vom 30. September bis 2. Oktober 2022
Innsbruck-Kesselbeg-Innsbruck
168km
Nur kurz durfte unsere treue Schnecke in seiner Garage pausieren, heute
wird sie wieder es aus ihrem Nickerchen geweckt. Wir können unserem WoMo aber gleich
die frohe Kunde überbringen, dass ihm heute der steile Zirlerberg erspart
bleiben wird. In Leithen wird nämlich gerade gebaut und es staut sich dort
ordentlich zurück. Das können wir auf dieser extremen Steigung natürlich nicht gebrauchen,
also fahren wir über Telfs nach Seefeld hinauf. Zwar ist das ein ziemlicher
Umweg, aber die Steigung nach Mösern hinauf ist weit weniger steil als der
Zirlerberg. Kurz nach 10 Uhr kommen wir von Innsbruck weg, das Moped bleibt
daheim, das wird ein reiner Relax- und Fress-Aufenthalt am Kochelsee 😊. Erwartungsgemäß sind wir problemlos vorangekommen und während es sich am
Zirlerberg mächtig staute, sind wir in einem Zug bis nach Seefeld gekommen.
Dort sind wir über die Leutasch bis kurz vor Scharnitz gefahren, danach waren
wir wieder auf unserer gewohnten Strecke unterwegs. Am Kesselberg wird seit
dieser Saison, und eigentlich schon seit Corona, von 12 bis 16 Uhr Siesta
gehalten und so waren wir froh, dass wir um exakt 11 Uhr 57 am Kochelsee
eingetroffen sind. So konnten wir unsere Freunde noch schnell begrüßen und zwei
Semmeln zur Überbrückung bis zum Abendessen konnten wir auch noch mitnehmen.
Die haben wir uns dann gleich im WoMo einverleibt und nach einem Pasch haben
wir uns bis zum Abendessen niedergelegt. Camping vom Feinsten also. Im
Restaurant gönnten wir uns später ein eher unbescheidenes Nachtmahl, Gernot
ließ sich das „Cordon Bleu“ mit einem Berg von Pommes bringen, Ilse bestellte
sich die „Bratwürstel mit Röstkartoffeln ohne Bratwürstel dafür mit zwei
Spiegeleiern“. Beide Essen waren, wie immer am Kesselberg, gut und reichlich.
Köchin Elisabetta ist übrigens bereits zurück in Polen, aber ihr Sohn Patik hat
uns liebe Grüße von ihr übermittelt. Sehr nett. Nach dem Essen sind wir noch
zum Seeufer runterspaziert. Die meisten Bäume sind mittlerweile gefällt und
Luis hat sogar Rollrasen (!) im Uferbereich verlegen lassen. Jaja, wer hat, der
tut 😊. Wir haben dann den restlichen Abend mit unserem Lieblingsspiel verbracht
und das eine oder andere Kaltgetränk seiner Bestimmung übergeben …
Oft haben wir im Monat Oktober noch nicht gecampt, aber heuer lässt es das
Wetter noch locker zu. Zwar möchte man bei unter 10 Grad Frühtemperatur lieber
nicht in einem Zelt schlafen, aber im WoMo ist das kein Problem. Noch dazu dann
nicht, wenn man einen treuen Stromofen mitführt. So haben wir es am Morgen
schnell 24 Grad warm und mit unserem eigenen Kaffee schreiten wir zum
Frühstück. Wir haben gestern noch mit Luis ausgemacht, dass wir uns selber den
Kaffee machen, der seine ist uns einfach zu stark und schlägt uns auf den
Magen. Und die Filtermaschine hat er bereits eingemottet. Aber – Luis hat die
Filtermaschine aus der Versenkung geholt und servierte uns je eine große Tasse mit
höllisch starkem Kaffee „Extra für euch gemacht“. Da konnten wir schlecht nein
sagen und unser Kaffee bleibt eh bis in den Nachmittag hinein heiß in seiner
Thermoskanne. Beim Frühstück haben wir dann ordentlich zugeschlagen, einmal ein
Großes, einmal ein Kleines und dazu drei weichgekochte Eier. Die Eier schlugen
dann mit je 2,50 Euro zu Buche und wir erinnerten uns daran, wie Gernot dem
Luis vor ein paar Jahren sagte, dass er den Preis für das weiche Ei in der
Speisekarte mit 0,60 Euro etwas zu tief angesetzt hat. Jetzt kostet es also
mehr als viermal so viel, da zahlst du in Davos, in Monaco oder am Wörthersee
auch nicht mehr für ein Frühstücksei 😊. Aber das passt schon,
man hätte ja vorher in die Speisekarte schauen können. Und so hat uns das
Frühstück 26 Euro gekostet, das Essen am Abend mit Hendl und Haxe wird uns
billiger kommen … Nach dem Frühstück sind wir eine Runde über den Campingplatz spaziert, es
hat sich doch einiges geändert. So gibt es mittlerweile keinen einzigen
Miet-Wohnwagen mehr und die einzelnen Stellplätze für die WoMo und Gespanne tragen
jetzt alle Nummern. Direkt am See sind Luis und Gitti gerade dabei, sich ein
eigenes Refugio aufzubauen, es ist schon beinahe fertig. An einen großen
Wohnwagen ist ein noch größeres Vorzelt angebaut, das aber mit seinen
Glasfenstern samt Rollos und den Schiebetüren gar nicht mehr an ein Zelt
erinnert. Werden die Perkmanns auf ihre fortgeschrittenen Tage doch noch zu
Campern, bis jetzt haben die beiden – jedenfalls unseres Wissens nach – nämlich
noch nie irgendwo gezeltet oder gecampt. Schön, man ist schließlich nie zu alt
dafür … Die Zeit bis zum Abendessen haben wir mit feinem Nichtstun verbracht,
Gernot hat ein bisschen in unserem Blog herumgetippt und natürlich haben wir
einen Pasch gemacht. Im strömenden Regen sind wir dann um Punkt 18:00 Uhr die
paar Meter rüber zu Tisch geschritten und haben uns am unsagbar guten Hendl und
an der allerköstlichsten Haxe delektiert.
Was für ein unfassbarer Hochgenuss
ist das jedes Mal! Hätte Gernot nicht schon vor Jahren eine „Ode an die Haxe“
gedichtet, heute hätte so eine Lobpreisung wohl endgültig aus ihm
herausgemusst. Völlig geplättet von der Völlerei haben wir uns zum WoMo
zurückgeschleppt und hätten beinahe nicht mehr die Kraft gehabt, vor dem
Schlafen noch einen weiteren Pasch auf den Teller zu klopfen. Aber eben nur
beinahe.
Sonntag, 2. Oktober 2022
Es hat in der Nacht immer wieder mal getröpfelt, aber am frühen Vormittag
klart es sich zunehmend auf. Wahrscheinlich ist das heute das erste Mal
überhaupt, dass wir am Kesselberg nicht frühstücken gehen, aber das ist uns schlicht
zu teuer geworden. Also bereiten wir uns lieber selber den Kaffee zu, ganz
davon abgesehen, ist der ja eh immer ausgezeichnet. Das Abfahrprogramm
reduziert sich heute um das Aufladen der Vespa, es muss also nur alles wieder
auf seinen Platz geräumt und der Strom abgesteckt werden. Das haben wir bald
erledigt - Gernot scherzt eh jedes Mal, dass wir absolut perfekt
zusammenarbeiten, ganz so, wie gut geölte Zahnräder in einem raffiniert
konstruierten Getriebe. Nach der Verabschiedung von unseren Freunden haben wir
uns um ca. 10 Uhr auf den Heimweg gemacht – wir sind über den Zirlerberg
gefahren, weil auf der Baustelle in Leithen am Sonntag nicht gearbeitet wird.
Brav. Und so sind wir locker und relaxet nach Innsbruck gecruist, aus dem Süden
kommend sind uns dabei unzählige Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne
entgegengekommen. Klassischer Urlauber-Rückreiseverkehr, aber wenigstens hat es
sich nirgendwo gestaut. Das war’s dann mit unserer 116. WoMo Reise, aber die nächste Fahrt wird
nicht lange auf sich warten lassen. Überhaupt nicht lange – ehrlich nicht –
denn schon morgen geht’s wieder los 😊.
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