vom 2. September bis 14. September 2021
Innsbruck-Mondsee-Wien-Mondsee-Innsbruck - 1149 km
Donnerstag, 2. September 2021Bevor wir losfahren, noch ein paar Worte zu unserer verwundeten Vespa. Wir
haben ja scherzhalber angekündigt, dass die Reparatur unseres roten Flitzers
mehr als ein paar Euro-Münzen kosten wird. Gleich nach unserer Rückkehr aus
Altaussee sind wir zum Vespa-Schrauber Mike zu den Viaduktbögen runtergefahren,
wegen einer ersten Schadensaufnahme. Mike hat unsere Vespa dann gleich zur
benachbarten Firma Faccinelli rübergeschoben, mit der er bei Karosserieschäden
und Lackierungen zusammenarbeitet. Ilse kennt Alexander Faccinelli schon seit
Jahrzehnten, ein netter Zufall. Also, Alexander schaut sich die Vespa an,
greift einmal unter das eingebeulte Blech und mit einem lauten „Blogg!!“ wird
aus der hässlichen Delle fast wieder das schöne Hinterteil unseres Rollers.
Fast, ein bisschen wird man nacharbeiten müssen und auch der Lackstift wird zum
Einsatz kommen. Wir machen gleich einen Termin dafür aus und bezahlen für die
schnelle Behelfsreparatur - gar nichts! Wir haben vor Freude sogar vergessen,
ein Trinkgeld zu geben. Wurscht, das holen wir nach. Jedenfalls ist unser rotes
Pferdchen wieder halbwegs öffentlichkeitstauglich und jetzt starten wir mit ihm
gemeinsam in unsere 108. WoMo Reise. Hauptziel dieser Fahrt ist Wien, wir
besuchen unsere liebe Freundin Elle, die heuer - unglaublich, aber wahr - ihren
70. Geburtstag gefeiert hat. Weil wir keinerlei Stress mehr haben, werden wir
uns die knapp über 600 Kilometer nach Wien (via Bischofshofen) nicht in einem
Stück antun, sondern in Mondsee einen Tag Pause einlegen. Ilse hat uns schon
einen Campingplatz ausgesucht, es werden knapp 300 Kilometer bis dorthin sein. Wir starten wieder sehr früh in Innsbruck los, diesmal sind wir um 5:08 Uhr aus
der WoMo Garage abgefahren. Dadurch sind wir ohne jegliche Verkehrsverzögerung
vorangekommen und völlig stressfrei unterwegs gewesen. Zwischendurch sind wir
immer wieder mal für ein paar Minuten lang stehen geblieben, aber in der Nähe
von Bischofshofen haben wir dann Lust auf ein zweites Frühstück gehabt. Also ab
von der Schnellstraße und ohne lange zu suchen finden wir einen idealen
Rastplatz - direkt bei einem Golfplatz. Trotz des frühen Tages sind schon erste
Golfer unterwegs, auch der eher mürrisch dreinschauende Greenkeeper zieht mit
einem großen Rasenmäh-Traktor bereits seine Runden über das Gras. Beachtet
werden wir gar nicht, sehr fein. Ilse kocht uns einen herrlichen Kaffee und wir
genießen ihn mitten im Grünen. Danach nehmen wir über die A10 den Weg nach
Salzburg und von da sind es nur noch ein paar dutzend Kilometer bis zu unserem
Ziel. Ohne jeden Stau sind wir dann gegen 10 Uhr am Campingplatz „Camp Mond See
Land“ eingetroffen. Der Platz liegt im Ort Tiefengraben, ist wunderschön in die
Hügellandschaft eingebettet und keine 5 Kilometer vom Seeufer entfernt. Unser
Stellplatz ist weitgehend ohne Schatten, die vielen Bäumchen müssen noch
wachsen - in zehn Jahren wird es hier auch im Hochsommer auszuhalten sein. Anfang September geht’s aber auch ohne Schatten, tropische Temperaturen sind
nicht mehr zu erwarten. Und notfalls können wir dem kargen Schatten eh folgen,
falls wir im Freien einen Pasch machen wollen oder so. Der Platz gefällt uns
insgesamt so gut, dass wir ihn gleich für zwei Nächte buchen - wir haben es
nicht eilig und die Gegend hier gibt einiges her. Wir richten uns auf den
Aufenthalt ein, laden unseren Roller ab und strecken dann für eine
Viertelstunde lang die Beine aus. Danach hält es uns aber nicht mehr am Platz
und wir fahren die paar Kilometer ins Zentrum von Mondsee hinunter. Direkt beim
Schloss parken wir uns ein und spazieren durch den schönen Ort. Im
Fußgängerzentrum befindet sich die beeindruckende Basilika von Mondsee, die
auch schon seit über 800 Jahren hier steht. Ilse macht einen ausgiebigen
Rundgang durch das Gotteshaus, Gernot genießt derweil im Freien das feine
Wetter. Kirchen sind nicht so seines, die Bilder und Skulpturen haben für
Gernot immer etwas Depressives. Ein kleines Mädchen hat das mal bei der
Besichtigung eines Kreuzwegs schön auf den Punkt gebracht: „Mah, warum gibt es
eigentlich kein Bild von Jesus, wo er einmal einen guten Tag gehabt hat?“ Dem
ist schwer etwas zu entgegnen 😊. Ilse ersteht dann in
der Kirche noch eine Darstellung des Heiligen Christopherus in Form eines
Auto-Magneten. Der ist für Sigrids neues 500er Fiat und weil Christopherus
unter anderem der Schutzpatron der Autofahrerinnen und Autofahrer ist, passt
das gut. Wir spazieren dann durch Mondsee und tatsächlich erspäht Ilse in einer
Auslage einen Schlüsselanhänger mit einer roten Vespa. Das Ausstellungsstück
ist bereits ein bisschen von der Sonne gebleicht, aber die nette Verkäuferin
findet noch ein weiteres Exemplar im Tiefschatten irgendeiner Schublade. Eine
hübsche Bereicherung unserer Sammlung von roten Vespa-Modellen, wahrscheinlich
sind es mittlerweile über 100. Mit unserem 1:1 Modell sind wir dann zum Seeufer
runtergefahren, der Hunger hat sich gemeldet. Zwar befindet sich in der
Fußgängerzone buchstäblich ein Lokal bzw. ein Gastgarten neben dem anderen,
aber mit dem Blick auf den Mondsee sollte unser Mittagessen noch besser
schmecken. Das tut es dann auch, denn mit dem zufällig ausgewählten „Gasthaus
Zauner“ haben wir einen Volltreffer gelandet. Sowohl Ilses „Schneewittchen“
genanntes Kinder-Wiener, als auch Gernots Schweine-Medaillons in Pilzrahmsauce
haben keinerlei Wünsche offengelassen. Und die sehr nette Bedienung hat die
Einkehr in den „Zauner“ zu einer runden Sache werden lassen. So mögen wir das! Gleich
nach dem Essen haben wir uns einen ausgiebigen Spaziergang am Seeufer gegönnt,
haben einfach so auf den Mondsee rausgeschaut, die Enten und Schwäne beobachtet
und unsere Seelen baumeln lassen. Wir sehen das ziemlich große Passagierschiff
einfahren, eine Fahrt über den See würde uns schon sehr reizen. Das Schiff
fährt eine gut eineinhalb Stunden lange Runde über den Mondsee und die Tickets
kosten pro Nase 10 Euro. Das geht, mal schauen, ob wir morgen Zeit und Muße
dafür finden. Wir sind uns des Privilegs bewusst, dass wir jetzt wirklich Zeit
haben, dass uns keine Termine mehr stressen, dass wir unser Leben autonom
gestalten können. Tun, worauf wir Lust haben. Darauf haben wir aber auch
jahrzehntelang hingearbeitet, zusammengerechnet haben wir beide fast 90 (!)
Jahre lang gehackelt - das muss für zwei Leben reichen. Und das tut es auch 😊. Wir sind nach dem
langen Aufenthalt am See zum Campingplatz zurück und haben bis ca. 17 Uhr eine
kleine Erholungspause eingelegt. Nach dem Schläfchen ist Ilse dann zur
Rezeption raufgegangen und hat unseren Aufenthalt hier gleich bis Dienstag
verlängert. Es gibt in der Gegend noch so viel Schönes zu entdecken, das Wetter
bleibt auch die nächsten Tage wunderbar, also ideal für lustvolle Vespa-Touren
in die Umgebung. Wir haben gleich noch Elle über unsere verspätete Ankunft
informiert - es ist ihr eh sehr recht, weil sie noch einiges zu erledigen hat. Im kleinen Shop des Campingplatzes haben wir uns später Salami, Käse und Brot
gekauft und uns damit am Abend eine feine Jause gemacht. Natürlich haben wir
auch den ersten Pasch hier ausgespielt und nach ein, zwei Drinks sind wir recht
früh ins Bett gefallen. Schön ist es hier am Campingplatz „Camp Mond See Land“.
Freitag, 3. September 2021
Nach einer feinen und ruhigen Nacht sind wir schon gegen 8 Uhr
aufgestanden. Die Sonne scheint die ganze Zeit über und es wird wieder angenehm
warm. Vorerst machen wir aber einen Pasch und lassen es noch ein bisschen
wärmer werden. Es war dann schon fast Mittag, als wir vom Platz in Richtung
Irrsee abgefahren sind. Der See ist nicht weit entfernt und bald schon sehen
wir sein Südufer.
Wir setzen uns auf eine Bank und schauen einfach so eine
ganze Zeit lang in die liebliche Landschaft. Herrlich. Als könnte man die Zeit
anhalten. Immer mehr merken wir, dass diese Entschleunigung einer der ganz
großen Vorteile des Pensionistenlebens ist. Das ist uns voll bewusst und darum
genießen wir das doppelt. Wir bleiben lange sitzen, anschließend umrunden wir
auf wunderbaren, kleinen Straßen den ganzen Irrsee. Es ist so unbeschreiblich
lässig, mit der Vespa unterwegs zu sein. Etwas weniger lässig ist dann, dass
Gernot schon wieder einmal vergessen hat zu tanken - das gelbe Warnlicht mit
der Zapfsäule drauf erinnert ihn aber rechtzeitig daran. Also müssen wir zurück
in Richtung Mondsee, da gibt es gleich ein paar Tankstellen hintereinander. Wir
füllen die Vespa beim „Hofer“ auf und weil es eh schon deutlich nach Mittag
ist, gehen wir etwas essen. Wegen der guten Erfahrung von gestern steuern wir
erneut das „Gasthaus Zauner“ an und stillen unseren Hunger mit einem
formidablen Grillteller (Gernot) sowie ein Knoblauchsüppchen plus
Schinken-Käse-Toast mit Spiegelei (Ilse). Das Dargebrachte war wieder voll in
Ordnung und auch die Bedienung war wieder hervorragend. Unser Kellner stammt
übrigens aus Imst und hat sich sichtlich gefreut, mal wieder im breiten,
Tiroler Dialekt reden zu können. Nach dem Essen wollten wir eigentlich zum
Wolfgangsee fahren, der ist keine 20 Kilometer entfernt. Dann sind wir aber
doch spontan in Richtung Unterach abgebogen, das liegt am Attersee. Zuvor
mussten wir noch einen Tunnel durchfahren und diesmal ist Gernot extra stehen
geblieben, um seine Sonnenbrille abzunehmen. Letztens ist er ja in Hallstatt
samt Brille sekundenlang blind im Tunnel unterwegs gewesen. Jaja, aus Fehlern
lernt man. Manchmal sogar Gernot … Nach einem kleinen Spaziergang am Attersee
sind wir dann am Nordufer des Mondsees zurückgefahren. Vor allem, weil dieses
Ufer schön in der Sonne gelegen ist, während es gegenüber im Schatten schon
sehr kühl geworden ist. Vor allem bei einem guten 80er. Wir finden dann ein
lauschiges Plätzchen am Ufer des Mondsees und bleiben eine ganze Zeitlang
sitzen. Dann bleibt doch glatt noch ein Eiswagen auf dem winzigen Parkplatz
stehen - übrigens mit einem Tiroler Kennzeichen - wir verzichten aber. Dafür
findet der Eismann Kundschaft in einem englischen Pärchen, dass sich knapp
neben uns am Seeufer - ähm - ein wenig verlustiert hat. Der Mann lobt das
Aussehen unserer Vespa mit einem ausgestreckten Daumen, aber Gernot fordert ihn
auf: „Please say it loud and clear. She is an Italian princess and she loves
compliments!“ Worauf er lacht und laut „You are really beautiful!“ sagt 😊. Wir cruisen dann
endgültig zum Campingplatz zurück, strecken vor dem WoMo erstmal die Beine aus
und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Gegen 17 Uhr 30 wird es dann draußen
sehr schnell kühl und wir verziehen uns ins Innere unseres Häuschens. Plötzlich
klopft es am Fenster, unsere Nachbarin Ibolya aus Ungarn braucht Hilfe. Sie ist
mit ihrem Mann im Wohnwagen unterwegs nach Bordeaux, dort wollen sie eine
Freundin besuchen. Jetzt hat sie das Problem, dass sie entlang ihrer geplanten
Route keinen freien Campingplatz findet, sie hat schon alles probiert. Ibolya
ist eine ausgesprochen nette Frau, sie wird Mitte/Ende sechzig sein und spricht
nahezu perfektes Deutsch. Wir versprechen ihr, dass wir uns mal umschauen und
keine 10 Minuten später haben die beiden einen Platz. In Feldkirch/Vorarlberg.
Dazu müssen sie zwar ihre geplante Route ändern, aber die über Österreich und
die Schweiz ist ohnehin besser. Ihre Autobahnvignette für Österreich gilt auch
noch und in der Schweiz kaufen sie sich halt die Mautkarte - sie haben keinen
Geldmangel. Ilse telefoniert dann mit dem Campingplatz in Feldkirch, übrigens
hat sie sich bei ihm erst vor ein paar Wochen wegen einem freien Platz
erkundigt. Damals ist nix daraus geworden, aber heute klappt es. Ibolya und ihr
György sind in Feldkirch avisiert, die beiden sind sehr erleichtert. Ilse schreibt
dann noch die wichtigsten Orte der Fahrt auf einen Zettel - Internet gut und
recht, aber Hardware bleibt Hardware 😊. Wir haben mittlerweile
fix beschlossen, dass wir am Dienstag nach Wien fahren werden und informieren
unsere Freundin Elle über unsere Ankunft. Sie freut sich schon sehr. Wir
natürlich auch und dann fällt Gernot ein, dass am Dienstag die österreichische
Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland spielt. In der WM-Qualifikation und
in Wien. Da könnte man doch mal wieder … Aber wie sollen wir, in Zeiten wie
diesen, so kurz vor dem Match noch Karten herkriegen? Gernot kontaktiert
daraufhin seinen Freund Matthias via WhatsApp und fragt ihn, ob er Tickets
auftreiben könnte. Immerhin arbeitet er beim ORF, da könnte es doch
Möglichkeiten geben. „Ich schau mal, was sich machen lässt. Die Tickets müssen
ja alle personalisiert sein. Ich meld´ mich.“ Tja, was sollen wir noch sagen?
Exakt 11 Minuten nach Gernots „Hilferuf“ hatten wir die Tickets am Computer,
ausgestellt auf unsere Namen. Die lassen wir uns morgen ausdrucken und mit den
QR-Codes öffnen sich für uns die Drehkreuze. Geil! Wir freuen uns sehr, es ist eh
schon viel zu lange her, dass wir gemeinsam in einem Stadion waren. Den weiteren Abend verbringen wir mit Quatschen und Lachen, später machen
wir noch einen lässigen Pasch. Das Leben ist soooo schön!! Samstag, 4. September 2021 Heute begrüßt uns der Tag mit dichtem Nebel, der sich erst spät am
Vormittag auflöst. Das stört uns wenig bis gar nicht, wir verlängern halt unser
Frühstück mit einer zweiten Kanne Kaffee und spielen uns gleich mal einen Pasch
aus. Dann geht Ilse rauf zur Rezeption, um die Tickets für das Fußballspiel
ausdrucken zu lassen. Das wird mit einem „Selbstverständlich, gerne“ sofort
erledigt und solch ein Service macht uns den „Camp Mond See Land“ gleich noch
ein Stück sympathischer. Wir werden heute mal wieder einen so genannten
„Schlunz-Tag“ einlegen, dementsprechend machen wir gleich noch einen zweiten
Pasch. Später „entdeckt“ Gernot einen Verkaufswagen am Platz, der allerlei
Köstlichkeiten anzubieten hat. Also schlagen wir gleich ordentlich zu und
kaufen uns Vorarlberger Bergkäse, Kärtner Hauswürstel, Bauernbrot und eine
Riesenportion Topfenstrudel. Das ist allerdings alles nur als Zwischenmahlzeiten
zu sehen, denn heute abends werden wir hier am Platz essen gehen, wir haben
bereits im „Fohlenhof“ einen Tisch reserviert. Aber Wurst und Käse auf Vorrat
zu haben, schadet nie. Eher wird der Topfenstrudel zum „Problem“, denn da waren
Gernots Augen mal wieder größer, als es sein Magen je sein könnte. Da werden
sich wohl die vielen Vögel am Platz über eine süße Energiequelle freuen dürfen
… Am Nachmittag haben wir ausgiebig geruht und pünktlich um 18 Uhr sind wir im „Fohlenhof“
zu Tisch geschritten. Das Essen war sehr gut, sowohl Ilses „Hühnerbrustfilet in
der Kürbiskernpanade“ überzeugte ebenso wie Gernots „Wiener Schnitzel“. Eine
runde Sache wieder einmal. Danach ist es Zeit geworden, den Laptop anzuwerfen,
denn es steht das Spiel Israel gegen Österreich an, das zählt auch zur
WM-Qualifikation. Das Match hat uns Zuschauern letztlich sieben (!) Tore
geboten, leider waren sie nicht so verteilt, wie wir uns das gewünscht hätten.
Israel siegte nämlich 5:2 und damit sind die Träume einer rot-weiß-roten
WM-Teilnahme wohl endgültig geplatzt. Eh wurscht irgendwie, vielleicht ist es ohnehin
besser, bei dieser fragwürdigen WM in Katar (im Dezember!!!) nicht dabei zu
sein. Jaja, so kann man sich alles schönreden …
Sonntag, 5. September 2021 Das Wetter wird heute wieder schön, der wievielte schöne Tag ist das jetzt
schon hintereinander? Gefühlt der hundertste, aber das stimmt natürlich nicht,
es ist halt so, dass uns der diesjährige Sommer nicht gerade verwöhnt hat mit
dem Wetter. Nach dem Frühstück paschen wir natürlich wieder, denn für eine
Ausfahrt ist es uns noch nicht warm genug. Aber um 12 Uhr 30 starten wir los
nach Mondsee. Am Seeufer ist heute sehr viel los, eh klar, es ist Sonntag.
Eigentlich wären wir gerne mit dem Schiff eine Runde über den See gefahren, aber
angesichts der Menschenmassen verschieben wir den Trip auf ein andermal. Viele
Menschen haben immer eine eher abschreckende Wirkung auf uns, das hat jetzt gar
nix mit der Pandemie zu tun. Wir reihen uns auch nie in eine lange
Warteschlange ein, etwa für eine Sehenswürdigkeit. Darum werden wir zum
Beispiel die Uffizien in Florenz wohl nie von innen sehen, denn wir stellen uns
sicher nicht zwei, drei Stunden lang dafür an … Wurscht, der Mondsee läuft uns
nicht weg und wir schippern halt irgendwann später mal drüber. Wir fahren dann in einem Zug nach St. Gilgen rüber und befinden uns damit
am viel-besungenen Wolfgangsee. Wir parken nahe am Seeufer und gehen eine
ausgiebige Runde spazieren. In einem Souvenirgeschäft finden wir dann
tatsächlich das Blechmodell einer roten Vespa und für kleines Geld darf sie
natürlich unsere Sammlung bereichern. Wir kaufen uns dann zwei Saftln, setzen
uns in einem kleinen Park in den Schatten und genießen das feine Wetter.
Einfach die Beine ausstrecken, die Zeit vergessen, den Insekten nachzuschauen,
den Vögeln zuzuhören - ein Traum. Nach der Rast fahren wir gemütlich zum
Campingplatz zurück und matchen uns im Freien einen Pasch aus. Später machen
wir uns dann mit den gestern eingekauften Spezialitäten eine fantastische
Jause, vom Käse und von den Hauswürsteln ist kein Krümel übriggeblieben. Am
gigantischen Stück Topfenstrudel arbeitet sich Gernot immer noch tapfer ab und
es steht tatsächlich zu befürchten, dass unsere gefiederten Freunde wenig bis
gar nix davon abkriegen werden … Das viele Herumfahren, die ausgiebigen
Spaziergänge und vor allem das üppige Essen haben uns so müde gemacht, dass wir
heute sehr früh schlafen gegangen sind. Es wird erst knapp nach 21 Uhr gewesen
sein, aber ist das nicht vollkommen wurscht …? 😊
Montag, 6. September 2021Nach dem Frühstück sind wir gleich mit der Vespa los und nach Verlassen des
Campingplatzes einfach rechts abgebogen. Mal schauen, wo es dort hingeht.
Kleine und ganz kleine Straßen schlängeln sich die zahlreichen Hügel hoch und
runter, das ist genau das angestammte Habitat einer Vespa. Ihr natürliches
Umfeld quasi. Bald merken wir, dass wir ganz in der Nähe des Irrsees sind - da
waren wir aber schon. Also fahren wir zur Bundesstraße und glühen zum „Hofer“,
wir brauchen ein paar Kleinigkeiten, Milch und so. Schnell sind die Einkäufe
erledigt und wir bringen die Beute vor der Hitze des Tages in die Sicherheit
unseres Kühlschranks. Wir bleiben nur zum Ausladen der Lebensmittel am Platz,
dann zieht uns die Vespa wieder hinaus auf die Straßen. Wir nehmen gleich nach
dem Campingplatz einen kleinen, asphaltierten Weg und fahren durch einen
dichten Wald in Richtung Thalgau. Laut Ilses Informationen sollte man irgendwo
zum Kolomannsberg rauf kommen, dort gibt es eine Kapelle. Allerdings stoppen
uns irgendwann Fahrverbotsschilder, denn fast die ganze Gegend hier befindet
sich in Privatbesitz (!) der Familie Mayr-Melndorf, ihres Zeichens die größten
Waldbesitzer Österreichs. Im Normalfall halten wir uns an Fahrverbote und auch
heute drehen wir um. Am Kolomannsberg befindet sich zudem ein bedeutender
„Guck- und Horchposten“ des Österreichischen Bundesheeres, die gigantische
Radaranlage ist kilometerweit zu sehen. Da will man als harmloser Vespafahrer
nicht unbedingt von schwer bewaffneten Soldaten (mit vielleicht noch
rußgeschwärzten Gesichtern) dingfest gemacht werden. Auch ohne Besichtigung der
Kapelle am Kolomannsberg ist die Fahrt ein wunderbarer Ausflug geworden, querfeldein, durch dichte Wälder, dann wieder über weite Felder - was kann es
Schöneres geben. Irgendwann sind wir dann wieder in Mondsee gelandet und gleich
ins Zentrum gefahren. Gernot glaubte sich an ein Kebap-Restaurant erinnern zu
können - es war uns gerade sehr danach. Tatsächlich haben wir dann auf Anhieb
den Laden von „Musti“ gefunden, wie sich der Besitzer uns vorstellte. Leider
wird er bald Mittagspause machen, aber ein Dürüm und ein Döner, jeweils mit
Cola, gehen sich noch locker aus. Über 20 Jahre lang führt Mustafa nun schon
seinen Laden und wer sich so lange hält, der muss mit Qualität überzeugen. Und
das haben sie echt drauf, wir haben beide selten einen so guten Dürüm bzw.
einen so köstlichen Döner gegessen und wir sind nicht selten Gast bei einem
Türken. Ein rundum gutes Essen - da kann noch so viel über Fastfood geätzt
werden, manchmal sind wir halt sehr empfänglich dafür. Zum
Verdauungsspaziergang sind wir dann noch einmal zum Seeufer runter, haben den
Schifferln, den E-Booten und den großen Ausflugschiffen zugeschaut und die
Schwäne beim Tauchen beobachtet. Wieder so Momente, wo für uns die Zeit
irgendwie stehen bleibt bzw. so unwichtig wird, dass wir ihr keine Bedeutung
mehr zumessen. Schon 16 Uhr? Schon 16 Uhr 45? Ist es schon 17 Uhr? Solche
Fragen stellen wir uns kaum noch, wir leben im Augenblick und für den
Augenblick. Morgen ist weit weg, wir wissen ja nicht einmal, was wir heute
Abend noch tun werden … Wie wir dann wieder in Richtung Campingplatz
aufgebrochen sind, ist es noch zu einer „lustigen“ Szene gekommen. Wir waren
grad am Weg zur Vespa, sind an einem Paar vorbeigekommen, als Ilse gehört (!!)
hat, dass die Frau eine Wespe in ihrem Nylonsackerl spazieren trägt. Sie hat
sie natürlich gewarnt und die Frau hat augenblicklich die Tüte fallen lassen
und - summsumm - hatte die vorwitzige Wespe ihre Freiheit wieder. Die Dame war Ilse
sehr dankbar für die Warnung und Gernot konnte wieder einmal nur den Kopf
schütteln über Ilses außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Als Kriminalistin hätte
sie jedenfalls eine Weltkariere hinlegen können … 😊 Wir sind dann endgültig
zum WoMo zurückgecruist, haben uns noch eine feine Jause zubereitet und
natürlich das eine oder andere Kaltgetränk zu uns genommen. Vom Topfenstrudel
ist übrigens kein Brösel übriggeblieben, das hätten wir auch nicht erwartet.
Aber er hat von der Qualität her nicht und nicht nachgelassen, wahrscheinlich
wäre er übermorgen auch noch genießbar gewesen …
Dienstag, 7. September 2021
Es geht wieder weiter, wir fahren heute nach Wien. Für unsere Verhältnisse
stehen wir sehr früh auf, frühstücken in aller Ruhe und richten uns danach für
die Abfahrt her. Das ist beinahe schon liebgewonnene Routine und in knapp 20
Minuten erledigt. Für das Aufladen der Vespa suchen wir uns einen idealen
Platz, dafür müssen wir halt ein paar Meter zu einer feschen Rasenkante fahren.
Hat perfekt geklappt, schnell noch die Klokassette leeren, frisches Wasser
fassen und weg sind wir. Da zeigte die Uhr exakt 9:09 Uhr. Wien ahoi! Wir haben
uns verkehrstechnisch nicht verspekuliert, an einem Dienstagvormittag ist auf
der A1 in Richtung Wien nicht die Hölle los und wir kommen problemlos voran.
Alle 80, 90 Kilometer bleiben wir auf einem Parkplatz oder einem Rasthaus kurz
stehen um uns die Beine vertreten. So gondeln wir gemütlich der
Bundeshauptstadt entgegen, bei St. Pölten kündigen wir uns bei Elle telefonisch
an - sie möge bitte das Gartentor öffnen. Das Gartentor, dass sie nur wegen uns
(!!) angeschafft hat. Denn vor drei Jahren hat Gernot unser WoMo noch durch das
ganz enge, alte Tor aufs Grundstück manövrieren müssen. Und beim Wegfahren hat
er sich dann leider ganz leicht verschätzt und - zack - war schon die
Lichtleiste des Motorradträgers abgerissen. Wurscht, alles längst repariert.
Aber Elle hat das keine Ruhe gelassen und sie hat das alte Einfahrtstor
ausgetauscht und jetzt beträgt dessen Breite 3,49 Meter!! Da könnten wir fast
schon quer … Lassen wir das 😊. Jedenfalls steht das
hübsche Gartentor schon sperrangelweit offen, als wir kurz nach 13 Uhr in
Wien-Floridsdorf eintreffen. Wir liegen schnell unserer lieben Freundin Elle in
den Armen, laden die Vespa ab, stöpseln den Strom an und lassen uns wenige
Minuten später schon auf einer der Terrassen nieder. Wir lassen uns dann bald
einmal vom Zustellservice Pizza und andere Köstlichkeiten liefern und
verbringen den Nachmittag mit Schlemmen, Quatschen und viel, viel Lachen. Wie
es dann Abend wird, machen wir uns auf ins Ernst-Happel-Stadion zum
Fußballmatch gegen Schottland. In Indien haben wir mit dem Taxidienst „Uber“
gute Erfahrungen gemacht, also checken wir uns ein Fahrzeug. Das heißt, wir
wollten uns ein Fahrzeug checken. Aber aus „Fahrer kommt in 6 Minuten“ wurden
derer 8, dann 11, 15 und schließlich 18 Minuten. Dann wurde uns trocken
mitgeteilt: „Kein Fahrzeug verfügbar“. Tja, die 11 Kilometer lange Fahrt wird
den Taxlern von „Uber“ wohl zu dürftig gewesen sein. Jedenfalls riefen wir uns
ein „normales“ Funktaxi und wenn sich der Fahrer nicht in der Adresse verlesen
hätte, wären wir schon nach 5 Minuten im Auto gesessen. So dauerte es halt 10
Minuten, aber das stresste uns wirklich nicht, weil wir immer genug Zeit
einplanen. Der Abendverkehr in Wien ist natürlich ein Wahnsinn, aber das ist in
jeder größeren Stadt nicht anders. Mehr als überpünktlich sind wir dann direkt
beim Stadion abgesetzt worden, der aus Serbien stammende Fahrer wünschte
unserem Team noch viel Glück, er selber ist von seiner Mannschaft schwer
enttäuscht, wie er uns während der Fahrt klagte. Mal schauen, ob wir heute mit
einem Grinsen oder einem langen Gesicht das Stadion verlassen. Vorher müssen
wir es aber erst mal betreten und das war nicht so einfach. Zwar haben wir den
für uns richtigen Eingang sofort gefunden und nach Vorzeigen des Grünen Passes
(der von den Securities mit dem Personalausweis verglichen wurde!) schritten
wir mit unseren Ticketausdrucken frohen Mutes zu den elektronischen Drehkreuzen
- die sich aber nicht öffneten. Der digitale Schranken konnte den Strich- bzw.
QR-Code des Tickets nicht lesen. „Sie müssen die Kopie gegen ein richtiges
Ticket tauschen.
Bitte zur Kassa“, war der freundliche Tipp eines Kontrollors
und wir machten uns auf den Weg dorthin. Dazu mussten wir de facto auf die
gegenüberliegende Seite marschieren und so ein Stadion ist ganz schön groß. Vor
allem für Gernot und seine PAVK sind solche Strecken keine Kleinigkeit. Aber
wenigsten ist es dann an der Kassa ebenso schnell wie unkompliziert abgelaufen
und keine 5 Minuten später hatten wir unsere „echten“ Tickets. Mit denen sind
wir dann auch problemlos ins Stadion gekommen und haben uns endlich auf unsere Hartschalensitze
fallen lassen. Zufällig und zu unserem Glück wärmten sich die österreichischen
Teamspieler direkt vor unserem Sektor auf und wir hatten die seltene
Gelegenheit, Arnautovic, Alaba und Co. eine gute Stunde lang bei ihren Übungen
beobachten zu können. Allein schon das war uns den Stadionbesuch wert - über
die nachfolgenden 90 Minuten wollen wir nicht unnötig viele Worte verlieren.
Vor lediglich 18.800 Zuschauern blamierte sich Österreich ordentlich gegen
Schottland und verlor mit 0:1. Wenigstens hatte die Handvoll Schottland-Fans
Grund zum Jubeln, man hat sie im ganzen Stadionrund gehört. Niederlagen seines
Teams lassen einen österreichischen Fußballfan jedoch nicht in Depressionen
verfallen - es ist vielmehr normaler Alltag 😊. Deshalb haben wir das
Stadion frohen Mutes verlassen, schließlich sollten wir noch unseren Freund
Matthi treffen. Der war aber gar nicht vor Ort, sondern kränkelte daheim herum.
Schade. Damit war aber für uns klar - alleine stürzen wir uns nicht ins Wiener
„Nachtleben“, dafür kennen wir uns viel zu wenig aus hier. Also heim. Bei einem
netten Polizisten erkundigten wir uns noch nach dem Taxistandplatz und
latschten hin. Natürlich warteten dort bereits viele Leute auf eine Droschke -
das wird sich hinziehen. Aber als erfahrene Taxikunden wussten wir natürlich
„Auf ein Taxi soll man nicht am Standplatz warten, sondern ihm entgegengehen“.
Taxifahrer lieben ja die so genannten „Winker“ und lassen sich hundertmal
lieber auf offener Straße anhalten, als dass sie einen mit Menschen überfüllten
Standplatz anfahren, wo sich die ungeduldigen Fahrgäste gegenseitig die
Autotüren aus der Hand reißen … Gernot hat das ja selbst jahrelang erlebt. Aber
die Idee mit dem „Entgegengehen“ hatten natürlich auch einige andere und so
dauerte es doch ein paar hundert Meter, bis wir ein freies Taxi aufhalten
konnten. Wieder hatten wir mit dem Fahrer einen Volltreffer gelandet, diesmal
ein Türke. Schnell hat er sich mit Gernot über Supersportautos unterhalten und
von seinem Traum erzählt, sich einen BMW M 4 zu kaufen. Der hat über 430 PS und
kostet deutlich mehr als 100.000 Euro, mit Extras und Tuning schnell auch mal
150.000. Doch das schreckt unseren Taxler nicht ab, er sagte noch den schönen
Satz: „Österreicher träumen von Sportautos, aber wir Tschuschen kaufen sie.
Hahaha.“ Und selbstironisch legte er nach: „Schauen Sie in einen Supersportler
hinein, überall sitzt ein Kanake drin.“ Wir wünschen ihm, dass der BMW M4 kein ewiger
Traum bleibt und steuern mit mehr als 3 Euro Trinkgeld unseren Teil dazu bei. Elle hat sich schon in ihr Schlafgemach zurückgezogen, lediglich Hauskatze
Mizzi begrüßt uns halbherzig. Wir ziehen uns auch in unsere Privatgemächer auf
vier Rädern zurück, trinken noch ein Gute-Nacht-Bier und legen uns dann
irgendwann nach Mitternacht endlich nieder. Wir sind bestens in Wien angekommen.
Mittwoch, 8. September 2021 Auch wenn knapp vor unserem WoMo alle paar Minuten ein Linienbus
vorbeischeppert, haben wir ausgesprochen gut geschlafen. Und das bis 10 Uhr!
Passt natürlich, wir stehen auf, wenn wir ausgeschlafen sind. Der Kaffee weckt
schnell die Lebensgeister und wir gehen den Tag an. Elle hat einige
Erledigungen zu machen und wir brechen in Richtung Prater auf. Mit der Vespa
ist die Fahrt über den elend langen Handelskai ein reines Vergnügen, an jeder
Ampel sichern wir uns die Poleposition und werden nirgendwo aufgehalten. Beim
Prater angekommen parken wir direkt neben dem Eingang, vollkommen unverschämt
stellen wir unseren Roller zwischen zwei Müllcontainer in den tiefsten
Schatten. Wir rufen Peter an, den Schauspieler, den wir in Altaussee
kennengelernt haben. Er wohnt in der Nähe und wird in einer Viertelstunde da
sein. Wir gehen derweil eine Runde spazieren und genießen diese spezielle
Atmosphäre in Österreichs größtem Vergnügungspark. Pünktlich finden wir uns
dann am Treffpunkt „Riesenrad“ ein und keine Minute später setzt sich Peter -
Schauspieler der er ist - spektakulär in Szene, als er sein E-Bike mit einer
Vollbremsung vor unserer Bank lautstark zum Stehen bringt. Die asiatischen
Touristinnen neben uns und haben ganz große Augen gekriegt … Wir beschließen
essen zu gehen und Peter führt uns ins „Schweizerhaus“. Dieses riesige Gasthaus
mit seinen unzähligen Gastgärten kennt wohl jeder Österreicher und selber wären
wir gar nicht auf die Idee gekommen, in dieser „Touristen-Falle“ einzukehren.
Aber Peter kennt sich als waschechter Wiener natürlich bestens aus und weiß,
dass man im „Schweizerhause“ gut essen kann. Und nicht nur die berühmten
„Stelzen“, wie die Schweinshaxen in Österreich heißen und die bis zu 1,7
Kilogramm (!!) schwer sind. Wir lassen uns in Peters „Stamm-Gastgarten“ im tiefsten
Schatten nieder und bestellen Bier für die Männer (Budweiser offen, ein Traum
von einem Bier!!), Ilse lässt sich ein Viertel Wein und einen Almdudler
bringen. Danach ordern wir Gulasch, Schweinsbraten und Cevapcici - und sind
völlig fassungslos, als alles nach weniger als 10 Minuten zu Tisch kommt. Und
das bei vielen hundert Gästen, die alle essen und trinken, was das Zeug hält.
Unglaublich eigentlich, aber es sind natürlich gleich einige Dutzend Leute im
Service beschäftigt und das Personal gilt im „Schweizerhaus“ traditionell als
äußerst fähig. Chapeau und glatte 5 Sterne für Qualität und Bedienung! Peter
muss dann weg, wir begleiten ihn noch bis zum Ausgang, dann satteln wir wieder
unsere Vespa. Wir haben noch was zu Erledigen - schon wieder ein Spätzle-Sieb
kaufen. Wie vor kurzem in Altaussee. Gestern hat Gernot versprochen, für Elle
Käsespätzle zu machen und dazu braucht es nun mal die richtigen Werkzeuge.
Google meldet uns innerhalb von Sekunden ein entsprechendes Geschäft und wir
blatteln los. Wir werden kreuz und quer durch Wiens Straßen geführt und landen
schließlich vor einem Geschäft mitten in der Innenstadt. Und zwar so richtig
mitten mittendrin. Beim Parken der Vespa sehen wir das Dach vom Stephansdom -
alles gesagt. Ilse kommt nach wenigen Minuten mit dem Spätzlesieb daher und
direkt nebenan kaufen wir bei einem BILLA Vorarlberger Bergkäse und den
Schweizer Gruyere, auch Greyerzer genannt. Beides fantastische Käsesorten,
fein, dass man die fast überall in Österreich bekommt. Mit der Beute im
Heckköfferchen haben uns dann in den Irrsinn des Großstadtverkehrs geworfen und
sind über den Gürtel nach Floridsdorf gefahren. Das sind gut und gern 10
Kilometer über eine vier- bis fünfspurige Straße mit gefühlten 50 Kreuzungen.
Mit der Vespa sind wir natürlich privilegiert, überall gelingt es uns aber
nicht, bei Rotlicht in die erste Reihe vorzudrängeln. Wir halten uns oft an
andere Mopedfahrer, die sich gekonnt durch die Kolonnen durchschlängeln und
auch mal ein Stück über den Gehsteig fahren. Das tun wir nicht, wir kommen auch
so nach Floridsdorf und sind dann tatsächlich etwas geplättet vom
Verkehrswahnwitz hier. Wir sind halt doch Innsbrucker und diese langen Strecken
im dichten Stoßverkehr einfach nicht gewohnt - wann überholen wir schon 1.000
Autos in 20 Minuten …? 😊 Ilse hat von ihrem Viertel Wein im „Schweizerhaus“
tatsächlich einen kleinen Spitz, nicht nur deshalb legen wir uns in unsere
Betten und gönnen uns ein ausgedehntes Nachmittagsschläfchen. Bis nach 18 Uhr.
Dann treffen wir die Vorbereitungen für das Abendessen - Gernot reibt den
ganzen Käse klein, Ilse produziert ihre sagenhaften Zwiebelringe und sogar
einen gemischten Salat mit Radieschen. Dazwischen blödeln und quatschen wir,
natürlich leeren wir Bier um Bier, vor allem Elle und Gernot erweisen sich
erneut als außerordentlich trinkfest. Irgendwann erkundigt sich dann Ilse über
den allgemeinen Grad des Hungers. Elle meint dazu nur, mit Blick auf das Bier
in ihrer Hand: „Also ich hab´ eh schon Kohlehydrate genug!“ Gernot kann dem nur
lachend zustimmen und auch Ilse hat nicht wirklich Lust auf Essen. Also alles
schön verpackt in den Kühlschrank, morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Wir sitzen dann noch lange auf der Terrasse zusammen, mittlerweile hat Ilse
unsere Papierlampion-Lichterkette aufgehängt, die sie zum 60er geschenkt
bekommen hat. Sehr hübsch. Zwischendurch mussten wir uns noch ein paar Bier
liefern lassen, morgen sorgen wir dann wieder selber für Nachschub. Der
Bierlieferant freute sich übrigens sehr über die 5 Euro Trinkgeld, die ihm
Gernot spendierte. Noch mehr freute er sich, als ihm Gernot verschwörerisch
zuflüsterte: „Wissen Sie, das ist nämlich nicht mein Geld.“ Denn tatsächlich
bezahlte er aus Elle Brieftasche und für einen Moment lang fühlte er sich wie
ein Politiker, die ja auch immer großzügig das Geld anderer Leute verteilen … Es
ist dann noch ein sehr unterhaltsamer und lustiger Abend geworden, wann er zu
Ende ging weiß niemand, keiner hat mehr auf die Uhr geschaut … Donnerstag, 9. September 2021 Gleich nach dem Aufstehen startet Gernot die Vespa und fährt damit in die
ein paar hundert Meter entfernte Bäckerei. Mit der handwarmen Beute düst er
dann sozusagen direkt an den Frühstückstisch und der richtige Start in den Tag
konnte beginnen. Wir haben einiges vor heute. Als erstes fährt Gernot mit dem
Moped zur nahegelegenen Donau runter. Elle möchte wissen, ob das vor ein paar
Jahren abgebrannte Ausflugslokal „Schilfhütte“ schon wieder aufgebaut ist, sie
habe da was gehört. Weit ist der Weg dorthin ja nicht, aber er ist doch
umsonst. Denn bald einmal stoppen Gernot am Hubertusdamm Fahrverbotsschilder
und zu Fuß mag er sich nicht auf eine Erkundungstour begeben. Die machen wir
dann halt morgen alle gemeinsam. Nach einem relaxten Vormittag mit viel Kaffee
und Plaudern haben wir uns dann gegen 12 Uhr mit dem Roller aufgemacht - unser
Ziel ist der Zentralfriedhof in Wien-Simmering. So ein Ausflug mag vielleicht
verwundern, aber der Zentralfriedhof ist wirklich einen Besuch wert. Noch dazu
ist er der größte Friedhof der Welt, es liegen hier mehr Menschen begraben, als
aktuell in Wien wohnen. Und Wien zählt momentan immerhin gut 2 Millionen
Einwohner … Wir nehmen wieder den Weg über den Handelskai und kommen erneut
bestens voran. Es ist echt ein breiter Weg von Floridsdorf nach Simmering, mit
dem Auto fast schon eine Reise. Mit der Vespa ist es hingegen eine reine
Genussfahrt und schließlich parken wir uns bei Tor 3 ein. Wir waren vor ein
paar Jahren schon einmal hier, daher bemerkt Ilse sofort, dass wir heute beim
falschen Tor stehen. Also fahren wir die paar hundert Meter zum richtigen
Eingang und stellen die Vespa unmittelbar neben Tor 2 in den einzig vorhandenen
Schatten. Dann spazieren wir los und schreiten in den kommenden zweieinhalb
Stunden die unzähligen Ehrengräber des Friedhofs ab. Wir kommen an der letzten
Ruhestätte von Udo Jürgens vorbei, nicken anerkennend dem Grab von Arik Brauer
zu und schließlich sitzen wir eine ganze Zeit lang am Memorial von Falco. Hier
stehen gleich vier Bänke und die Kronenkorken am Boden zeugen davon, dass hier
so manch einer mit Österreichs einzigem Popmusiker von Weltrang ein Bierchen
zwitschert. Schön ist es am Zentralfriedhof, schön und besinnlich.
Eine Oase
der Ruhe mitten in der Hektik einer Großstadt, auch wenn am Friedhof eine
eigene Buslinie (!) unterwegs ist. Man könnte die zahllosen Straßen und Wege
des riesigen Friedhofs sogar mit der Vespa befahren, aber das fiele uns nicht
mal im Traum ein. Erst wenn Gernot wegen seiner Krankheit gar nicht mehr gehen
könnte. Aber das wird sich noch hinziehen, denn momentan ist Gernot gut zu Fuß
unterwegs, 1.000 bis 1.500 Schritte am Stück sind immer drin, vor eineinhalb
Jahren waren es keine 250. Nach den ausgiebigen Spaziergängen am Zentralfriedhof
sind wir mit der Vespa ohne Ziel losgefahren und unterwegs haben wir uns dann
an die Hinweisschilder „Zentrum“ gehalten. Gernot kennt sich in Wien halbwegs
aus und in Kombination mit Google Maps am Handy parkten wir uns ohne Umwege
mitten in der Innenstadt ein. Bei den Ringstraßen Galerien. Von dort sind wir
eine große Runde über die Kärntner Straße spaziert und schließlich direkt zum
Stephansdom gekommen. Eigentlich wollten wir uns hier in der Konditorei „Aida“
einen Kaffee und ein Kuchenstück gönnen, aber das Traditionslokal ist offenbar
der Pandemie zum Opfer gefallen. Wir haben dann in der Bücherei „Leporello“
vorbeigeschaut, die gehört seit kurzem auch Gernots Verleger Markus Renk. Wir
haben erst gestern mit ihm telefoniert und er hat uns gebeten, dort einen
schönen Gruß von ihm auszurichten. Doch leider war die einzige Angestellte so
mit Telefonieren beschäftigt, dass sie uns gar nicht bemerkt hat. Nach gut zehn
Minuten sind wir dann gegangen, die Grüße von Markus sind wir also nicht
losgeworden … Direkt hinter dem Stephansdom befindet sich eine Filiale der
Bücherei „Tyrolia“ und in Tirol haben die Gernots Bücher im Angebot. Hier in
Wien (wenig verwunderlich) nicht, dafür kaufen wir einen riesigen
Pferde-Kalender für Hannah. Natürlich für 2022. Danach hat Gernot eine neue
Lesebrille verpasst gekriegt, seine bisherige hat einen irreparablen Schaden
und wir haben sie noch im Geschäft weggeschmissen. Nun wurde es endgültig Zeit
für ein Essen und wir kehrten unmittelbar neben dem Stephansplatz ins „Ristorante
Firenze“ ein. Da waren wir schon einmal und wir hatten das Lokal zu Recht in
guter Erinnerung. Wir haben wieder sehr gut gegessen, an Ilses „Carpaccio di
Manzo“ gab es ebenso wenig auszusetzen wie bei Gernots „Tagliatelle al Ragu“. Die Preise waren dem Standort entsprechend recht hoch und auch der Schmäh mit
dem „Coperto“ wurde 1:1 aus Italien übernommen. Wurscht, ein gutes Essen ist
uns allemal einen runden 50er wert. Ausgeruht und durch das Essen gestärkt,
haben wir uns dann wieder in den Gürtelwahnsinn geschmissen und sind im totalen
Kampfmodus nach Floridsdorf geglüht. Es ist aber nicht so, dass Gernot aufs
Rasen versessen ist, aber es ist viel gefährlicher, sich andauernd überholen zu
lassen oder den andauernden Spurwechslern in die Quere zu kommen. „Might is
right“ gilt auch am Gürtel, der Stärkere hat recht. Jeder muss selber schauen,
wo er bleibt. Jedenfalls sind wir wieder bestens durchgekommen und in
Floridsdorf haben wir uns beim „Spar“ dann gleich noch eine 24er Lage Bier
gekauft. Nicht dass wir wieder auf dem Trockenen sitzen … Endlich bei Elle angekommen haben wir uns auf
der Terrasse zusammengesetzt und wieder eine ausgesprochen feine Zeit
miteinander gehabt. Das Wetter ist wieder ideal, Sonnenschein und überhaupt
nicht heiß. „Das wäre jetzt ideal zum Rasenmähen, aber ich weiß nicht wie der
Mähtraktor funktioniert“, seufzte Elle und Gernot machte sich auf, das Ding mal
in Augenschein zu nehmen. Gernot ist ja schon mit vielen verschiedenen
Fahrzeugen unterwegs gewesen, vom Mofa bis hin zum 38 Tonner. Ein Rasentraktor
war nie dabei. Und so hat es auch gut 10 Minuten lang gedauert, bis Gernot die
Bedienung des Gerätes kapiert hat, aber dann konnte es losgehen. In einem plötzlichen
Anfall von Mäh-Lust hat Gernot dann gleich gut 50 Prozent des Grundstückes von
Elle bearbeitet und das sind immerhin fast genau 1.000 qm. Nur rund um den
Swimmingpool und auf der steilen Geländestufe ist das Gras noch
stehengeblieben, das muss dann noch mit dem Handmäher oder der Sense entfernt
werden. Immerhin ist das hohe Gras jetzt zu einem guten Teil auf ein
vertretbares Maß zurückgeschritten, morgen ist der Rest dran. Und Gernot kann
eine neue Erfahrung in seinem Leben abhaken - Rasenmähen mit Traktor - Check! 😊Unter viel Lachen, Blödeln und Trinken ist es dann Abend geworden - Zeit
für Nahrungsaufnahme. Viel gab es ja nicht zu tun, für die auf heute
verschobenen Käsespätzle muss Gernot nur den Teig anrühren und einen Topf mit
Wasser zum Kochen bringen. Das geht. Der grüne Salat mit Radieschen war ebenso
schon vorbereitet wie die köstlichen Röstzwiebeln, also mussten wir nicht lange
aufs Essen warten. Es sind dann wieder so richtig gute Käsespätzle geworden,
wobei man dazu sagen muss, dass das bei den guten Zutaten nun wirklich keine
große Kunst ist. Man muss es halt schon mal gemacht haben …Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir uns dann ins WoMo zurückgezogen und
noch einen Pasch gemacht. Das war heute mal wieder so ein richtig dichter Tag,
mal schauen, was morgen so abgeht. Ach ja, Gernot hat mit 9.667 Schritten nur
knapp die 10.000er Marke verfehlt, Ilse wird mit ihren viel kleineren Füßen
wohl über 13.000 Schritte gemacht haben. Sehr brav …
Freitag, 10. September 2021
Heute ist Gernot erst aufgewacht, als es im Wohnmobil schon herrlich nach Kaffee
duftete. Ilse hat dann überhaupt eine fulminante Schaffungsperiode eingeleitet,
indem sie zuerst das Gartentor von Elle mit einer selbstkonstruierten
Aufhängevorrichtung benutzerfreundlicher gestaltete. Jaja, die Werklehrerin!
Danach hat sie die Klokassette geleert, das Führerhaus unseres WoMo poliert (!)
und schließlich noch eine alte Fleecejacke in Putztücher verwandelt. Gernot hat
sich nach dem Frühstück erneut auf den Rasenmäh-Traktor geschwungen und den
Rest des Grundstücks „entgrast“. Einmal wäre dabei Gernot der schwere Traktor
beinahe umgekippt, denn die Geländestufe muss man mit Vollgas nehmen.
Jedenfalls ist es sich um das berühmte Frauenhaar ausgegangen, das Arbeitsgerät
stand genau an der Kippe zum Kippen und nur durch eine blitzartige Gewichtsverlagerung
konnte Gernot das Umstürzen verhindern. Dabei hat er sich im Schulterbereich
böse „verrissen“, hoffentlich nichts Ernstes … Übrigens, wäre der Traktor
umgefallen und abgestürzt, dann wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit im
Swimmingpool abgesoffen. Na DAS wär‘ ja was gewesen!
Gegen Mittag meldet sich dann unser vielbeschäftigter Freund Matthi, er
wird uns irgendwann nach 14 Uhr in der „Schilfhütte“ treffen. Super, wir haben
Matthi seit fast drei (!) Jahren nicht mehr gesehen. Außer im Fernsehen
natürlich 😊. Wir machen uns dann
gemeinsam mit Elle zu Fuß in Richtung „Schilfhütte“ auf, da wird es 12 Uhr 30
gewesen sein. Weit ist der Weg ja nicht und keine halbe Stunde sitzen wir schon
auf der Terrasse des netten Gasthauses. An eine Hütte erinnert hier nichts
mehr, das Lokal ist modern gestaltet, das Personal freundlich und nett, das
Essen hervorragend und die Getränke eisgekühlt. Was will man mehr? Wir sitzen
direkt am so genannten „Entlastungsgerinne“ der Donau und sind angesichts der
Hitze froh um die großen Sonnenschirme. Schließlich kommt Matthias
angeschnauft, er hat quer durch die ganze Stadt fahren müssen, um zu uns zu
stoßen. Wir begrüßen uns herzlich, Elle und Matthi kennen sich von unserer
Hochzeit in Hallstatt. Wir haben uns viel zu erzählen und die Zeit rast nur so
dahin. Zu einer kuriosen Szene ist es dann noch mit Gernots Mitbringsel für
Matthi gekommen. Als FC Wacker Innsbruck freute sich Matthias sehr über die
schwarz-grüne FFP2 Maske mit Original FCW Logo. Plötzlich fegte ein Windstoß
die in Plastik eingeschweißte Maske vom Tisch und sie verschwand für immer und
ewig in einer Ritze des Holzbodens. Diese Ritzen sind maximal 0,3 cm breit und
es ist ein wirklich unglaublicher Zufall, dass die Maske da durchgeschlüpft
ist. Sachen gibt’s … Wir sind dann noch bis 18 Uhr 30 sitzen geblieben und haben mitgekriegt,
wie Matthi die Abschluss-Redaktionskonferenz für die „Zeit im Bild“ Nachrichtensendungen
durchgeführt hat. Vom Handy aus am Wirtshaustisch bei einem Bierchen die
einzelnen Chefredakteurinnen und Chefredakteure nach den Themen des Tages
abzufragen, das hat schon was und das kann nur Home-Office 😊. Matthi hat uns dann zum
Haus von Elle gebracht und wir haben uns wieder unseren
Lieblingsbeschäftigungen Quatschen und Lachen hingegeben. Später haben wir noch
einen Pasch angefangen, aber Gernot musste nach der Hälfte w.o. geben und sich
niederlegen. Es wird doch nicht das eine oder andere der sieben, acht Biere
schlecht gewesen sein … 😊. Ilse hat sich dann noch
lange mit Elle unterhalten und es war dann schon fast 23 Uhr, als sie sich in
unser Häuschen zurückgezogen hat. Übrigens, keine 50 Meter von Elles Haus wird
der „Floridsorfer Kirtag“ veranstaltet, mit Fahrgeschäften,
Rummelplatz-Atmosphäre und unendlich vielen Ständen mit Speisen aller Art. Das
schauen wir uns morgen genauer an, garantiert …!
Samstag 11. September 2021
Wenn es nach Udo Jürgens ginge, dann fängt heute das Leben unseres Freundes
Wolfgang an, denn vor 66 Jahren ist er zur Welt gekommen. Aber leider lebt
Wolfgang seit 2016 nicht mehr, er fehlt uns allen immer noch ungeheuerlich.
Scheiß Tod! Aber das Leben muss weiter gehen, da gibt’s eh keine andere
Alternative … Wir stehen erst gegen 10 Uhr auf, da ist draußen schon schönstes
Spätsommerwetter. Wir haben nach dem Frühstück einen Auftrag zu erledigen, denn
die liebe Mizzi hat kein Katzenfutter mehr. Das geht natürlich gar nicht, also
starten wir unseren Roller. Sagen wir besser, wir wollten ihn starten. Denn die
Vespa macht keinen Mucks, ganz so, als wäre die Batterie zusammengebrochen. Das
kann aber kaum sein, denn wir haben sie erst vor ein paar Wochen erneuern
lassen. Wir rufen den ÖAMTC an, der Pannenhelfer wird in knapp eineinhalb
Stunden eintreffen. Genau die Zeit, die wir für einen Pasch brauchen.
Tatsächlich läutet genau einen Wurf vor Ende des Spiels das Telefon, der
Pannendienst ist da. Der gute Mann braucht dann lediglich einen
Schraubenzieher, ein Spannungsmessgerät und fünf Minuten bis zur Diagnose: „Die
Lichtmaschine hat sich verabschiedet.“ Die muss schon vorgestern eingegangen
sein, wir erinnern uns beide an ein hässliches Geräusch beim Anfahren an
irgendeiner Gürtel-Ampel. Tja, shit happens - da müssen wir durch. Fahren
können wir mit der Vespa so nicht mehr, theoretisch könnte man die Batterie
aufladen und dann so lange fahren, bis der Strom wieder weg ist. Wie weit wir
so kommen würden, ist aber unvorhersehbar. Wir können an einem Samstag nicht
mal herumtelefonieren, ob eine Werkstatt in der Nähe eine passende
Lichtmaschine lagernd hat. No Problem in Wirklichkeit, da kümmern wir uns am
Montag drum, nütz eh nix. Der Katze ist es natürlich völlig egal, wie wir an ihr Futter kommen,
Hauptsache wir kaufen es möglichst bald. Also machen wir uns zu Fuß auf den
Weg, Gernots Fitnessarmband verzeichnet gute 1.500 Schritte bis zum Supermarkt.
Dort füllen wir unseren Rucksack mit einem breiten Sortiment an Katzenfutter
an, natürlich nur in den von Mizzi bevorzugten Geschmacksrichtungen. Sonst könnten
wir es selber fressen und wer will das schon …? Den Retourweg nehmen wir über
die so genannte „Lorettowiese“, wo die Attraktionen und Verkaufsstände für den
„Jedleseer Kirtag“ aufgebaut sind. So bekommen wir einen ersten Überblick über
das Gebotene und vor allem die Vielzahl der kulinarischen Verlockungen stimmt
uns zuversichtlich. Das werden wir heute voll ausnutzen. Vorher bringen wir
aber das Katzenfutter ins Haus, Ilse legt sich dann ein bisschen nieder. Elle
hat auf Gernots Wunsch den Beamer aktiviert und auf der riesigen Leinwand
schauen wir uns das Formel 1 Sprintrennen von Monza an. Tolles Spektakel, wobei
wir den Ausgang des Rennens schon zehn Minuten später wieder vergessen haben 😊.
Dann ist es Zeit für
Entertainment geworden und wir haben uns in den Trubel des Kirtags geworfen.
Herrlich. Wir sind zuerst einmal alle „Fress-Standln“ abgelatscht, bei jedem
einzelnen hätten wir zuschlagen können. Ein Traum. Schließlich gönnte sich Gernot
den ersten „Langos“ seines Lebens und das in knusprigen Backteig eingewickelte
Debreziner-Würstchen schmeckte himmlisch. Aber natürlich diente der „Langos“
nur als Wegzehrung bis zum nächsten unwiderstehlichen Angebot - Indisches
Chicken Curry. Wir lieben die indische Küche, aber leider hat dieses Curry gar
nichts hergegeben. Geschmacksneutral - dieses Attribut beschreibt das Essen
noch am besten, also war es zumindest nicht übel. Ohne unnötig angeben zu
wollen, so ein Curry kriegt Gernot hundertmal besser hin, er würde aber auch
40, 50 indische Gewürze dafür verwenden. Und nicht zwei oder drei. Wurscht, wir
haben uns dann noch nett mit den Besitzern unterhalten, sie kommen aus dem
Punjab. Kaltes Bier haben wir ihnen dann auch noch abgekauft, ein Teil des
Wechselgeldes wurde uns dabei in „Papadam“ ausbezahlt - eine knusprige,
fladenartige Spezialität. DAS war dann wieder typisch indisch 😊. Elle ist dann
irgendwann die paar Schritte zum Haus zurückgegangen, wir haben noch lange die
Atmosphäre am Rummelplatz genossen. Das Kreischen der Mädchen in den
Fahrgeschäften, das Buhlen der Burschen um die schon etwas älteren Mädchen, das
ansteckende, vielstimmige Lachen der Leute an den Biertischen - einfach
wunderschön.
Wir gehen ja sonst nicht so gern unter viele Menschen, seit der
Pandemie noch weniger gern. Aber das hier und heute war okay, die Menschen ballten
sich nirgendwo, auch beim Anstellen wird größtenteils der Abstand eingehalten,
das passt. Schließlich hatten wir uns sattgesehen und auch unsere Ohren hatten
genug von der allerorten lautstark dröhnenden Musik, den vielen Hupen und
heulenden Sirenen, sowie dem ganzen Geschrei der Feiernden. Da ist es natürlich
doppelt fein, dass wir keine 50 Meter weit bis zu unserem WoMo spazieren müssen,
um dort die Tür zu unseren eigenen vier Wänden zu öffnen. Wir machen natürlich
noch einen lässigen Pasch und relativ früh legen wir uns dann nieder. Das war
wieder ein schöner Tag, nicht einmal die defekte Vespa vermag uns die gute
Stimmung zu trüben. Das lassen wir halt reparieren, vielleicht geht’s ja eh
ruck-zuck, dann können wir unsere Fahrt wie geplant fortsetzen. Und sonst
fahren wir halt heim, was soll’s? Das ist ja das Schönste an unserem Leben,
dass wir tun und lassen können, was wir wollen. Oder wozu uns die Umstände
zwingen. Wir sind und bleiben für alles offen oder „situationselastisch“, wie
es auf neudeutsch heißt … 😊.
Sonntag, 12. September 2021 Schon um 8 Uhr stehen wir auf, Ilse hat sogar extra den Wecker (!)
gestellt. Aber wir treffen uns heute mit unseren lieben Freunden Barbara,
Michael und Hannah. Es ist überhaupt das erste Mal, dass wir sie in Wien
besuchen, die letzten Jahre haben wir uns immer in ihrem Haus in Altaussee
getroffen. Und um zu ihnen zu kommen, müssen wir durch die halbe Stadt fahren.
Zugegeben, wir wären bequem genug gewesen, uns wieder ein Taxi zu rufen. Aber
das geht diesmal tatsächlich nicht, denn es findet der Wien-Marathon statt. Deshalb ist die halbe Stadt gesperrt und zur Wohnung unserer Freunde kommt man heute
nur mit Öffentlichen Verkehrsmittel. Kein Problem, Elle erklärt uns genau
unsere Fahrtstrecke, zusätzlich lädt sich Ilse eine App der „Wiener Linien“
herunter. Zuerst geht es gute zehn Stationen mit dem Bus der Linie 34 A, die
wir übrigens gratis nutzen durften. Denn wenn kein Fahrscheinautomat vorhanden
ist, man auch sonst keinen Fahrschein kaufen kann (Sonntag!) und der Fahrer
kein Ticket vorrätig hat, dann wird man von den „Wiener Linien“ auf diese Fahrt
eingeladen. So steht das wörtlich in der Betriebsordnung. Das gefällt uns
natürlich 😊. Wir steigen dann bei
einem ziemlich großen Terminal in die U 6 um, hier hat eine Tabak Trafik
geöffnet und wir kaufen uns selbstverständlich Tickets. Fürs Schwarzfahren
haben wir beide keine Nerven und haben die auch nie gehabt. Die U-Bahn steht
schon bereit und wir passieren Station um Station, bis wir endlich bei der
„Gumppendorfer Straße“ aussteigen. Von hier aus sind es dann noch gute 400
Meter bis zur Wohnung unserer Freunde, das haben wir dieser Tage bereits mit
der Vespa ausgecheckt. Wir treffen dann vor dem Haus direkt auf Barbara, sie
ist gerade mit frischen Brötchen von der Bäckerei zurückgekommen. Hannah freut
sich sehr über den großen Kalender mit den schönen Pferden und auch Michael hat
mit den Pins, die ihm Gernot mitgebracht hat, eine Gaudi. Wir nehmen dann auf
dem Balkon der schönen Wohnung ein üppiges, zweites Frühstück ein, ehe wir zum
„Böhmischen Prater“ aufbrechen. Der ist sozusagen das Gegenstück zum riesigen Vergnügungspark
„Prater“ im Bezirk Leopoldstadt, den die Wiener „Wurstel-Prater“ nennen. Der
„Böhmische Prater“ befindet sich weit draußen in Simmering, das sind viele
Kilometer Anfahrt. Das Auto hat Barbara schon gestern so geparkt, dass es
außerhalb der gesperrten Straßen steht. Die Fahrt dauert sicher mehr als eine
halbe Stunde und das ohne großartigen Verkehr. Aber Wien ist flächenmäßig
natürlich ein ganz anderes Kaliber wie Innsbruck. Schließlich sind wir bestens
angekommen, Barbara führt uns selbstlos bis zum Eingang des Vergnügungsparks
und sucht sich dann mühevoll einen Parkplatz. Wir vier schreiten derweil alle
Attraktionen ein erstes Mal ab, sämtliche Fahrgeschäfte und Biergärten befinden
sich links und rechts einer ca. einen Kilometer langen Straße. Wir warten bis
wir wieder komplett sind und dann kriegt Hannah ihre traditionelle Fahrt mit
der Achterbahn spendiert. Die tapfere Ilse begleitet sie, während sich Barbara,
Michael und Gernot - nicht völlig frei von Schadenfreude - das Durchbeuteln und
Durchschütteln der beiden von außen anschauen. Ilse weiß schon beim Aussteigen,
wo an Knien und Ellbogen sie morgen blaue Flecke haben wird. Als nächstes stand
das Autodrom auf dem Programm, die Wiener amüsierten sich natürlich sehr
darüber, dass wir Tiroler zu den Auto-Scootern immer schon „Puff-Autos“ gesagt
haben. Wir haben uns alle fünf einen Wagen geschnappt, auch Ilse, die man mit
etwas Übertreibung durchaus noch als „frischoperiert“ bezeichnen kann.
Wohlgemerkt operiert an den Rückenwirbeln. Da wird dann eine wilde Fahrt mit
dem „Puff-Auto“ zu einer thrilligen Herausforderung. Besonders wenn einer der
Mitstreiter ein hochmotivierter 10-jähriger Bub ist, dessen einziger Lebenssinn
darin besteht, erwachsene „Puff-Auto-Fahrer“ möglichst brutal zu rammen. Noch
dazu hat der Bub seinen Scooter perfekt unter Kontrolle gehabt und wir haben
alle unseren schweren Treffer abgekriegt. Auch Ilse. Aber ihr Kreuz hat das
ausgehalten. An dieser Stelle noch einmal ein Sonderlob an Ilses Operateur
Professor Kostron, der mehr als nur ganze Arbeit geleistet hat. Hannah, Barbara und Michael haben sich dann noch ein paar Runden lang heiße
Duelle auf dem Autodrom geliefert, Ilse hat ein paar super Bilder davon
geschossen. Soviel Action macht natürlich irgendwann hungrig und durstig, also
suchten und fanden wir einen Platz für uns fünf in einem schattigen Biergarten.
Es dauerte zwar ein bisserl, weil das Lokal personalmäßig dramatisch
unterbesetzt war, aber schließlich türmten sich doch noch Schnitzel, Cordon
Bleus, Salate, Bier und Gespritzte auf unserem Tisch. Das Gelage dauerte gut
und gern eine Stunde und anschließend sind wir von unseren Freunden bis vor die
Haustür unseres WoMo gefahren worden. Eine nette Geste und ein wahnsinniger
Umweg natürlich. Danke noch einmal, schön wars, fein haben wir es gehabt.
Übrigens
hat Gernot das Treffen mit unseren Freunden gleich dazu genützt, die längst
„angedrohten“ Feierlichkeiten zu seinem nächsten Geburtstag formlos abzusagen.
Er wird ja im Februar 60 und das wäre an sich eine gute Gelegenheit gewesen,
mal wieder alle Freunde auf einmal zusammenzutrommeln. Aber - nicht nur wegen
der Pandemie - wir machen das jetzt anders. Es wird nicht nur ein Fest geben,
sondern gleich einige. Wir werden den runden Geburtstag in Wien feiern, in
Altaussee, in Bald Salzuflen, in Hamburg und natürlich in Innsbruck. Wir fahren
eh so gern weg … 😊 Viel haben wir an diesem Tag nicht mehr gemacht, natürlich sind wir noch
mit Elle zusammengesessen, haben wieder ein paar Bierdosen belüftet und später
im Wohnmobil noch einen Gute-Nacht-Pasch gemacht. Morgen geht es wieder on the
road again, es sei denn, wir finden hier in der Nähe zufällig eine Werkstatt
plus passender Lichtmaschine. Aber das ist wenig wahrscheinlich, viel
wahrscheinlicher fahren wir morgen heim. Vielleicht mit einem Zwischenstopp,
mal sehen … Montag, 13. September 2021 Um 7 Uhr 30 sind wir schon voll fit und starten mit einem starken Kaffee in
den Tag. Schnell ist klar, dass wir unsere Vespa beim „Autohaus Meisinger“ in
Völs reparieren lassen. Das wird aber eine Geduldsprobe werden, weil sie die
passende Lichtmaschine nicht lagernd haben und die Lieferung aus Italien wird
wohl zwei Wochen lang dauern. Kann man nix machen, wir sagen uns für morgen
Nachmittag an, die sollen das Ding schon mal bestellen. Um ziemlich genau 10 Uhr fahren wir dann nach herzlicher Verabschiedung von
Elle in Floridsdorf ab und sogleich auf die Autobahn. Die werden wir erst
wieder bei der Abfahrt Mondsee verlassen, denn dort haben wir uns beim Camping
„Mond See Land“ angekündigt. Für eine Nacht, wir wollen nicht mehr 600
Kilometer am Stück fahren. Vor allem deshalb, weil wir nicht mehr müssen. Über
die Fahrt von Wien nach Mondsee gibt es nichts Aufregendes zu berichten, knapp
über 300 Kilometer Autobahn halt, für die wir vier Stunden gebraucht haben. Wir
suchen uns einen Platz nahe am Waschhaus und richten uns ein. Das geht rasch,
denn leider muss die Vespa auf ihrem Träger bleiben. Obwohl, auch wenn sie
laufen würde, für den einen Nachmittag hätten wir sie eh nicht abgeladen. Die
Frage nach dem Essen am Platz - das Restaurant hat nämlich am Montag
geschlossen - hat sich auch erledigt: es steht ein Food-Truck am Gelände,
früher hätte man Imbiss-Wagen dazu gesagt. Der hat Burger und Pommes zu bieten,
da schlagen wir dann zu. So ist es erwartungsgemäß auch gekommen, beide Burger
waren sehr gut, auch wenn wir sonst nie irgendwo einen Burger bestellen. Außer
bei McDonalds, im Schnitt ein, zwei Mal pro Jahr. Wobei, die Burger hier aus
dem Food-Truck spielen in einer ganz anderen Liga wie der Mäci. Auf den Fußball
übertragen könnten man dieses Match als Kreisliga gegen Champions League
bezeichnen …😊 Den frühen Abend haben
wir für einen Pasch genützt und kurz vor Betriebsschluss ist Ilse noch eine
Runde in den Pool schwimmen gegangen. Gernot hat sie zumindest dorthin
begleitet, er selber hat auf ein Bad im lauwarmen Wasser verzichtet. Zu nass.
Vor allem um diese Zeit. Mit ein paar kühlen Drinks haben wir dann den Tag zu
Ende gehen lassen, morgen geht es heimwärts. Wie immer freuen wir uns drauf -
so schön kann eine WoMo Reise gar nicht gewesen sein, dass wir uns nicht total
auf zu Hause freuen.
Dienstag, 14. September 2021
Nach dem Frühstückskaffee machen wir das WoMo für die Abfahrt fertig und
dabei kommt Gernot mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Das Pensionistenpaar
kommt aus dem ehemaligen Ostdeutschland und sie sind mit dem Wohnwagen
unterwegs. Der Mann zeigt sich sehr an Geschichte interessiert, vor allem über
die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Gernot kommt auf Innsbruck zu sprechen,
der nette Herr kennt unsere Stadt, kein Wunder - jeder Camper aus Deutschland
muss am Weg nach Italien fast zwangsläufig über unsere Stadt fahren. Da trifft
es sich ja super, dass Gernot in seinem Buch „Barfuß durch Innsbruck“ das Aufwachsen
seines Schwagers Erich in den Nachkriegsjahren beschrieben hat. Und noch
superer ist natürlich, dass Gernot üblicherweise immer ein paar Exemplare
seiner Bücher mit dabei hat. Und so konnte er dem geschichtsinteressierten
Deutschen das Buch schenken, mit einer Widmung obendrein. Da hat sich der Mann
aber wirklich und aufrichtig gefreut - und Gernot hat das Pfadfindermotto
„Jeden Tag eine gute Tat“ schon früh am Vormittag erfüllt. Passt. Wir fahren
dann ab, geplant ist die Heimfahrt wieder über Bischofshofen und Lofer. Kurz
vor Salzburg fragt Gernot dann Ilse nach den Stauzeiten am Grenzübergang
Walserberg. Irgendwie hat er heute keine Lust, den knapp 100 Kilometer langen
Umweg zu nehmen. Und siehe da, Google Maps meldet überhaupt keinen Stau, gar keinen.
Gut, dann fahren wir heute mal ausnahmsweise wieder über das „Große deutsche
Eck“, also über Rosenheim und Kufstein. Tatsächlich müssen wir an der Grenze
überhaupt nicht warten, mit gut 30 km/h rollen wir die letzten paar hundert
Meter auf die Grenzkontrolle zu und müssen beim Polizisten „Sie können
weiterfahren“ nicht einmal stehenbleiben. Dann geht’s mit meistens 90 km/h
Innsbruck entgegen, es herrscht starker Verkehr, aber es staut sich nirgends.
Am Chiemsee bleiben wir stehen und verfüttern unser übriggebliebenen Brotreste
an die unzähligen Wasservögel, die sich um jeden Bissen wild und lautstark
zanken. Danach fahren wir in einem Zug bis zur Raststation Angath durch, die
ist schon in Tirol. Dort haben wir uns noch ein wenig die Beine vertreten, bevor
es dann endgültig nach Hause ging. Vorerst mussten wir aber noch bis Völs
hinausfahren, in dem 5,6 Kilometer von Innsbruck entfernten Ort befindet sich
das „Autohaus Meisinger“, wo unser armes Moped repariert wird. Das Abladen vor
Ort ist eine Angelegenheit von fünf Minuten und es ist ein bisschen ein
wehmütiges Gefühl, mit dem WoMo wegzufahren und unsere rote Prinzessin allein
beim Onkel Doktor zurücklassen zu müssen. Nützt nix. Wenigstens hat Ilse die
traurige Wegfahrsituation in einem schönen Bild festhalten können. Jetzt haben
wir, so wie es ausschaut, für die kommenden zwei Wochen keine Vespa mehr, denn
so lange dauert wie gesagt die Lieferung der neuen Lichtmaschine. In der Zeit
könnte man von Pontedera bis Völs locker auch zu Fuß gehen, nebenbei bemerkt …
Wurscht, müssen wir hinnehmen. Also wird unsere nächste WoMo Reise irgendwohin
gehen, wo man mit einer Vespa nix anfangen kann. Da fällt uns spontan und als
erstes eigentlich nur Venedig ein. Wir werden sehen …
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