vom 6. Mai bis 8. Mai 2016
Innsbruck-Reschenp8. Mai 2016ass-Schlanders-Cavalese-Predazzo/Valle di Fiemme-Innsbruck - 502kmFreitag, 6. Mai 2016
Mittlerweile
sind wir gut neun Jahre lang mit dem Wohnmobil unterwegs und in all dieser Zeit
sind wir kein einziges Mal bewusst auf einen Stellplatz gefahren – wir haben
also immer auf Campingplätzen übernachtet. Zwar haben wir manchmal auf
Raststätten geschlafen (z. B. mindestens 4 x in Pforzheim), vor allem bei
langen Etappen, aber sonst wie gesagt nur Campingplätze.
Also
haben wir zur Abwechslung beschlossen, an diesem Wochenende Campingplätze
auszulassen und mal den einen oder anderen Stellplatz abzuchecken.
Wir
holten unser Schneckchen am Vormittag des 6. Mai aus seiner Garage, das Wetter
zeigte sich von seiner schönsten Seite, es konnte wieder mal losgehen. Wir
haben für dieses Jahr noch keine Autobahn-Vignette gekauft, also fuhren wir auf
der Bundesstraße Richtung Westen, als grobes Reiseziel hatten wir uns Südtirol
ausgewählt.
Gemütlich
und ohne nennenswerten Verkehr gondelten wir mit unserem WoMo das Tiroler
Oberinntal hinauf – in Pfunds tankten wir auf, der Diesel-Preis liegt heute bei
(eh sehr günstigen) 1,04 Euro je Liter, hätten wir in Innsbruck aber noch
billiger haben können. Kein Vergleich zu Italien, denn da geht unter 1,35 Euro
gar nix. Dann
sind wir die Reschen-Bundesstraße nach Nauders raufgefahren. Der Reschenpass
ist ein völlig unproblematischer Alpen-Übergang, überhaupt nicht steil, wir
können fast immer im 5. Gang fahren, unser Häuschen muss sich dabei nie
wirklich anstrengen.
Natürlich
haben wir am Reschen-See pausiert, der im Wasser stehende Kirchturm ist immer
wieder ein schönes Fotomotiv. Für den Parkplatz wird jetzt ein Tarif
eingehoben, die 50 Cent je Stunde scheinen uns aber durchaus vertretbar.
Nach
der Rast fuhren wir ins wunderschöne Vinschgau hinunter, weit wir unsere
heutige Fahrt nicht gehen, denn schon in Burgeis, ein paar Kilometer nach der
Grenze, hat uns der ACSI-Stellplatzführer eine Übernachtungsmöglichkeit
angeboten. Also steuerten wir den Haide-Park an, ein riesenhaft aufgeblasenes
Landgasthaus mit angeschlossenem Shopping-Center. Zwei, drei WoMo`s standen
schon auf den dafür ausgewiesenen Plätzen, grundsätzlich hätte es uns eh
gefallen. Man darf dann hier übernachten, wenn man im Gasthaus konsumiert, also
gingen wir ins Gasthaus, um uns anzumelden.
Schon
fünf Minuten saßen wir wieder in unserem WoMo, der Wirt hat uns sofort
klargemacht, dass er uns nicht schon am frühen Nachmittag haben möchte. Wir
sollen um 17 Uhr wiederkommen, bei ihm zu Abend essen und dann könnten wir die
Nacht über stehen bleiben. Aber jetzt würden wir ihm nur wertvollen Parkplatz
weg nehmen (der Platz war nicht mal zur Hälfte voll).
Also
weiter – aber nicht wirklich weit. In Schlanders steuerten wir den
beschriebenen Stellplatz am „Campo Sportivo“, also am Sportplatz an. Nach einem
kleinen Umweg haben wir den Platz dann gefunden und er war uns auf Anhieb
sympathisch. Wir stellten unser Häuschen direkt am Skater-Park ab und bezahlten
am Automaten wohlfeile 3 Euro für die Nacht. Insgesamt waren ca. zehn WoMo`s
versammelt, ein paar sind dann im Laufe des Tages noch dazugekommen.
Nach
einem ausgedehnten Spaziergang durch Schlanders haben wir dann einen gemütlich
Pasch im WoMo gemacht und dabei das Freilicht-Kino im Skater-Park beobachtet.
Gruppen von Radfahrern, Kids mit Rollschuhen und natürlich mit Skateboards
nutzten die Hindernisse der Bahn, um ihre Kunststücke zu zeigen.
Gleich
nach unserer Ankunft machten wir noch eine überraschende Entdeckung: Wir stehen
ja direkt an der Skater-Bahn und dort befindet sich ein großes, beleuchtetes
Schild. Und siehe da – am unteren Ende des Beleuchtungskörpers befinden sich
zwei fesche Steckdosen und beide funktionieren. Also sofort das Radio
angesteckt und für Musik war gesorgt. Später haben wir noch unsere Handys dort
aufgeladen und am nächsten Morgen steckten wir kurzerhand unseren Wasserkocher
an – ist natürlich bequemer den Kaffee so zuzubereiten, als über den Gasflammen
im WoMo.
Danke an dieser Stelle noch mal an die Gemeinde Schlanders für den
Gratis-Strom – Grazie Silandro!
Später
am Abend wurde uns dann noch ein Fußballspiel geboten, erste Reihe fußfrei waren
wir mit dabei. Auffallend – hunderte dicke Maikäfer fliegen herum, sie stören
uns aber in keiner Weise, nicht einer von den Brummern verirrt sich ins Innere
unseres Häuschen.
Nach
einem Pasch betten wir dann unsere müden Häupter und bald einmal gehen am „Campo
Sportivo“ in Schlanders endgültig die Lichter aus.Samstag, 7. Mai 2016
Nach
einer feinen Nacht – die Temperatur fiel nie unter 10 Grad – sind wir ausgeruht
aufgewacht. Nach einem wunderbaren Kaffee drückten wir uns noch ein
Gratis-Ticket aus dem Automaten, denn drei Stunden lang darf man hier umsonst
parken.
Wir
haben den Tag gemütlich angehen lassen und gegen 10 Uhr starteten wir unser
treues Häuschen und fuhren zuerst nach Meran runter. Dort angekommen verfügten
wir uns auf die Schnellstraße Meran-Bozen, kurz MeBo. Die
Stadt Bozen sind wir dann elegant umfahren und am Stadtrand haben wir bei einem
DeSpar Market unsere Lebensmittelreserven aufgefüllt. Bewaffnet mit einem
gigantischen Stück Parmesan, einer kleinen Salami und anderen Köstlichkeiten
sind wir dann weiter Richtung Cavalese gefahren.
Das
Wetter ist auch heute strahlend schön und die Temperatur liegt jenseits der 20
Grad Marke. Gemütlich cruisen wir durch den Tag, bleiben immer wieder mal für
ein kleines Päuschen stehen – WoMo-reisen vom Feinsten.
In
Tesero, ein paar Kilometer nach Cavalese, suchten wir vergeblich den
beschriebenen Stellplatz – aber die Angabe „Am Ortsrand“ war nicht wirklich
hilfreich, so ein Ort kann ja ganz schön viele Ränder haben…Jedenfalls war
unsere Expedition in Tesero nicht von Erfolg gekrönt – wurscht – in Predazzo
soll es auch einen Platz geben – sagt zumindest unser Stellplatz-Führer. Hier
wurden wir schnell fündig, der Platz ist allerdings ein Witz, über den wir aber
nicht lachen konnten. Erbärmlich klein, in ein reines Wohngebiet hinein
gequetscht und noch dazu an diesem Wochenende gesperrt. Danke und Arrivederci.
Bei
der Fahrt durch Predazzo sticht uns dann das Hinweis-Schild „Campo Sportivo“
ins Auge – Moment mal, das hatten wir doch schon…
Tatsächlich
trafen wir eine perfekte Wahl, Sportanlagen haben es ja an sich, dass sie über
großzügig dimensionierte Parkplätze verfügen, da werden sich doch ein paar
Quadratmeter für unseren Nasenbären finden lassen. Und ein paar Minuten später
war unser Häuschen schon eingeparkt, auf einem kleinen, völlig leeren Neben-Parkplatz,
inmitten der Natur und schon wieder direkt an einem Skater-Park. Dieser war
weit weniger besucht als der in Schlanders, den ganzen Tag über verirrten sich
nur einzelne Kids hierher.
Nach
einem feinen Mittagsschläfchen und einem kleinen Erkundungs-Spaziergang haben
wir dann einen angenehm ruhigen Nachmittag verbracht, begleitet vom
vielstimmigen Chor der unzähligen Vögel und Vögelchen am Platz.
Später
ist dann noch ein WoMo zu uns auf den Platz gekommen, ein älteres,
italienisches Paar – außer der Begrüßung sind wir aber nicht ins Gespräch
gekommen – passt auch.
Schon
kurz nach Sonnenuntergang war klar, dass das heute eine kühle Nacht werden
würde, denn die Temperatur rasselte in den Keller und schon um 22 Uhr hatten
wir draußen keine 10 Grad mehr. Drinnen sorgte unsere Heizung für wohlig warme
22 Grad und wir verbrachten einen lässigen Abend mit Quatschen und spielen.
Übrigens sind insgesamt drei Mal Streifenwagen der Polizei bei uns vorbeigefahren,
sie haben uns aber nicht einmal ignoriert.
Sonntag, 8. Mai 2016
Die
Nacht war kalt, aber im WoMo leicht auszuhalten, um 7 Uhr früh zeigte unser
Außen-Thermometer gerade noch 6 Grad. Brrr. Also schnell die Heizung aufgedreht
und kurze Zeit später frühstückten wir bei angenehmen Temperaturen bereits im
T-Shirt.
Nach
dem obligatorischen Kaffee machten wir uns dann auf den Weg in Richtung
Innsbruck, das knapp 200 Kilometer entfernt ist. Gemütlich zuckelten wir die
Bundesstraße entlang, wir hatten kaum Verkehr, während nebenan auf der Autobahn
phasenweise Stop-and-Go angesagt war. Kurz vor Sterzing sind wir dann auf einem
Parkplatz noch mal stehen geblieben, haben einen Pasch gemacht und einen
gemütlichen Früh-Nachmittag verbracht. Dann rauf auf die Brenner-Autobahn und
für 1 Euro 30 hinauf zum Brenner-Pass.
Für
die Brenner-Autobahn auf österreichischer Seite haben wir eine Jahreskarte,
also sind wir die 30 Kilometer bis zur Ausfahrt Patsch auf der A 13 geblieben.
Fazit
unser ersten „Stellplatz-Fahrt“: alles bestens gelaufen, wir können mit unserem
WoMo problemlos auch mehrere Tage autark stehen, Strom geht uns auch nicht ab
und für ein, zwei Tage lässt sich die Körperpflege durchaus auch am Waschbecken
bewerkstelligen. Also werden wir von jetzt an öfter mal diese Variante des
WoMo-reisens ausprobieren – billiger ist das natürlich auf jeden Fall. Mal
sehen…
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