns schon sehr drauf. Natürlich werden wir auch den Weg zum „Gasthaus Stopfer“ mit den Öffis nehmen – sonst wären wir ja schön blöd … 😊.
Montag, 3. Juni 2024
Die ganze Nacht über hat es wieder teils heftig geregnet, in Zeiten wie diesen fängt man wohl eher Fische in den Mäusefallen 😊. Wir trinken gemütlich Kaffee, machen einen schnellen Vormittagspasch und dann machen wir uns eh schon auf den Weg in den 1. Wiener Gemeindebezirk. Erneut trifft die U-Bahn exakt mit uns am Bahnsteig ein und wir zuckeln durch die Stadt. An der Haltestelle Längenfeldgasse steigen wir aus, die U-Bahn Linie 4 steht gerade zufällig in der Station und wir müssen schon wieder keine Sekunde lang warten. So geht Öffis 😊. Am Schottenring steigen wir endgültig aus, das „Gasthaus Stopfer“ liegt dann keine 300 Meter mehr entfernt. Weil wir natürlich zu früh dran sind, rasten wir noch im danebenliegenden Park und begeben uns dann ins Gasthaus. 
Bald einmal kommt Michael daher und pünktlich mit dem Zwölf-Uhr-Läuten der nahen Kirche trifft auch Matthi per Fahrrad bei uns ein. In der Folge tafeln wir wirklich ausgezeichnet, nehmen ein paar Drinks zu uns und haben eine gute Zeit.   
Das eher hochpreisige Lokal ist offenbar auch bei prominenten Personen beliebt, denn es ist sowohl der österreichische Opern- und Operettensänger Harald Serafin zu Gast, als auch ein ehemaliger Verteidigungsminister mit seiner Entourage. Passt – auch wir müssen nicht zwangsläufig jeden Euro umdrehen, den glatten 100er fürs Mittagessen können wir uns schon noch leisten. Leider vergehen die tollsten Stunden oft besonders schnell, unsere Freunde stehen noch mitten im Berufsleben (die Armen!
😊), haben also noch Termine. Wir fahren dann den gleichen Weg wieder zurück, am Fahrscheinautomaten erwartet uns dann eine nette Überraschung – jemand hat vergessen, seine 3 Euro Wechselgeld mitzunehmen, jetzt bereichern die zwei feschen Geldstücke unsere Fundmünzen-Sammlung. Eh die ersten auf dieser Fahrt. Im WoMo angekommen sind wir dann bruchlos einem Fress-Koma anheimgefallen und haben bis zum frühen Abend geschlafen. Plötzlich herrschte eine kleine Aufregung, denn in unserem Rayon ist der Strom ausgefallen. Und wir waren schuld. Naja, nicht gerade wir persönlich, aber unser Euro-Strom-Adapter ist undicht geworden. Dankenswerterweise hat man an der Rezeption diesen speziellen Stecker auf Lager und selbstverständlich leisteten wir uns die 25 Euro dafür. Auf ein Nachtmahl verzichten wir heute, denn sowohl Ilses „Backhendl mit Kartoffelsalat“ als auch Gernots „Geröstete Leber mit Butterreis“ im „Gasthaus Stocker“ haben für den ganzen Tag ausgegeben. Mit einem Pasch beenden wir diesen feinen Tag, während immer wieder heftig der Regen auf unser WoMo-Dach prasselt. Das ist dann auch die ganze Nacht über so geblieben.
Dienstag, 4. Juni 2024
Heute erfolgt also der „Höhepunkt“ unserer 125. WoMo Reise bzw. der Hauptgrund, warum wir nach Wien gefahren sind: Das Match unserer Fußball-Nationalmannschaft. Anpfiff ist um 20 Uhr 45, wir werden früh genug beim Stadion sein. Vorerst frühstücken wir in aller Ruhe und freuen uns, dass es heute den ganzen Tag über nicht regnen sollte. Laut Wettervorhersage, aber am Tag einer Prognose sind die ziemlich genau. Gernot kümmert sich am Vormittag ein wenig um unseren Blog, später machen wir noch ein Mittagsschläfchen. Wir stellen uns sogar den Wecker (!), damit wir ja nicht verschlafen. Das war natürlich gar nicht notwendig, denn früh genug stehen wir auf und stärken uns für das Match noch mit einer Jause. Gegen 18 Uhr machen wir uns dann auf in Richtung Ernst-Happel-Stadion, um dort hinzukommen müssen wir drei verschiedene U-Bahn-Linien benutzen, aber nicht einmal eine U-Bahn-Station verlassen. Alle Linien kreuzen sich unterirdisch. So sind wir mit der U6, der U4 und der U2 direkt vors Stadion geführt worden, das öffentliche Verkehrssystem in Wien ist schlicht ein Traum, manche sprechen gar vom besten der Welt.
Viel ist naturgemäß noch nicht los, das Spiel beginnt in knapp zwei Stunden. Zeit genug für ein schnelles Bierchen für Gernot, am entsprechenden Kiosk war er der einzige Kunde. Na, das wird sich heute garantiert noch ändern 😊. Nach dem Bier betraten wir das Stadion, bei der Einlasskontrolle war kein Mensch vor uns und wir bezogen unsere Sitzplätze. Wir waren wahrscheinlich unter den ersten 200 Besuchern, es werden noch gut 40.000 dazukommen. Die Zeit bis zum Anstoß ist dann recht flott vergangen, wir amüsierten uns natürlich wieder über die Aufwärmübungen von Marko Arnautovic, der wie immer nur das allernotwendigste macht. Herrlich. Mehr und mehr bekommen wir dann den Eindruck, dass wir bei einem Auswärtsspiel gelandet sind, denn die serbischen Fans machen ordentlich Lärm. Jedenfalls mehr als die Österreicher, obwohl die in der Mehrheit sind. Wurscht, der Wettkampf findet am Rasen und nicht im Publikum statt. Das Spiel ist gerade angepfiffen, da gibt es nach zehn Sekunden bereits Elfmeter-Alarm für Österreich. Der Schiedsrichter winkt lässig ab, später im TV sehen wir dann, dass es sich um ein klares Foul an Baumgartner gehandelt hat. Wurscht, denn nur wenige Minuten später erzielt Patrick Wimmer das 1:0 für Österreich und nur kurze Zeit später trifft Christoph Baumgartner schon zum 2:0 – da waren noch keine 10 Minuten gespielt. Was für ein Beginn! Die lautstarken „Srbja!Srbja!“ Rufe der Gastmannschaft sind dann sehr rasch sehr viel leiser geworden, dafür hallte vermehrt das „Immer wieder Österreich“ durch das Oval des Stadions. Und auch mit der „La Ola“ Welle zeigte das Publikum seine Begeisterung, wir beide mittendrin. Das ganze Match werden wir hier nicht wiedergeben können, das Niveau der ersten halben Stunde konnte unser Team dann nicht halten und letztendlich sind die Serben noch auf 2:1 herangekommen. In der zweiten Hälfte wurde dann heftig durchgetauscht, bei Testspielen dürfen ja unzählige Spieler ausgewechselt werden, sechs oder sieben sicher. 
Weil wir natürlich wissen, dass nach Spielende an die 35.000 Zuschauer zur U-Bahnstation strömen werden, haben wir uns eine knappe Viertelstunde vor dem Abpfiff auf den Weg gemacht. Das spart uns eine gute Stude Wartezeit und so ist es dann auch gekommen. Bereits mit dem allerersten U2-Zug sind wir abgefahren und mit den Linien U4 und U6 schließlich in der Perfektastraße gelandet. Im WoMo haben wir dann noch mit kalten Drinks auf unser Team angestoßen und freuten uns über den gelungenen Abend. Jetzt kann die Europameisterschaft getrost kommen, Österreich ist in blendender Verfassung und braucht keinen Gruppengegner zu fürchten. Auch wenn diese Gegner Frankreich, Niederlande und Polen heißen.
Mittwoch, 5. Juni 2024
Beim Aufstehen lacht die Sonne vom Himmel und es sind beinahe keine Wolken zu sehen. Das wird heute ein richtiger Sommertag und wir werden das schöne Wetter für eine Vespa-Ausfahrt nutzen. Vorerst lassen wir es aber noch ein bisserl wärmer werden, aber nach einem Pasch ziehen wir uns für eine Ausfahrt um. Da wird es gerade Mittag gewesen sein. Auch wie wir schon unterwegs sind, haben wir keinerlei Ziel und fahren einfach drauflos. Bald einmal sind wir an der Stadtgrenze angekommen und folgen den Schildern, die uns zur Burg Liechtenstein bringen. Da wird es sicher etwas zu essen geben – dachten wir. Nun ja, im neben der Burg gelegenen Seniorenwohnheim (übrigens eine außergewöhnlich schöne und perfekt gelegene Residenz) wird wohl gerade das Mittagessen serviert, wir können uns aber nicht einfach so anstellen 😊. Wurscht, wir finden schon was.  
Plötzlich meint Ilse „Da vorne rechts, da geht es zum „Tirolerhof“ und das klingt in unseren Ohren nach Tiroler Gröstl, Käsespätzle oder Speckknödel. Warum nicht? Nach ein paar Kilometern stellt sich aber heraus, dass der „Tirolerhof“ keine Gastwirtschaft ist, sondern der Name einer Siedlung in Perchtoldsdorf. Eh super. Lange mussten wir dann aber nicht mehr darben, denn ein weiteres Hinweisschild führte uns zum „Hexensitz“ und das ist nun wirklich ein Gasthaus. Und was für eines! Zwar sind wir im großen Gastgarten die einzigen Gäste, das hat aber den Vorteil, dass der absolut perfekte Kellner genügend Zeit für ein Schwätzchen mit uns hat. Ilse lässt sich dann das „Ausgelöste Backhendl mit Kartoffelsalat“ bringen, Gernot ist heute experimentierfreudig und bestellt sich das ihm bislang unbekannte „Backfleisch mit Rahm-Gurkensalat“. Dabei handelt es sich um einen Rostbraten, der dick mit Senf und frisch gerissenem Kren bestrichen ist, zusammengelegt, paniert und dann herausgebacken wird. Ein wahrer Gaumenschmaus, auch Ilse ist mit ihrem Hendl mehr als nur zufrieden. Zudem sind zwei große Stücke Backhendl übriggeblieben, die dienen uns morgen als Wegzehrung bei der Heimfahrt. Das war mal wieder ein absoluter Volltreffer, ein hervorragendes Essen in einem wunderschönen Lokal, hier könnten man auch mit 20 Leuten oder mehr eine lässige Feier abhalten. Das merken wir uns.
Nach dem wunderbaren Gelage haben wir sozusagen eine Verdauungsfahrt mit der Vespa gemacht, sind durch Hinterbrühl und Brunn am Gebirge durchgefahren, haben den Ort Gießhübl etwas genauer erkundet und sind schließlich via Maria Enzersdorf wieder nach Wien gekommen. Von dort war es dann nicht mehr weit zu unserem Stellplatz und nach einer echt lässigen Vespa-Runde parkten wir unseren Roller vor dem WoMo ein. Das immer noch deutlich spürbare Fress-Koma hat uns dann ein wenig ruhen lassen, später haben wir uns wieder ein Match am Paschteller geliefert und schließlich haben wir uns dazu aufgerafft, die Vespa auf ihren Träger zu hieven. Das ging uns mal wieder locker flockig von der Hand und wir belohnten uns mit kühlen Drinks für diese Arbeit. Nach einem weiteren Pasch sind wir dann in die Waagrechte gewechselt, morgen geht’s wieder heimwärts – wie immer freuen wir uns schon sehr drauf.
Donnerstag, 6. Juni 2024 
In der Nacht hat es plötzlich und sehr stark zu regnen begonnen und wir hatten sämtliche Dachluken geöffnet. Ausnahmsweise wurde Gernot als erster vom Prasseln des Regens wach und konnte alle Schotten dicht machen. Somit war der Wetterunbill abgewendet und wir konnten in Ruhe weiterpennen. Aufgestanden sind wir dann relativ früh, schnell war der Kaffee gebrüht und beinahe noch schneller unser WoMo in den Fahrbetrieb überführt. Schnell noch den Aufenthalt hier bezahlt (30 Euro je Nacht) und weg waren wir. Noch in Wien haben wir unsere Schnecke vollgetankt und dann rauf mit uns auf die Autobahn. Die werden wir erst in Innsbruck wieder verlassen, es werden knapp weniger als 500 Kilometer dorthin sein. 
Über die Fahrt selbst ist wenig zu berichten, wir haben die ganze Zeit über schönes Wetter gehabt und der Verkehr hat sich sehr in Grenzen gehalten. Bei der Grenzkontrolle am Walserberg kamen wir nicht mal zum Stillstand und erst 5,6 Kilometer vor Innsbruck sind wir das erste Mal in einen kurzen Stopp-and-Go Verkehr geraten – das geht 😊. Damit endet unsere 125. WoMo Fahrt, bei der wir mit der Vespa nur 49 Kilometer unterwegs waren, mit dem WoMo immerhin exakt 1.001 Kilometer. Ein paar Tage darf Schneckchen jetzt ruhen, dann sind wir schon wieder auf Achse – es geht an den Kochelsee, Nadja und Stefan werden auch dabei sein. Das sind mehr als nur schöne Aussichten!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

wir freuen uns auf eine Nachricht von dir