Mittwoch, 10. Mai 2023

Reperaturen und TÜV Geschichten

Reparatur- und TÜV Geschichten 2023
Es ist jedes Jahr das Gleiche – Anfang Mai stehen die TÜV-Überprüfungen an. Für den Skoda müssen wir zwar erst im Juni das „Pickerl“ machen, aber Vespa und Wohnmobil sind dran. Und heuer kommen noch ein paar Reparaturen extra dazu, zum einen die heftig deformierte Lichtleiste unseres Motorradträgers und beim Gasherd müssen die Drehregler wieder in volle Funktion gebracht werden. Ach ja, das große Fenster im WoMo könnte auch eine professionelle Abdichtung gebrauchen, obwohl Ilse mit dem Gaffa-Band eh gute Arbeit geleistet hat.

Am Montag, dem 8. Mai sind wir es dann angegangen und zur Firma „Web-Camping“ nach Wiesing runtergefahren. Das sind keine 40 Kilometer und wir waren über die Autobahn rasch da. Meister Hans ist gleichzeitig mit uns angekommen und hat sich gleich an die Arbeit gemacht. Hans Ascher ist wirklich ein Fachmann, das sieht man an allem, was er tut. Als erstes säuberte und justierte er die Drehregler unseres Gasherdes so, dass sie wieder anstandslos funktionieren. Das war uns echt ein Anliegen, denn die Dinger haben zeitweise eine Art Eigenleben entwickelt und das will man bei einem Gerät, das mit einem Explosivstoff betrieben wird, nun wirklich nicht haben. Jetzt folgt uns der Herd wieder aufs Wort und genauso solls sein. Als nächstes hat sich Hans unser großes Panorama-Fenster vorgenommen, entfernte zuerst säuberlich das Klebeband und füllte dann den entstandenen Leerraum hinter den Gummis mit einem Dichtungsmittel auf. Das sollte jetzt wieder eine Zeit lang halten. Und zuletzt reparierte er uns noch das Insektengitter in einer unserer Dachluken. Das war aus seiner Führungsschiene geraten und mit sehr viel Geschick brachte es Hans an seinen ursprünglichen Platz zurück. Sehr fein und wir konnten auch hier das von Ilse angebrachte Gaffa-Band entfernen. Übrigens hat sich Hans sehr über die Wildschwein-Salami gefreut, die wir ihm aus der Toskana mitgebracht haben. Er isst eigentlich kaum Fleisch, weil ihm die Massentierhaltung ein Dorn im Auge ist. Bei einem Wildschwein hofft er aber, „dass es der Jäger möglichst schonend erschossen hat“. So kann man das auch sehen. Wir haben dann etwas mehr als 100 Euro für die Reparaturen bezahlt und sind sehr zufrieden damit.

Bei der Rückfahrt sind wir dann gleich zur Firma „Batkowski“ hingefahren, Meister Robert soll sich mal den Schaden am Motorradträger anschauen und uns einen möglichst zeitnahen Termin für die Reparatur geben. Dort angekommen, inspiziert Robert Batkowski die marode Lichtleiste von allen Seiten, legt sich auch darunter und murmelt dann, mehr zu sich selber: „Da brauch ich einen Seitenschneider für die Kabelbinder.“ Dann lässt er Gernot das WoMo rückwärts vor seine Werkstatt fahren und zu unserer Überraschung beginnt er sofort mit der Reparatur. Damit hätten wir echt nicht gerechnet. Es war dann wirklich faszinierend dabei zuzuschauen, mit welch großem Geschick Robert die Rückleuchte ausgebaut, die Lichtleiste abmontiert, und dann mit Zangen, Zwingen und mit Hebelwirkung wieder in ihre Form zurückgebogen hat. Und natürlich mit sehr viel Körperkraft, die ist aber zum Glück beim ehemaligen Weltmeister im Naturbahnrodeln immer noch reichlich vorhanden😊.  Jetzt sieht man den ehemaligen Schaden nur mehr dann, wenn man weiß, wo er sich genau befunden hat. Großartig. Außerdem hat er die Lichtleiste noch um gut drei Zentimeter nach hinten versetzt, die exakt passenden, metallenen Abstandhalter hat er kurzerhand auf seiner Werkbank angefertigt. Jetzt kriegen wir die Vespa noch leichter auf ihren Träger, weil sie nirgends mehr hängen bleiben kann. Wunderbar, das haben wir uns schon lange gewünscht. Übrigens, auch bei der Firma Batkowski haben wir weniger bezahlt als angenommen,  denn angesichts des Schadens hätten wir mit dem Doppelten gerechnet. Richtiggehend happy haben wir dann unsere Schnecke in ihre Garage zurückgefahren, jetzt ist sie wieder hübsch wie zuvor, der Knautsch am Heck war ja wirklich hässlich.

Gleich am nächsten Tag hatten wir den TÜV-Termin beim „Vespa-Center Kroneder“ in Innsbruck. Das ist wahrscheinlich keine drei Kilometer von uns daheim entfernt, darum ist Gernot auch trotz regennasser Fahrbahn hingefahren. Genau vor dem Geschäft wollte dann Gernot links zufahren, dabei sind ihm – vermutlich auf einem Ölfleck – beide Reifen der Vespa gleichzeitig weggerutscht. Das hat sich nicht dann leider mehr korrigieren lassen und Gernot hat sich zum allerersten Mal mit der Vespa „hingelegt“. Zwar hat sich der Unfall nur bei sehr geringer Geschwindigkeit ereignet, trotzdem hat Gernot voll mit der linken Körperseite und vor allem mit dem Kopf voll am Asphalt aufgeschlagen. Ohne Helm würde er diese Zeilen wohl nicht mehr schreiben können. Nach einer Schrecksekunde hat Gernot dann unser armes Moped hochgewuchtet und vor der Firma Kroneder eingeparkt. Die Vespa hat übrigens kaum etwas abgekriegt, am vorderen Kotflügel ist ein Stück Lack abgeplatzt und die linke Chromleiste des Frontschildes hat ein paar Kratzer. Passt, man darf ruhig sehen, dass unsere Wespe gefahren wird und schon einiges mitgemacht hat. Jetzt hat sie sich halt das erste Mal hinlegen müssen, nach fast 20.000 Kilometern. Jedenfalls hat Gernot dann gleich ein großes Service für unsere Principessa Rossa bestellt, nach dem Schrecken darf sie gern ein wenig verhätschelt werden. Am Nachmittag können wir sie dann schon wieder heimholen. Den TÜV hat unser rotes Pferdchen dann anstandslos bestanden und über den Extra-Ölwechsel, den neuen Ölfilter und die frische Zündkerze hat sie sich sehr gefreut. Das hat sie Gernot bei der Heimfahrt gleich deutlich spüren lassen😊.

Wieder nur einen Tag später folgte dann noch die aufregendste TÜV-Überprüfung jeden Jahres – die unserer braven Schnecke. Denn mittlerweile ist unser Häuschen über 33 Jahre alt, da kann natürlich immer was sein (und es ist auch leider fast immer was 😊). Gernot fährt heute alleine los, sollte unser WoMo in Itter unten bleiben müssen, dann wird ihn Ilse mit Sigrids Auto abholen. So ist der Plan. Wir haben den Termin bei der Firma Fuchs um 7 Uhr 30, also fährt Gernot kurz nach 6 Uhr in Innsbruck los, es sind ja keine 70 Kilometer bis Itter. Es schüttet wie aus Kübeln, die Sichtweite beträgt kaum 50 Meter – wurscht, es gibt eh nix zu sehen. Nur hie und da taucht aus der Gischt die Silhouette eines LKW auf, wenn er unter 80 km/h fährt, wird er überholt. Sonst reiht sich Gernot lieber hinter den Brummis ein, bei jederzeit drohendem Aquaplaning muss man nicht mit über 100 unterwegs sein. So kommt er pünktlich in Itter an und wird von Werkstatt-Leiter und WoMo-Koryphäe Karli herzlich begrüßt. Während Gernot im Verkaufsraum des Autohauses einen Kaffee genießt, machen sich Karli und Markus an die Arbeit. Schon eine knappe dreiviertel Stunde später liegt das Ergebnis vor – alles soweit in Ordnung. Aber natürlich muss wieder etwas getauscht werden, diesmal Teile beim Antrieb. Klassische Verschleißteile, die aber erst bestellt werden müssen. Und eine Motorwäsche wird uns auch empfohlen, also werden wir das natürlich machen lassen. Als Termin dafür wird der 13. Juni ausgemacht, da sind wir schon von unserer Kärnten- und Wienreise zurück. 

Gernot kündigt dann Ilse seine baldige Rückkehr an, doch schon fünf Minuten später klingelt sein Telefon – Ilse ist dran: „Auf der Autobahn hat es bei Jenbach einen schweren Unfall gegeben, alles steht. Auch auf der Ausweichroute über die Bundesstraße.“  Super – und gleichzeitig ziemlich egal. Gernot fährt dann natürlich nicht in Wörgl auf die Autobahn, sondern auf der Bundesstraße bis Kundl durch. Von dort dann rüber nach Breitenbach und rechts dem Inn entlang bis Jenbach. Anschließend nach Schwaz und Terfens, alles auf der kleinen Landesstraße und alles im strömenden Regen. Übrigens verfährt sich Gernot gleich zweimal, weil er im Starkregen die Hinweisschilder einfach zu spät sieht. Weils eh schon wurscht ist, biegt Gernot dann in Terfens nach Gnadenwald ab und genießt es sehr, diese Strecke zum ersten Mal mit dem WoMo zu fahren. Letztes Jahr ist er gleich mehrmals mit der Vespa durch Gnadenwald gecruist, mit dem WoMo ist die teils sehr steile Strecke eine doch etwas größere Herausforderung. Aber natürlich keine, die sich nicht bewältigen ließe. Und so ist Gernot schließlich zwar reichlich verspätet, dafür aber ohne nervigen Autobahn-Stau nach Hause gekommen. Denn dieses kilometerlange Stopp-and-Go mag unser Häuschen gar nicht. Auf Gernots Route hat es dagegen überhaupt keinen Verkehr gegeben und er war die meiste Zeit völlig allein unterwegs. Manchmal hat er von seiner Strecke aus einen schnellen Blick auf die Inntalautobahn erhaschen können, die war in Richtung Innsbruck zu einem einzigen Parkplatz mutiert, die Zeitverzögerung soll mehr als eineinhalb Stunden betragen haben. Vor allem auch deswegen, weil es im Stau dann noch zu einem Auffahrunfall bei Wattens gekommen ist.

Zusammengefasst sind wir von der Diagnose unseres Schneckchens relativ beruhigt, auch wenn wir wahrscheinlich wieder mehr als einen Tausender ablegen werden. Zwei neue Hinterreifen braucht unser WoMo nämlich auch noch. Kriegst sie natürlich, selbstredend nur die besten, denn gutes Schuhwerk ist unerlässlich …😊.

 

 

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